Mein Kind möchte einen Hund: Fragen und Antworten zur Anschaffung

An Weihnachten, zu Geburtstagen oder auch zwischendurch wünschen sich die meisten Kinder nichts mehr, als einen eigenen vierbeinigen Gefährten. Hunde sind neben Katzen einer der beliebtesten Haustiere und gerade bei Kindern sehr gefragt. Deswegen ist es nicht verwunderlich, wenn man auch bald vor dem Problem steht, dass das eigene Kind einen Hund möchte. Doch so leicht ist es nicht, denn man muss viele unterschiedliche Punkte beachten. Deshalb sollte nicht nur auf den Hundewunsch eingegangen, sondern auch darüber nachgedacht werden, ob man die Fellnase überhaupt angemessen versorgen kann. Hier findet ihr eine Checkliste zur Anschaffung eines Hundes – inklusive Tipps für die passende Rasse und die richtige Erstausstattung nach dem Hundekauf.

 

Inhalt vom Hunderatgeber: Anschaffung - ja oder nein?

Hunde wurden speziell für Kinder gemacht. Sie sind die Götter der Fröhlichkeit.
(Henry Ward Beecher)

 

Welche Fragen sollten sich Eltern vor Anschaffung eines Hundes stellen?

Man muss sich vor der Anschaffung einige Fragen stellen, damit es den Vierbeiner später auch gut geht. Zunächst sollte man sicherstellen, dass alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden sind. Gerade bei älteren Geschwistern kann es meist zu Unstimmigkeiten kommen. Optimalerweise setzt man sich mit der Familie zusammen und beredet die Vor- und Nachteile eines Hundes. Aber auch die Wohnung oder das Haus muss hundegerecht eingerichtet sein. Beispielsweise ist die Hundehaltung nicht in jeder Wohnung erlaubt, weshalb man sich vorher informieren sollte. Zugleich muss ausreichend Platz vorliegen, sodass sich der Hund auch einmal zurückziehen kann. Viel Schmutz gehört zu einem Hund dazu. Sollte man somit teure oder empfindliche Möbel besitzen, kann das zu einem Problem werden. Ebenso muss man darüber nachdenken, wie lange keiner zu Hause ist. Viele Hunde kommen gut damit klar, wenn diese eine Weile alleine sind. Doch sollten jene den halben Tag ohne Aufsicht sein, können sie schnell vereinsamen. Prinzipiell spricht man von zwei Stunden täglich, welche für das Haustier aufgebracht werden sollte.

Typische Fragen vor einer etwaigen Hundeanschaffung:

  • Gibt es eine Hundehaarallergie im Haushalt?
  • Ist die Wohnung groß genug für einen Hund?
  • Wieviel Zeit kann täglich für das Haustier aufgebracht werden?
  • Sind tägliche Spaziergänge (auch bei Wind und Wetter) in Ordnung?
  • Möchte man Urlaubspläne in Zukunft nach dem Hund richten?
  • …noch weitere Fragen gibt es am Ende des Beitrags.

 

Was kostet ein Hund?

Wohl einer der wichtigsten Punkte bei der Hundeanschaffung sind die Kosten. Zunächst muss man entscheiden, ob man einen Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter wünscht. Für Tierheimhunde muss man bis zu 600 Euro Schutzgebühr bezahlen. Bei Züchterhunden, vor allem bei beliebten Rassen wie Möpsen, Schäferhunden oder Shiba-Inus, können die Kosten leicht bis auf 5.000 Euro ansteigen. Darüber hinaus kommen feste monatliche Kosten auf die Halter zu. Darunter fällt vor allem das Futter, wobei diese Kosten von der Größe sowie dem Alter des Hundes abhängig sind. Je nach Fütterungsart können Kosten zwischen 10 und 100 Euro anfallen. Man muss auch die Hundehaftpflichtversicherung sowie Hundesteuer begleichen, wobei diese je nach Region und Anbieter anders ausfallen. Zudem muss eine passende Ausstattung zugelegt werden, wie Leine, Geschirr, Halsband und Spielzeuge. Für einige Rassen sollte auch noch einen Hundefrisör eingeplant werden.

 

Die Wahl des richtigen Hundes

Heute gibt es schon so viele unterschiedliche Hunde, dass die Wahl der richtigen Rasse sichtlich schwer fallen wird. Bevor man sich einen Hund anschafft, sollten man aber einige Aspekte für sich selbst festlegen. Zum Beispiel ist ein sehr großer Hund in einer eher kleinen Wohnung eine schlechte Anschaffung. Ebenso gibt es Hütehunde, welche sich schnell unterfordert fühlen, wenn diese lange alleine sind. Zunächst sollte man sich aber für eine passende Größe entscheiden. Diese ist ganz abhängig von den persönlichen Wünschen sowie dem Platzangebot. Danach sollte das richtige Alter des neuen Haustieres gewählt werden. Ein Welpe ist zwar süß, doch bleibt er das in dieser Form nicht lange so. Darüber hinaus muss man viel Zeit und Mühe investieren, um diesen zu erziehen. Ältere Hunde sind vielleicht nicht mehr so „niedlich“, dafür aber oftmals mit weniger (Erziehungs-) Arbeit verbunden. Auch die Frage nach einem Rüden oder einer Hündin stellt sich, wobei beide Geschlechter viel Freude bringen. Erst danach kann man sich mit den Charaktereigenschaften beschäftigen. Will man zum Beispiel einen Wachhund, sollte der Vierbeiner einen guten Beschützerinstinkt besitzen. Als Hund für Kinder muss dieser natürlich äußerst kinderfreundlich und verspielt sein.

 

Die passende Hunderasse finden

Wünscht man sich einen Rassehund, hat man eine große Auswahl. Im Tierheim gibt es häufig Mischlinge zu finden, die zwar nicht reinrassig sind, doch dafür den Vorteil haben, dass diese meist gegenüber Krankheiten und Gendefekte geschützt sind. Ansonsten gibt es heute viele Rassen, wobei diese in 10 Gruppen unterteilt werden. Beispielsweise findet man in Gruppe 1 alle Hüte- und Treibhunde, welche viel Aufmerksamkeit benötigen, dafür aber umso schlauer sind. Wie der Name sagt, ist die Hauptaufgabe dieser Rasse das Hüten sowie Treiben von Nutzvieh. Man kann sich aber auch für Terrier entscheiden, die vor allem als Jagdhunde eingesetzt werden. Ein entsprechender Auslauf ist für die Tiere unabdingbar. Pinscher und Schnauzer zählen zu den Haushunden und wurden für vielseitige Verwendungszwecke gezüchtet. Vor allem große und schwere Rassen wie Sennenhunde sind ein Highlight, aber nichts für die kleine Mietswohnung. Die kleinen Dachshunde sind einfach niedlich, aber auch ausgesprochen gute Jäger. Spitze und Hunde der Urtypen, wie Huskys, sind sehr robust, verspielt und ausdauernd.

Für Kinder eignen sich vor allem der Golden Retriever und der Labrador Retriever. Beide Rassen sind für ihr geduldiges, ruhiges Wesen bekannt und werden damit problemlos den Anforderungen des Nachwuchses gerecht. Zudem brauchen sie viel Beschäftigung, die – zumindest beim Golden Retriever – gerne auch mal im Wasser stattfinden darf.

 

Welche Erstausstattung ist notwendig?

Bevor der Hund nach Hause kommt, benötigt man einige Kleinigkeiten. Dabei wird von der Erstausstattung beim Hund gesprochen. Zunächst ist es wichtig, dass man eine Leine sowie ein Halsband oder Geschirr besitzt. Somit kann man den Hund sicher nach Hause bringen. Bei einer kleinen Rasse oder Welpen ist auch eine Transportbox sinnvoll. Doch auch das Futter sowie ein Napf für Wasser ist nicht zu vergessen, damit es dem Vierbeiner an nichts mangelt. Shampoo, Bürsten und ähnliches sind hingegen für die Fellpflege unverzichtbar. Jetzt braucht man nur noch Spielzeuge, damit die Kinder viel Spaß mit dem Hund haben – oder wird noch mehr benötigt?

 

Was sonst noch zu beachten ist?

Es gibt immer einige individuelle Punkte, die man bei der Hundeanschaffung beachten muss. Beispielsweise muss man über eine Kastration nachdenken. Diese hemmt den Fortpflanzungstrieb, kann aber einen Hund auch träger und entspannter machen. Dazu kommen noch zahlreiche Fehler in der Haltung. Deswegen ist es zu empfehlen, dass man selbstständig oder ein Fachmann die Grundausbildung des Hundes übernehmen lässt. Man kann das Kind zwar einbinden, doch man sollte zunächst daran denken, dass der Hund auch mit anderen Tieren und Menschen klarkommen muss. Deswegen muss dieser gut erzogen sein und aufs Wort hören.

Nach der Anschaffung eines Hundes – besser vorher – sollten Eltern gemeinsam mit Ihren Kindern alle Notwendigkeiten der Erstausstattung einkaufen oder online bestellen. Sinnvoll ist es in jedem Fall auch, immer ein etwaiges Budget für einen Tierarztbesuch im Hinterkopf zu behalten. Eine Hundeschule ist immer eine gute Idee, gerade bei großen Hunden jedoch kaum zu umgehen.

Wer noch einmal überprüfen möchte, ob für Ihn die Anschaffung eines Hundes in Frage kommt, findet im Internet dazu den ein oder anderen Test. Dazu gehören zum Beispiel Fragen wie: Lieben Sie Spaziergänge im Regen, Nebel, bei Kälte, Schnee und Sturm? Sind Sie bereit, Ihre Urlaubspläne nach Ihrem Vierbeiner zu richten? Gibt es in Ihrer Familie Personen, die zu Allergien neigen oder besonders empfindlich sind?

Der Hund ist ein Begleiter, der uns daran erinnert, jeden Augenblick zu genießen.
(Marla Lennard)

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