Die Tagesgroßeltern: Leihoma und Leihopa

Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit. Die Erziehung erfordert viel Geduld und vor allem ganz viel Zeit. In Verbindung mit Arbeit entstehen in dieser Konstellation zwangsläufig Probleme. Berufstätige Eltern kennen das Problem die Kinder organisieren zu müssen. Aber wo bleibt da die Erziehung? Auf der Suche nach einem geeigneten Babysitter sind schon viele Eltern verzweifelt. Oft passt es zeitlich nicht, die Zeit für die Kinder ist sowieso schon begrenzt, gerade wenn beide Elternteile arbeiten müssen. Wohl dem, der auf Freunde und Verwandte zurückgreifen kann. Was aber machen die, die keine Hilfe in der Nähe haben, die auch mal kurzfristig einspringt und auf die Kinder aufpassen kann? Tagesgroßeltern, also Leihomas oder Leihopas, können Abhilfe bei der Problematik der Kinderbetreuung schaffen.

 

Leihgroßeltern

Viele verschiedene Möglichkeiten der Kinderbetreuung stehen heute bereit. Doch neben dem Kindergarten, dem Babysitter und der Tagesmutter stehen auch sogenannte Leihgroßeltern oder auch Tagesgroßeltern als „Nanny“ bereit. Senioren, die Kinder und den Kontakt mit ihnen mögen, bieten Ihre Dienste als Leihoma oder Leihopa an. Die Kinderbetreuung bringt nicht nur für die Eltern viele Vorteile mit sich, auch die Kinder profitieren von der Erfahrung der Tagesoma oder des Tagesopas.

 

Die Tagesgroßeltern – akkurat parat!

Leihgroßeltern: Leihoma, LeihopaWer alleine auf weiter Flur die Kinderbetreuung stemmen muss, ist in der Regel gut organisiert. Trotzdem kann es immer Phasen geben, in denen man sein Kind anderen überlassen muss. Falls niemand parat steht, kann eine Leihoma oder ein Leihopa gebucht werden. Die Senioren, die diese Jobs machen, sind meistens schon Rentner und haben dementsprechend die Zeit und die Ruhe, um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Und sie haben die Durchsetzungsfähigkeit, die den Eltern in einigen Situationen vielleicht manchmal fehlt. Außerdem haben die geliehenen Großeltern im besten Fall einen ganz entscheidenden Vorteil: sie haben viel Erfahrung durch eigene Kinder!

 

Leihoma und Leihopa – geliehen und doch nah dran!

Vor der ersten Betreuung durch eine Leihoma oder einen Leihopa sollten sich beide Seiten kurz „beschnuppern“. Denn schließlich vertraut man seine Kinder keinem fremden Menschen an. Meistens nähert man sich schnell an, sobald die Älteren auf die ganz jungen Menschen treffen. Denn die meisten Kinder gehen vorurteilsfrei an Fremde heran, das Alter spielt dabei keine Rolle. So entsteht relativ schnell ein enger Kontakt zur Tagesoma oder zum Tagesopa. Eine Tagesbetreuung durch geliehene Großeltern ist ein voller Gewinn für alle Beteiligten. Im besten Fall ersetzen sie die echten Großeltern, die vielleicht nicht (mehr) da sind. Jede Generation für sich zieht aus diesen regelmäßigen Begegnungen neue Erkenntnisse und erhält automatisch neue Sichtweisen. Die wiederum helfen den anderen besser zu verstehen. So sind die neuen Großeltern zwar nur tageweise geliehen, aber vielleicht doch näher dran als gedacht!

 

Die Motivation der Tagesgroßeltern

Die Motivation der Eltern ist klar. Sie brauchen vor allem Unterstützung in der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder. Doch was treibt die ältere Generation an sich diesen Stress vielleicht erneut anzutun? Schließlich könnten sie ihren Lebensabend auch ohne das Geschrei von Kindern verbringen. Doch genau das reicht vielen Senioren nicht, sie wollen noch einmal gebraucht werden. Deshalb stellen sie sich mit ihrer geballten Erfahrung zur Verfügung. Mit ihrer ruhigen und resoluten Art wissen sie immer ganz genau was zu tun ist, auch wenn es mal stressig werden sollte. Viele Leihgroßeltern sind ehrenamtlich tätig. Doch es gibt bei einigen Tagesgroßeltern noch eine ganz andere Motivation. Viele müssen einfach neben der Rente noch etwas dazu verdienen. Wenn die Rente nicht reicht, zählt wirklich jeder Euro. Die Hauptmotivation dürfte allerdings immer noch die frische und unberührte Energie sein, die die lieben Kleinen herzhaft versprühen. Das sorgt für ein beschwingtes Miteinander – und dafür ist man schließlich nie zu alt!

 

Gemeinsam lernen durch vollen Einsatz

Sich Tagesgroßeltern auszuleihen ist eine Erfahrung, von der alle profitieren. Jung lernt von alt und anders herum. Die ältere Generation bekommt neue Impulse, „neuen Schwung in ihr Leben“, auch wenn sie sich nur sporadisch mit Kindern auseinandersetzt. Und sie bleiben stets auf dem aktuellen Stand. Denn wer sich nur unter seinesgleichen aufhält, erfährt selten neue Impulse. Nebenbei können die Senioren das Geld gut gebrauchen, denn die schmale Rente erfordert in vielen Haushalten noch einmal vollen Einsatz. Wenn Jung und Alt aufeinander treffen, scheint es anfangs unüberbrückbare Differenzen zu geben. Zu unterschiedlich scheinen beide Welten zu sein. Doch bei genauer Beobachtung stellt man ziemlich schnell fest, dass Jung und Alt öfter Zeit miteinander verbringen sollten. Denn so unterschiedlich sind drei Generationen gar nicht. Kinder mögen Großeltern, weil sie dort mehr dürfen. Das gilt auch für die Geliehenen!

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