Ernährungstipps für dicke Kinder: Eine Checkliste gegen das Übergewicht

In fast jeder Schulklasse gibt es diesen einen Jungen oder dieses eine Mädchen, was besonders auffällt, weil es bereits im Kindesalter viel zu dick ist. Untersuchungen kann entnommen werden, dass rund jedes zwölfte Kind bereits bei der Einschulung übergewichtig ist. Dicke Kinder benötigen durch ihre Eltern besondere Unterstützung. Häufig resultiert das Übergewicht aus einer nicht ausgewogenen Ernährung und ist einfach zu beheben. Im Folgenden stellen wir euch ein paar Ernährungstipps für dicke Kinder vor.

 

Checkliste: Ausgewogene, gesunde Ernährung für übergewichtige Kinder

In vielen Schulen steht die gesunde Ernährung bei den Kindern bereits im Lehrplan. Dennoch essen Kinder falsch und trotzdem sind in erster Linie die Eltern für das leibliche Wohl der Kleinen zuständig. Eine Blitzdiät, Wunderdiät oder Crashdiät ist in keinem Fall nötig. Um den Jojo-Effekt zu verhindern, sollte keine nachhaltige Ernährung bei Kindern angestrebt werden. Diese Ernährungs-Checkliste unterstützt euch:

  1. Der erste Punkt der Checkliste soll sich um das Trinkverhalten kümmern. Kinder benötigen – genau wie Erwachsene – (sehr) viel Flüssigkeit, um eine Flüssigkeitsunterversorgung zu verhindern und den Nährstofftransport zum Gehirn zu gewährleisten! Vor allem Wasser oder alternativ auch Tee sollte in großen Mengen aufgenommen werden. Zu verzichten ist auf Getränke mit einem hohen Zuckergehalt, wie Limonade, Fruchtnektar und Fruchtsaftgetränke oder mit Zucker gesüßter Tee. Reine Fruchtsäfte, mit 100% Fruchtgehalt, können mit Wasser zu einer Saftschorle verdünnt werden. Hier kann mit und ohne Kohlensäure experimentiert werden, um die beste Lösung für die Kleinen zu finden. Kräuter- und Früchtetees sind bei Kindern immer beliebt und verhindern Konzentrationsstörungen oder eine Minderung der Gedächtnisleistung.
  2. Kinder müssen viel Obst und Gemüse essen, um alle nötigen Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen zu können. Der Fokus sollte bei der Ernährung wirklich(!) darauf gelegt werden. Ein Salat ist definitiv besser für die Kleinen, als eine Fertigpizza oder Nudeln mit Sahnesoße.
  3. Milchprodukte, wie Quark, Joghurt oder Käse mit geringem Fettgehalt sind in Ordnung. Das enthaltene Kalzium ist vor allem für die Knochen und Zähne der Kinder wichtig. Fettarme Milch sollte bevorzugt gekauft werden. Allerdings sollten nicht zu viele laktosehaltige Produkte aufgenommen werden. Die Ausgewogenheit ist auch hier wichtig.
  4. Ungesättigte Fettsäuren, vor allem die mehrfach ungesättigten, sind wichtig für den Körper. Gesättigte Fettsäuren hingegen sollten vermieden werden. Deshalb gilt es tierische Nahrungsmittel nur in einem geringen Maße zu sich zu nehmen. Sie erhöhen den Cholesterinspiegel. Vor allem Wurst und andere fettreiche tierische Produkte sind durch gesündere Alternativen zu ersetzen. Auf Frittiertes sollte weitestgehend komplett verzichtet werden. Das heißt nicht, dass auf tierische Produkte gänzlich verzichtet werden muss. Statt einem fettigen, panierten Schnitzel kann aus der Putenbrust ein Steak gebraten werden. Fettränder können vom Fleisch entfernt werden.
  5. Zu jedem Pausenbrot ist dem Kind Obst und Gemüse mit in die Schule oder den Kindergarten zu geben. Was zunächst als Aussage von uns schulmeistermäßig anmutet, ist mit der entsprechenden Kreativität ganz leicht: Karotte, Apfel, Tomate, Gurke, Paprika, Mandarine, Weintrauben.
  6. Das Pausenbrot oder Pausenbrötchen kann durch Vollkornprodukte ersetzt werden. Gerade am Morgen benötigt der Körper Energie. Die Kraftreserven können durch Vollkornbrot und Vollkornbrötchen aufgefüllt werden. Die enthaltenen Kohlenhydrate versorgen den Organismus über einen längeren Zeitraum. Sie geben die komplexen Zucker allmählich an das Blut ab und sind somit die ideale Energiequelle für unsere kleinen Streber.
  7. Auf Süßigkeiten ist in der Tat zu verzichten und in der Brotbüchse haben sie gar nichts verloren. Mit einfachem Zucker, der in Naschwerk vorhanden ist, erhält der Körper nur kurzzeitig Energie. Dieser muss vom Körper nicht erst gespalten werden und gelangt schnell ins Blut. Nach dem kurzen Energieschub ist die Leistungssteigerung wieder abgeklungen und Müdigkeit, Unruhe sowie Konzentrationsschwäche kehren ein. Auch Knäckebrot ist eine gute Idee. Leckeres Smørrebrød ist hier das Stichwort.
  8. Statt Schlagsahne sollte saure Sahne zum Kochen verwendet werden. Crème fraîche kann mit fettarmer Milch gestreckt werden. Reichhaltige Gerichte können auf zwei Essensportionen verteilt werden, die Kinder mit etwas Abstand essen. Somit kann sich das Sättigungsgefühl einstellen und die Kleinen essen nicht mehr als nötig.
  9. Gemeinsames Kochen mit den Kindern hilft ihnen ein natürliches Gefühl für Lebensmittel und gesunde Ernährung zu erlangen. Sie können eine ausgewogene Ernährung selbst zusammenstellen und bereits im Kindesalter viel über die Zubereitung spielerisch lernen.
  10. Soßen können mit püriertem Gemüse, statt mit Sahne, Butter oder fertigem Soßenbinder gebunden werden. Zuckerhaltiges Salatdressing, wie American Dressing, ist unnötig und kann durch klares oder Joghurtdressing ersetzt werden. Magerquark kann mit Mineralwasser angerührt werden, um auf Sahnequark zu verzichten.

Neben der Ernährung ist unbedingt auf ausreichend Bewegung zu achten! Der Nachwuchs benötigt die körperliche Betätigung, um Fett zu verbrennen und Muskeln aufzubauen. Kinder profitieren von der gesunden und ausgewogenen Ernährung, weil sie nicht mehr „Moppel“ oder „Dickie“ genannt werden, Mobbing wird somit reduziert und vor allem leben die Kleinen wesentlich gesünder und haben die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches, gesundes Leben. Neben einer Umstellung der Ernährung sollte auf körperbewusste Sporterziehung gesetzt werden. Der Schulsport alleine reicht nicht aus. Die Anmeldung in einem Sportverein ist in jedem Fall zu empfehlen. Somit werden Krankheiten, wie Diabetes Typ 2 vermieden und der Nachwuchs fühl sich langfristig im eigenen Körper wohler. Auch Haltungsschäden und zu wenig Bewegung im Allgemeinen werden somit von den Eltern erfolgreich bekämpft. Sind die Kids nicht bereit, sich in einem Verein zu engagieren, so können Eltern gemeinsam mit dem Kind tolle Sportarten für sich entdecken. Bei komplett beratungsresistenten Kindern sollten Eltern Hilfe durch einen Arzt in Anspruch nehmen. Ein Ernährungstagebuch hilft dabei, Ernährungsfehler aufzudecken. Kinder sind dabei jedoch nicht zu stark zu bewachen, da verbotene Früchte bekanntlicherweise am Süßesten schmecken.

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