Für viele Frauen gehören orale Kontrazeptiva zu den beliebtesten Möglichkeiten, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Im Allgemeinen als Antibabypillen bezeichnet, sind orale Kontrazeptiva bei richtiger Einnahme ein sehr wirksames Mittel der Empfängnisverhütung.
Doch was ist das genau und wie ist die Wirkung der Verhütungsmittel?
Welche orale Kontrazeptiva gibt es?
Obwohl orale Verhütungsmittel unter zahlreichen Markennamen angeboten werden, gibt es nur zwei Haupttypen von Antibabypillen. Frauen, die sich für orale Kontrazeptiva entscheiden, können mit Pillen beginnen, die eine Kombination der beiden weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen sind. Alternativ gibt es Pillen, die nur Gestagen enthalten. Beide Typen haben sich bei Standardanwendung als wirksam erwiesen. Bei einer konsistenten Verwendung hat sich die Kombinationspille als am erfolgreichsten bei der Verhinderung einer Schwangerschaft erwiesen. Sie ist daher die am weitesten verbreitete Option. Orale Kontrazeptiva sind nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich, daher ist vor Beginn dieser Art der Empfängnisverhütung ein Besuch bei Ihrem Arzt oder Gynäkologen erforderlich.
Wie orale Verhütungsmittel wirken
Orale Kontrazeptiva verhindern eine Schwangerschaft auf verschiedene Arten. Die Hormone in den Antibabypillen verhindern, dass sich in den Eierstöcken Eier freisetzen. Außerdem verändern sie die Gebärmutterschleimhaut, so dass keine Schwangerschaft möglich ist. Ist nach dem Eisprung (Ovulation) eines der Eier von einem Spermium befruchtet, verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut, um Platz für die Aufnahme zu schaffen. Orale Kontrazeptiva verhindern aufgrund der hormonellen Veränderung diese Verdickung. Dadurch wird eine Einnistung des Eies ausgeschlossen. Darüber hinaus verdicken Antibabypillen den Zervixschleim, der das Eindringen von Sperma in die Gebärmutter erschwert. Sie schützen jedoch nicht vor der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten.
Sind orale Kontrazeptiva sicher?
Orale Kontrazeptiva sind eine sichere und effektive Möglichkeit, einer Schwangerschaft vorzubeugen. Obwohl es Nebenwirkungen gibt, haben die meisten Frauen, die sie einnehmen, im Allgemeinen wenig bis gar keine Probleme. So lange es keine Vorerkrankungen wie unkontrollierten Bluthochdruck, eine persönliche Vorgeschichte von Brustkrebs oder eine Anamnese in Verbindung mit einem Alter von 35 Jahren oder älter gibt, gilt die Pille als eine sehr sichere Verhütungsmethode für die meisten Frauen.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Orale Kontrazeptiva können Nebenwirkungen haben, obwohl diese relativ selten sind. Zu den Nebenwirkungen können Übelkeit oder Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Brustspannen oder Schmierblutungen zwischen den Perioden gehören.
- Übelkeit und Erbrechen können leicht durch Einnahme der Pille mit Nahrung und nicht auf nüchternen Magen kontrolliert werden.
- Andere Nebenwirkungen treten meistens nur innerhalb der ersten zwei bis drei Monate nach dem Start der Einnahme auf. Danach hat sich der Körper an die Antibabypille gewöhnt.
- Darüber hinaus sind die Pillen in einer Vielzahl von Hormonspiegeln verfügbar. Durch die Umstellung auf eine andere Pille können die Verschreibungsstärken gesenkt werden, wenn unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.
Schwerwiegendere Nebenwirkungen sind weniger häufig, aber wenn diese auftreten, sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden. Zu den ernsthaften Nebenwirkungen gehören:
- Schwere anhaltende Kopfschmerzen
- Starkes Erbrechen
- Ohnmacht
- Blut husten
- Starke Bauchschmerzen
- Taubheit in deinen Beinen oder Armen
- Ungewöhnliche Müdigkeit oder Schwäche
- Unkontrollierte oder extrem starke Menstruationsblutung
- Blutung, die länger als sieben Tage dauert
Diese schwerwiegenden Nebenwirkungen können auf lebensbedrohliche medizinische Probleme hinweisen, die sofort behandelt werden sollten.
Zusammen mit Nebenwirkungen, gibt es bestimmte Risiken im Zusammenhang mit oralen Kontrazeptiva, vor allem, wenn es andere Faktoren gibt, welche die Verwendung der Pille verhindern können. Das ist zum Beispiel bei Frauen der Fall, die an Diabetes leiden, unkontrollierten Bluthochdruck oder eine Herzkrankheit haben. Auch bei Raucherinnen oder Frauen über 35 Jahre kann die Verwendung der Antibabypille bestimmte Gesundheitsprobleme verschlimmern. In diesem Fall sollte ein Arzt feststellen, ob orale Kontrazeptiva die richtige Wahl für die Empfängnisverhütung sind.
Antworten auf häufige Fragen zu oralen Kontrazeptiva
Welche Arten oraler Kontrazeptiva gibt es?
- Kombinierte orale Kontrazeptiva (COC): Enthalten sowohl ein Östrogen (meist Ethinylestradiol) als auch ein Gestagen (Progestin). Es gibt unterschiedliche Formen: das klassische 21+7-Schema, 24+4, kontinuierliche oder verlängerte Einnahme sowie phasenweise Dosierungen (mono-, bi-, tri‑ oder quadriphasisch).
- Progesteron‑nur‑Pille (POP, Mini‑Pille): Besteht nur aus einem Gestagen. Alle Tabletten enthalten die gleiche Wirkstoffmenge, und es gibt sie oft in einer Packung ohne hormonfreie Einheiten.
- Kontinuierlich/verlängert wirkende Pillen: Ähnlich wie COC, aber für längere Phasen hormonaktiv, z. B. 84 Tage Hormontabletten gefolgt von wenigen hormonfreien Tagen.
Was sind medikamentöse Kontrazeptiva?
„Medikamentös“ bezeichnet alle hormonellen Mittel zur Empfängnisverhütung, die systemisch wirken, also den Körper über Medikamente beeinflussen. Dazu gehören:
- Kombinierte Pillen
- Progesteron‑only‑Pillen
- Depot‑Injektionen, Hautpflaster, Vaginalringe
Alle wirken durch gezielte Hormonwirkungen im Körper, nicht lokal wie Kondome oder Kupferspirale.
Was sind kombinierte orale Kontrazeptiva?
Das sind Tabletten, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten.
Wirkmechanismen:
- Unterdrückung des Eisprungs
- Verdickung des Zervixschleims (erschwert Spermienpassage)
- Ausdünnung der Gebärmutterschleimhaut (Einnistung weniger wahrscheinlich)
Darreichungsformen:
- Schema mit aktiven und hormonfreien Tagen (z. B. 21+7 oder 24+4 Tage)
- Monophasisch (konstante Hormonmenge) oder multiphasisch (veränderliche Dosierung)
Vorteile:
- Sehr sicher bei regelmäßiger Einnahme
- Regelmäßige, oft schwächere Blutungen
- Kann PMS, Schmerzen, Akne reduzieren
- Reduziertes Risiko für bestimmte Krebsarten (z. B. Eierstockkrebs)
Was sind typische Nebenwirkungen oraler Kontrazeptiva?
Viele Nebenwirkungen sind anfänglich und verschwinden meist nach einigen Monaten. Zu den häufigsten zählen:
- Zwischenblutungen (Spotting), insbesondere bei POP oder bei niedrig dosierten Kombinationspillen
- Übelkeit, oft mild und vorübergehend
- Brustspannen oder –empfindlichkeit
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Libidoveränderung
- Gewichtsveränderungen, meist durch Wassereinlagerung, jedoch selten deutliches Körpergewicht
- Bauchspannen, Blähungen, gesteigerter Blutdruck
- Kontaktlinsenprobleme, Hautveränderungen (z. B. Akne)
Seltener, aber ernster:
- Erhöhtes Thromboserisiko (Blutgerinnsel, tiefe Venenthrombose, Schlaganfall), besonders bei Pillen mit höherem Östrogenspiegel oder zusätzlichen Risikofaktoren (z. B. Rauchen ab 35 Jahren)
- Leicht erhöhtes Risiko für Brust‑ und Gebärmutterhalskrebs während der Anwendung
Falls Nebenwirkungen belastend sind oder länger als 3 Monate anhalten, kann ein Wechsel der Pillenform, Dosierung oder Art sinnvoll sein. Ärztliche Beratung ist dabei unumgänglich.