Zervixschleim: Bestimmung der fruchtbaren Tage

Für Frauen mit Kinderwunsch gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, fruchtbare Tage zu bestimmen. Eine Möglichkeit ist hierbei die Zervixschleim-Methode, da sich der Zervixschleim im Laufe des Monatszyklus verändert. Doch für die Unterscheidung zwischen fruchtbarem und unfruchtbarem Zervikalschleim braucht es etwas Erfahrung.

 

ℹ Zervixschleim

Der Gebärmutterhals (Cervix uteri oder auch Zervix) sondert einen Schleim ab, der durch die Zervixdrüsen gebildet und Zervixschleim oder auch Zervikalschleim genannt wird. Dieser eignet sich zur Bestimmung der fruchtbaren Tage (oder auch unfruchtbaren Tage), da sich seine Beschaffenheit und Eigenschaften vor und um die Ovulation (den Eisprung) verändern.

 

Wann hat eine Frau ihre fruchtbaren Tage?

Besteht ein Kinderwunsch, so möchten Frauen herausfinden, wann die fruchtbaren Tage beginnen. Die Zervixschleim-Methode, auch bekannt als Billings-Methode, geht zurück auf das australische Ärzteehepaar John und Evelyn Billings. Diese beobachteten 1953 erstmalig, dass sich im Laufe des Menstruationszyklus der Zervixschleim verändert. Heute ist die Zervikalschleim-Methode bei Kinderwunsch ein Bestandteil der natürlichen Familienplanung, mit deren Hilfe man fruchtbare Tage berechnen kann. Der Zervixschleim ist dabei ein Sekret, welches von den Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) gebildet wird und als natürliche Barriere das Eindringen von Bakterien, aber auch von Spermien in die Gebärmutterhöhle verhindert. Um die Zeit des Eisprungs herum verändert sich jedoch die Konsistenz und der Zervikalschleim wird flüssiger und fadenziehend. Nun beginnen fruchtbare Tage beziehungsweise die fruchtbare Phase und die männlichen Samenzellen können durch den Zervixschleim in die Gebärmutter eindringen.

 

fruchtbare Tage berechnen

 

Dem Schwangerschaftswunsch mit Hilfte der Zervixschleim-Methode näher kommen

Die Billings-Methode oder auch Zervixschleim-Methode ist für Paare mit Kinderwunsch geeignet, um die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Der Wunsch nach einer Schwangerschaft kann sich durch das Beobachten der Konsistenz des Schleims also eher erfüllen. Im Bezug auf den Zervixschleim unterscheidet die Billings-Methode vier verschiedene Phasen, anhand dessen sich fruchtbare Tage berechnen lassen.

Die Phasen der Zervixschleim-Methode

Kurz nach der Menstruation für etwa 3 bis 4 Tage, wenn der Östrogenspiegel niedrig ist, wird nur sehr wenig Schleim produziert. Gut 3 bis 5 Tage vor dem Eisprung verändert sich dann langsam der Zervikalschleim. Er wird weiß oder trübe gelblich und erhält eine klebrige Konsistenz. Die 3. Phase bei der Zervixschleim-Methode, auch als nasse Phase bezeichnet, befindet sich unmittelbar vor bzw. nach dem Eisprung und dauert 3 bis 4 Tage. Jetzt ist der Östrogenspiegel am größten und es wird deutlich mehr Schleim gebildet. Dieser ist inzwischen noch flüssiger und besitzt ein klares bis glasiges Aussehen, ähnlich dem Eiklar. Mithilfe von zwei Fingern lässt sich der Zervikalschleim sogar zu einem Faden ziehen. Die 4. Phase beginnt kurz nach dem Eisprung und dauert bis zur Menstruationsblutung. Während dieser Zeit nimmt die Schleimproduktion wieder deutlich ab und der Zervixschleim erhält eine klebrige und trübe Konsistenz. Gleichzeitig nimmt die Feuchtigkeit der Scheide wieder deutlich ab, sodass diese nach der Menstruation eher trocken erscheint.

 

ℹ Zervixschleim-Methode

Zur Verhütung ist die Zervixschleim-Methode beziehungsweise Billings-Methode nicht geeignet, weil Sie zu unsicher ist. Man kann also trotz Anwendung schwanger werden. Die Beobachtung der Beschaffenheit des Zervixschleims kann jedoch zur Bestimmung des Ovulationszeitpunktes und somit zur Bestimmung der fruchtbaren Tage einer Frau genutzt werden. Das Sekret wird zwischen Zeigefinger und Daumen gedrückt, die im Anschluss geöffnet werden. Lassen sich sechs bis zwölf Zentimeter lange Fäden ziehen, steht der Eisprung bevor.

 

Den Zervixschleim richtig deuten

Wann hat eine Frau ihre fruchtbaren Tage? Bestimmen lassen sich diese Aufgrund der Konsistenz und des Aussehens, also der Optik des Scheidensekrets am Scheideneingang. Der Zervixschleim sollte zum Ermitteln der Fruchtbarkeit täglich kontrolliert werden. Auch eine Kontrolle mehrmals täglich kann am Anfang Sinn machen, um ein Gefühl für die Konsistenz und Qualität zu bekommen. Geprüft wird dabei mit den Fingern und den Augen. Die wichtigsten Zervixschleim-Eigenschaften zum Beobachten als Mittel zur Familienplanung:

Konsistenz Aussehen Fruchtbarkeit
trocken kein Schleim am Scheideneingang nicht fruchtbar
feucht kein Schleim am Scheideneingang wenig fruchtbar
feucht cremig, dicklich, trüb, etwas zäh-elastisch, nicht ziehbar fruchtbar
feucht wie rohes Eiweiß dehnbar, fadenziehend, spinnbar, durchscheinend, glasklar, dünnflüssig, gelblich, rötlich sehr fruchtbar
nass, rutschig, glitschig, weich, glatt wie rohes Eiweiß dehnbar, fadenziehend, spinnbar, durchscheinend, glasklar, dünnflüssig, gelblich, rötlich sehr fruchtbar

Fruchtbare Tage bestimmen ist durch die Kontrolle des Zervixschleims sehr einfach. Allerdings garantiert die Zervixschleim-Methode nicht, dass ein Eisprung auch tatsächlich stattgefunden hat. Da die Eizelle nur 12 bis 18 Stunden befruchtungsfähig bleibt, sollte der Sex bereits mindestens einen Tag eher stattfinden, wenn ein Schwangerschaftswunsch vorliegt. Die männlichen Samenzellen können 2 bis 3 Tage im weiblichen Körper überleben, wenn ausreichend Zervikalschleim vorhanden ist. Die beste Zeit, um schwanger zu werden, ist für den Geschlechtsverkehr der nass gefühlte Tag mit spinnbarem Zervixschleim. Häufig wird diese Phase auch als Regenzeit bezeichnet. Die trockenen Tage hingegen als Trockenzeit.

 

Vorteile und Nachteile der Zervixschleim-Methode

Ist der Wunsch nach einer Schwangerschaft groß, stellt sich die Frage „Wann bin ich fruchtbar?“. Der Zervixschleim lässt sich mit ein wenig Übung gut selbst überprüfen. Die Zervixschleim-Methode ist also eine einfache Möglichkeit, um die fruchtbaren Tage berechnen zu können.

👍 Vorteile
  • kostenlos
  • einfach anzuwenden
  • keine Nebenwirkungen
  • ein Beginn ist jederzeit möglich
  • es ist keine Zyklusaufzeichnung nötig
👎 Nachteile
  • zur Verhütung nicht sicher genug
  • keine sichere Feststellung, ob Eisprung stattgefunden hat

Um die fruchtbaren Tage genauer berechnen zu können, gibt es weitere Möglichkeiten und Alternativen zur Zervixschleimmethode beziehungsweise Billingsmethode. Zum Beispiel kann die symptothermale Methode eingesetzt werden, um die Fruchtbarkeit berechnen zu können. Deren Verhütungssicherheit ist wesentlich höher, als die der Zervixschleim-Methode. Umgekehrt ist die symptothermale Methode also auch effektiver beim Errechnen der fruchtbaren Tage. Die Beobachtung des Zervikalschleims kann auch mit der symptothermalen Methode kombiniert werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis zu maximieren.

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