Allergiker-Hunde: Die Allergie beim Hund

In Deutschland leidet jeder 5. Hund an einer Allergie. Die Ursachen können dabei von Hund zu Hund und Rasse zu Rasse ganz unterschiedlich sein. Erfahre hier mehr über die Allergie beim Hund.

Hundeallergien im Überblick

Welche Allergien treten bei Hunden am häufigsten auf? Hunde können auf viele Substanzen allergisch reagieren. Am weitesten verbreitet ist die Flohallergie. Die zweithäufigste Allergie ist die atopische Dermatitis. Als Auslöser gelten sämtliche Partikel, die über die Haut und die Atemwege aufgenommen werden können (Pollen, Milben, Schimmelpilze etc.). An dritter Stelle steht die Futtermittelallergie. Hier sind es vor allem die Eiweiße von Rind, Huhn und Getreideprodukten, welche den Hunden Probleme bereiten. Darüber hinaus gibt es weitere Allergieformen, wie z.B. die Kontaktallergie, eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Bakterien oder Unverträglichkeiten von Arzneimitteln.

Mögliche Symptome: Woran erkennt man eine Allergie beim Hund?

Die häufigsten Symptome sind veränderte Hautpartien. Die betroffenen Hautstellen sind oft entzündet und sehen gerötet oder gar geschwollen aus. Häufig sind diese entzündlichen Partien aufgekratzt, da sie mit Juckreiz einhergehen. Bei Futtermittelallergien treten zusätzliche Beschwerden im Magen- und Darmbereich auf, welche sich in Form von Verdauungsproblemen (z.B. Durchfall) äußern. Bei einer Allergie gegen ein Arzneimittel tritt darüber hinaus Müdigkeit und im schlimmsten Falle sogar Atemnot ein.

Typische Allergiker-Hunde: Diese Hunderassen sind besonders häufig betroffen

Durch die unkontrollierte Zucht sind einige Hunderassen besonders oft von Allergien betroffen. Immer häufiger werden Hunde mit erhöhter Allergiebereitschaft geboren und anschließend für die erneute Zucht gepaart. Daraus folgen „Allergiker-Hunde“, die ebenfalls eine erhöhte Allergiebereitschaft in ihren Erbanlagen mitbringen. Vor allem der West Highland Terrier sowie die Französische und Englische Bulldogge haben mit Allergien zu kämpfen. Weiterhin ist bei dem Irish Setter oftmals eine angeborene Getreideüberempfindlichkeit vorhanden.

Die Diagnose einer Allergie beim Hund

  1. Insekten- und Parasitenallergien: Diese Allergien sind durch den Fund von Parasiten oder dessen Kot unter den Haaren leicht zu diagnostizieren.
  2. Allergien gegen Substanzen aus der Umwelt: Grundlegend können Blutuntersuchungen sowie Tests an der Haut durchgeführt werden. Bei letzterem werden dem Vierbeiner mögliche Allergene unter die Haut gespritzt und die anschließenden Reaktionen abgewartet.
  3. Die atopische Dermatitis tritt zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr auf und kann somit ein Ansatzpunkt für die Diagnose sein.
  4. Treten die allergischen Reaktionen nur zu bestimmten Jahreszeiten auf, lassen sich die Auslöser auf bestimmte Pollen reduzieren.
  5. Futtermittelallergien können nur durch Ausschlussdiäten herausgefunden werden. Dabei werden dem Futter gezielte Eiweiße untergemischt, auf die der Hund möglicherweise allergisch reagieren könnte. Anhand der körperlichen Reaktionen können dann gewisse Nahrungsmittel ausgeschlossen werden.

Behandlung von Hundeallergien

  1. Bestimmtes Futter für Futtermittelallergiker. Bei diesen Futtermitteln werden ausschließlich seltene Eiweiße verwendet, auf welche die Hunde in der Regel nicht allergisch reagieren. Zu den verwendeten Fleischsorten von hypoallergenem Hundefutter zählen zum Beispiel Springbock oder Kängurufleisch.
  2. Die Vermeidung der Allergene. Dies ist die natürlichste Behandlungsmethode und ist bei Allergien bei Hunden gegen Arzneimittel oder bestimmte Futtermittel gut umzusetzen.
  3. Die Gabe von Medikamenten kann die Symptome lindern. So können Cortisontabletten oder -salben verabreicht werden, um die Entzündungen zu behandeln. Auch Antihistaminika können dem Hund gegeben werden, um die allergischen Reaktionen zu unterdrücken.
  4. Bei atopischer Dermatitis ist es zusätzlich hilfreich, den Hund regelmäßig mit Shampoo zu waschen, um die Allergene von der Haut zu spülen. Es gibt dafür Spezialshampoo gegen den Juckreiz sowie spezielle kortisonhaltige Tabletten oder Salben. Weniger Nebenwirkungen hat der Wirkstoff Ciclosporin, ein Arzneistoff aus der Gruppe der Immunsuppressiva.
  5. Eine Hyposensibilisierung als Langzeittherapie. Hierbei werden dem Hund die entsprechenden Allergene hochverdünnt unter die Haut gespritzt. Die Dosis wird zu Beginn so niedrig wie möglich gehalten und von Mal zu Mal langsam gesteigert. Eine Wirkung tritt nach 4 bis 12 Monaten ein.

Wichtig: Eine Allergie beim Hund ist ein genetisch bedingtes Problem des Immunsystems. Sie kann zwar behandelt, aber nie geheilt werden. Deshalb ist die Behandlung von Hundeallergien lebenslang erforderlich. Viele weitere Informationen rund um das Thema gibt es in unserem Haustier-Ratgeber. Diskutiert mit uns doch gern auf Facebook über die Thematik.

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