Nähen mit Kindern: Anleitung und Tipps

Nähen ist für Kinder eine tolle Möglichkeit, erste kreative Erfahrungen zu sammeln, ihre Grob- und Feinmotorik zu erproben und auf erste eigene Projekte stolz sein zu können. Besonders wenn die Eltern selbst gern kreativ sind, ermöglicht das gemeinsame Nähen schöne Momente und ein ideenreiches Miteinander.

Nähen mit Kindern – worauf sollte geachtet werden?

Wer mit seinen Kindern erste Nähversuche angehen möchte, sollte ein paar Kleinigkeiten beachten, damit dem gemeinsamen Kreativ-Erlebnis nichts im Wege steht.

Ob das eigene Kind schon bereit dazu ist, erste Erfahrungen im Nähen zu sammeln, hängt von dessen Umgang mit gefährlicheren Werkzeugen wie Nadel oder Schere ab und wie weit es sich auf einen Vorgang konzentrieren kann. Ein Kind mit acht oder neun Jahren kann sich an der Seite seiner Eltern normalerweise bereits an erste Nähprojekte trauen.

Es empfiehlt sich, seinem Sprössling zunächst das Nähen von Hand zu zeigen. So bekommt das Kind ein gutes Gefühl für Nadel und Faden und kann die Funktionsweise des Nähens besser nachvollziehen. Es gibt schöne lokale Geschäfte, wo man stöbern kann, man kann aber auch Nähbedarf online kaufen.

Wenn das händische Nähen gut funktioniert hat und es dem Kind weiterhin Spaß bereitet, kann auf eine Nähmaschine umgestiegen werden. Dabei muss nicht zwingend eine teure Kindernähmaschine gekauft werden, denn das Pedal kann auch mittels eines Hockers an die richtige Größe angepasst werden – oder die Kinder nehmen einfach auf dem Schoß eines Erwachsenen Platz. Die Eltern sollten den Kleinen bei ihren ersten Nähversuchen generell nicht von der Seite weichen, um Missgeschicke und Unfälle zu vermeiden.

Geduldig an die ersten Stiche 

Die ersten Näharbeiten mit Kindern erfordern viel Zeit und Geduld. Um das Vorgehen verständlich zu machen, müssen einzelne Schritte wie das Einfädeln des Fadens mehrmals erklärt und vorgemacht sowie gemeinsam geübt werden. 

Als Vorübung bewährt sich das Nähen auf Papier. Die Kinder können ihre eigenen Muster, Linien und Formen aufmalen und mit der Maschine nachstechen. Wenn schließlich das Nähen mit Stoff an der Reihe ist, sollte am besten zu einem dicken Material wie Baumwolle oder Filz gegriffen werden, um ein Verrutschen und Ausfransen zu vermeiden. Es wird dem Kind besonders viel Freude machen, wenn es sich in einem Fachgeschäft die Stoffe, Farben und Muster selbst aussuchen darf. 

Mit den richtigen Werkzeugen wird das Nähen mit Kindern zudem ungemein erleichtert. Beispielsweise kann ein Trickmarker angeschafft werden, der einige Zeit nach dem Aufmalen der Schnittmuster von selbst verschwindet und so auch kleinere Fehler erlaubt. Die stumpfen Scheren für Kinder verringern die Verletzungsgefahr, und mit praktischen Klammern, die anstelle von Nadeln den Stoff fixieren, können Finger-Piekser und unnötige Löcher im Stoff vermieden werden. 

Mit Spaß zum Erfolgserlebnis

Die ersten Nähprojekte sollten für Kinder gut machbar sein und zu einem schnellen Erfolgserlebnis führen. Bei zu schwierigen Projekten kann schnell Frustration einsetzen und damit die Freude am Nähen frühzeitig vorbei sein. Das selbe gilt für die Dauer bis zur Fertigstellung des Nähstücks: Wenn es zu viel Zeit in Anspruch nimmt, bis erste Erfolge zu sehen sind, sinkt die Motivation, es ganz fertig zu bringen. Daher macht es Sinn, zunächst einfache Schnittmuster auszutesten und auch auf die Ideen und Wünsche des Kindes einzugehen. Beim Nähen des ersten Wunsch-Kuschelkissens bleibt die Motivation sicherlich so lange erhalten, bis das neue Lieblingsstück in den Händen gehalten wird. 

Nähprojekte für kleine Profis 

Neben dem eigenen Kuschelkissen kann als erstes Nähprojekt auch ein Kuscheltier mit einfacher Grundform – wie beispielsweise einem stilisierten Hasen – oder eine kleine Tasche für Stifte realisiert werden. Wenn die Kleinen ihr erstes Produkt in den Händen halten und vor ihren Freunden darauf stolz sein können, werden sie von sich aus Lust auf eine neue Herausforderung haben. Die Hauptsache ist, dass das Kind Freude an der Sache hat und ihm unter die Arme gegriffen wird, wenn es Hilfe benötigt.

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