Risikolebensversicherung: die ideale Absicherung für Jedermann?

Eine Risikolebensversicherung ist eine Absicherung für den Todesfall. Und zwar eine der günstigsten Arten. Denn bei einer Risikoversicherung gibt es keine vorherige Ablaufleistung, was die Beträge für Versicherungsnehmer um einiges günstiger macht. Daher wird diese Lebensversicherung gerne zum Schutz der Hinterbliebenen eingesetzt. Ob eine Risikolebensversicherung tatsächlich für Jedermann die beste Wahl ist, erfahrt ihr im Folgenden.

Was ist eine Risikolebensversicherung?

Anders als bei fonds- oder kapitalgebundenen Lebensversicherungen gibt es keine Aufbauleistung. Daher sind viele der Meinung, eine Risikoversicherung sei immer die beste Wahl. Dieses Framing ist jedoch vollkommen falsch. Denn grundsätzlich enthält jede fondsgebundene oder kapitalbildende Lebensversicherung ebenfalls eine Risikoversicherung. Die Versicherungsnehmer bezahlen in solchen Fällen einfach einen Teil der Gesamtsumme für den Todesfall. Der Rest der zu zahlenden Prämie besteht aus dem Teil, der für festverzinsliche Wertpapiere oder Investmentfonds ausgegeben wird. Je höher die Summe für die Versicherungsnehmer am Ende sein soll, desto höher muss auch die monatliche Prämie sein. 

Was ist besser die fonds- oder kapitalgebundene Lebensversicherung? 

Wer sich jedoch nur für sein Ableben absichern möchte, für den ist eine fonds- oder kapitalgebundene Lebensversicherung nicht die beste Wahl. Da eine solche Versicherung zwei Bereiche ausfüllen soll, nämlich sowohl die Absicherung gegen das Risiko des Todesfalls als auch als Kapitalanlage dienen soll, belastet sie die Geldbörse um ein Vielfaches mehr als die Risikoversicherung. 

Sind die Beiträge teuer, können Versicherungsnehmer die monatliche Prämie womöglich nicht bezahlen. Was dann passiert ist das: In der Zeit, in der ihr die Beitragszahlungen einstellt, entfällt nicht nur die Aufbauleistung, sondern auch der Versicherungsschutz, den ihr für eure Familie abgeschlossen habt. 

Zum Vergleich: Nehmen wir zum Beispiel einen Fernseher, der gleichzeitig ein Radio ist. Das TV Gerät soll eine gute Bildschärfe, einen großartigen Schwarzwert und faszinierende Farben liefern. Das Radio hingegen soll eine gute Lautsprecherqualität bieten, die Höhen und Tiefen sollen perfekt klingen und die Sender sollen bequem einzustellen sein. 

Was passiert aber erfahrungsgemäß bei Dingen, die von sich behaupten, alles perfekt zu können? Meist fällt eine Leistung in der Erwartung zurück. Multifunktionsgeräte sind daher in der Regel nichts weiter als ein schlechter Kompromiss. Besser, ihr kauft euch ein TV Gerät, das nur zum Fernsehen und einen Radio, der nur zum Musik hören konzipiert wurde. 

Genau dasselbe gilt auch für viele Dienstleistungen und Finanzprodukte. Ihr wollt eine Absicherung für den Todesfall? Dann schließt eine dafür geschaffene Versicherung, nämlich die Risikoversicherung ab. Ihr wollt eine Kapitalanlage als Altersvorsorge? Dann schließt eine ebensolche ab! Auf diese Weise zahlen Versicherungsnehmer zwei kleine Beiträge, die in vielen Fällen nicht an die Summe einer kapital- oder fondsgebundenen Lebensversicherung heranreichen. Und im Falle eines finanziellen Engpasses könnt ihr euch entscheiden, welche davon für euch weniger relevant ist. 

Oder doch lieber die Risikoversicherung?

Es gibt also nur eine Lebensversicherung, die sich im Todesfall bestens an eure Bedürfnisse anpasst. Im Todesfall erhält die begünstigte Person die definierte Summe.

Wer sich noch sicherer fühlen möchte, der entscheidet sich für eine Lebensversicherung mit vorgezogener Todesfallleistung. Eine solche Lebensversicherung wird schon bei Diagnose einer lebensbedrohlichen bzw. lebensverkürzenden Krankheit ausbezahlt. So kann die Summe auch für Heilbehandlungen ausgegeben werden oder den Entfall eines Haushaltseinkommens ausgleichen.

Arten Risikolebensversicherung
Arten Risikolebensversicherung

Drei Arten der Risikolebensversicherung

Es gibt unterschiedliche Arten von Risikoversicherungen. Die drei gängigsten stellen wir euch hier vor. Es ist gut, noch vor der Unterzeichnung die Unterschiede im Groben sowie im Detail zu studieren. Nur so können Versicherungsnehmer die für sich individuell passende Variante ausfindig machen. Ein Vergleich einzelner Tarife und Preise zahlt sich auf jeden Fall aus. 

Die Todesfallabsicherung 

Die klassische Absicherung für den Todesfall schützt euer Leben auf eine bestimmte Laufzeit, und zahlt im Falle des Falles eine vereinbarte Summe an eine oder mehrere begünstigte Personen aus. Die Summen und die Leistungsempfänger könnt ihr selbst festlegen. Ebenfalls möglich ist die Festlegung des Leistungsempfangs nach der gesetzlichen Erbfolge. Auf diese Weise umgeht ihr eine eigene Entscheidung (die vielleicht in speziellen Fällen nicht getroffen werden will/soll/kann) und überlasst die Aufteilung dem Gesetz. 

Zwei verbundene Leben 

Ehepaare oder Lebenspartner sichern sich mit einer Summe gegenseitig ab. Auf diese Art der Risikoversicherung greifen auch Geschäftspartner sehr gerne zurück. Eine weitere abgewandelte Variante der „Zwei-verbundene-Leben“ sieht bei Tod beider Partner die Auszahlung eines höheren Betrages für einen dritten Hinterbliebenen vor.

Restschuldversicherung

Diese Lebensversicherung kennen alle Eigenheimbesitzer mit Kredit. Denn das ist die Versicherung, die abgeschlossen wird, um den Todesfall des Kreditnehmers, und damit den Verlust der Bank, abzusichern. Die Versicherungssumme verringert sich dabei mit der Tilgung der Kreditsumme. Im Todesfall ist noch genug Versicherungssumme übrig, um den Rest des Kredits abzudecken. Anders als bei anderen Risikoversicherungen fallen die Prämien bei der Restschuldversicherung um einiges günstiger aus.

Risikolebensversicherung online vergleichen 

Viele Versicherer bieten ihre Leistungen bereits online an. Heißt: Ihr erspart euch den lästigen Beratungstermin, den ihr ohnehin oft aus Zeitmangel nur schwer umsetzen könnt. Zum Vergleich könnt ihr oftmals eure Risikoversicherung schon online berechnen. Dazu gebt ihr einfach Versicherungssumme, Alter, Laufzeit, Zahlweise und wenige Gesundheitsfragen an, und bekommt sofort einen ersten groben Überblick über die Höhe der Prämie. Grob deshalb, da der Versicherer es bei tatsächlichem Abschluss für möglich erachten kann, die Prämie aus bestimmten Risikogründen zu erhöhen. 

Vergleichsportale 

Darüber hinaus gibt es auch Seiten, die mehrere Anbieter untereinander vergleichen. Sie sparen euch noch einmal jede Menge Zeit ein. Hier bekommt ihr mit der einmaligen Eingabe aller gewünschten Daten eine Ergebnisliste mit unterschiedlichen Anbietern und unterschiedlichen Prämien geliefert. Ihr müsst dann nur noch den für euch interessanten Anbieter auswählen und die Bedingungen genauer unter die Lupe nehmen. 

Wichtig: Lasst euch keine Kombinationen berechnen, sondern nur einzelne Versicherungsprodukte. Kombinations- und Zusatzprodukte erschweren euch den Vergleich. Lieber mehrere einzelne Berechnungen starten, und dafür aber eine gute Ausgangsbasis für den Vergleich erhalten. 

Tipp: Die Ergebnisliste bringt oft wirklich sehr günstige Risikolebensversicherungen zutage. Aber ob die die Leistungen dann tatsächlich auch für euch passen, ist eine andere Frage. Verlasst euch dabei nicht auf Empfehlungen, sondern schaut euch die Leistungen des Versicherers im Detail selbst an.

Die Versicherungssumme einer Risikolebensversicherung

Bei der Restschuldversicherung ist die Versicherungssumme von vornherein klar. Bei einer Risikoversicherung, welche eure Familie absichern soll, ist es nicht ganz so eindeutig. Experten empfehlen als Versicherungssumme das Drei- bis Fünffachen des Brutto-Jahresgehaltes. 

So berechnet ihr eure individuelle Versicherungssumme 

Listet noch vor Abschluss der Risikolebensversicherung folgende Summen auf: 

  1. Eure derzeitigen monatlichen Lebenserhaltungskosten (Miete, Kredit, Auto)
  2. Der höchste voraussichtliche monatliche Betrag für die Lebenserhaltungskosten der Kinder
  3. Beerdigungskosten

Die Versicherungssumme sollte die Lebenserhaltungskosten für mindestens fünf Jahre decken. Die Summe sollte jedoch auch nicht zu hoch angesetzt sein. 

Tipp: Denkt daran, euch für die bestmögliche Gestaltung der Lebensversicherung auch über das Thema Erbschaftssteuer umfassend zu informieren. 

So kalkuliert der Versicherer die Beiträge zur Risikolebensversicherung 

Der große Unterschied zur kapital- und fondsgebundenen Lebensversicherung: Die monatlichen Prämienzahlungen für eine Risikoversicherung sind auch dann noch günstig, wenn ihr euch für eine hohe Versicherungssumme entscheidet. Für die Kalkulation der Beiträge rechnet die Versicherungsgesellschaft mit folgenden Axiomen: 

  • Beruf 
  • Alter 
  • Gesundheitszustand 
  • riskante Hobbies 
  • Deckungssumme 
  • Laufzeit 

Die Versicherungsgesellschaft geht hier vor allem intensiv auf die Kriterien Alter und Gesundheitszustand ein und ermittelt daraus sein Risiko, wobei sich die Vertragsbedingungen dabei in einigen Fällen verschlechtern kann. In den meisten Fällen verlangt der Versicherer vor Abschluss des Vertrags eine Risikoprüfung. Auch bei bestimmten Berufen wird der Versicherer hellhörig. Dachdecker beispielsweise haben es schwerer, eine günstige Polizze zu bekommen als beispielsweise Büroangestellte. Dafür hat aber auch die rauchende Büroangestellte wieder ein erhöhtes Risiko. 

Hinweis: Wird das Geschlecht in die Kalkulation miteinbezogen, verstößt der Versicherer gegen geltendes EU-Recht.

Die Vertragslaufzeit

Die Vertragslaufzeit erhöht die monatlichen Prämienzahlungen. Denn mit zunehmendem Alter erhöht sich für den Versicherer auch das Risiko des Leitungsfalles. Daher entscheiden sich viele Personen dafür, die Familie abzusichern, solange die Kinder klein sind. Geschäftspartner hingegen schließen oft kurzzeitige Versicherungen ab und schließen im gegebenen Fall nach Vertragsende eine neuerliche ab. Oft läuft die Risikoversicherung aber auch als Restschuldversicherung für die Laufzeit, für welche die Geschäftskredite abgeschlossen wurden. 

Risikolebensversicherung ohne Gesundheitscheck 

Vor rund zehn Jahren konnten noch Risikoversicherungen ohne Gesundheitsfragen abgeschlossen werden. Diese Zeiten, in denen sich eine Versicherungsgesellschaft auch auf höhere Risken einließ, sind endgültig vorbei. Heute will sich auch der Versicherer auf der sicheren Seite wissen. Der einzige große Unterschied ist hier in der Formulierung der Gesundheit Fragen, die zum Teil enorm differieren. 

Der Unterschied zwischen geschlossenen und offenen Fragen 

Um sich beim Eintritt gegen Personen abzusichern, die womöglich schon über ihre Krankheit Bescheid wissen, und diesen Status Quo verheimlichen wollen, stellen viele Versicherer geschlossene Fragen. „Ich weiß von einer Krebserkrankung – Ja/Nein“ ist sicherer als „Zählen Sie bitte die Vorerkrankungen der letzten zehn Jahre auf“. 

Versicherer, die sich entschließen, offene Fragen zu stellen, interessieren sich oft für den Gesundheitszustand der letzten fünf Jahre. Das verringert das Risiko des „Vergessens“. 

Der Unterschied zwischen Gesundheitsfragen und Gesundheitsprüfung 

Genau hier findet ihr den größten Unterschied zwischen den Versicherern. Gesundheitsfragen werden euch alle Versicherer stellen. Eine Gesundheitsprüfung verlangen hingegen nicht alle Versicherer. Besonders bei einer Risikoversicherung mit geringer Versicherungssumme verzichtet die Versicherung des Öfteren auf eine Gesundheitsprüfung. 

Info: Je höher die Deckungssumme, desto höher die Wahrscheinlichkeit des Gesundheitschecks. 

Was, wenn mich der Versicherer ablehnt? 

Für den Fall gibt es eine Alternative, die einige Banken und Versicherer gleichermaßen akzeptieren. Ihr nehmt euch einen Kredit auf eine kurze Laufzeit und legt das Geld gewinnbringend an. Zur Sicherheit schließt ihr dazu noch eine Restschuldversicherung ab.

Risikolebensversicherung: für wen geeignet?
Risikolebensversicherung: für wen geeignet?

Wer sollte sich eine Risikolebensversicherung zulegen? 

Gerade junge Familien mit Kindern sollten sich den Abschluss einer Risikolebensversicherung überlegen. Sind die Kinder erwachsen und ist das Haus/die Wohnung abbezahlt, hat die Absicherung ohnehin oft nicht mehr denselben Stellenwert. Danach könnt ihr bei Bedarf noch immer eine neue Risikoversicherung für den Hinterbliebenen Partner/die Partnerin abschließen. Dann kann die Absicherung von zwei verbundenen Leben wieder interessanter werden. 

Warum eine Risikolebensversicherung? 

Das sind die wichtigsten Gründe für den Abschluss einer Lebensversicherung: 

  1. Familienzeit absichern 
    Bleibt ein Partner für eine bestimmte Zeit bei den Kindern, ist es sinnvoll, ihn für diese Zeit finanziell abzusichern. Fällt nämlich aufgrund eines Todesfalls des verdienenden Partners diese Summe weg, kann das verheerende Folgen für den/die Hinterbliebene(n) haben. Ein solcher Entfall eines gesamten Gehalts kann bis zum Verlust des Hauses / der Wohnung führen. Um diesem Risiko vorzubeugen eignet sich eine Risikolebensversicherung hervorragend. 
  2. Absicherung des Hinterbliebenen Partners / der Hinterbliebenen Partnerin
    Natürlich ein sehr wichtiges Thema für Partner, die sich gegenseitig gegen das Todesfall-Risiko absichern möchten. 
  3. Unterhalt / Versorgung / Ausbildung der Kinder
    Um den Kindern auch dann eine Ausbildung und einen abgesicherten Start in die Selbständigkeit zu ermöglichen, ist ebenfalls der Abschluss einer Lebensversicherung vernünftig. 
  4. Absicherung des Kredits
    Hier schaltet sich ohnehin die Bank dazwischen und pocht auf den Abschluss einer Restschuldversicherung. Die Restschuldversicherung wird nicht nur bei Immobilienkrediten, sondern auch bei Geschäftskrediten verlangt. Denn damit ist der Tod des Kreditnehmers abgesichert und der / die Hinterbliebene neben dem schweren Schicksalsschlag zumindest eine Sorge weniger. Er/sie muss sich nicht um die laufenden Zahlungen kümmern. 
  5. Absicherung als Teil der Altersvorsorge
    Ihr könnt euch auch entscheiden, die Versicherung als Teil eurer Altersvorsorge abzuschließen. So könnt ihr für eure Familienmitglieder, Kinder wie Enkelkinder und euren Todesfall vorsorgen.

Darauf gilt es bei einer Risikolebensversicherung zu achten

Die Konditionen einer Risikolebensversicherung kann sich enorm unterscheiden. Die Unterschiede sind sowohl in der Beitragshöhe als auch in den Vertragsbedingungen zu finden. Daher zahlt es sich aus, noch vor Abschluss mehrere Angebote zu vergleichen. 

Lasst euch folgende Fragen beantworten: 

  • Wann ist der Auszahlungszeitpunkt der Leistung? 
  • Sind bestimmte Todesarten oder -ursachen von der Leistung ausgeschlossen?
  • Gibt es eine Karenzzeit, also eine Vorlaufzeit, in der die Versicherung bei Todesfall nicht auszahlt?
  • Wird eine Gewinnausschüttung vorgenommen? Wenn ja: In welcher Weise?
  • Gibt es eine Nachversicherungsgarantie, also eine Möglichkeit, die Versicherungssumme zu bestimmten Zeitpunkten (z.B. Hochzeit, Geburt der Kinder, erhöhtes Einkommen, Auszug der erwachsenen Kinder, …) zu erhöhen oder zu reduzieren? Wenn ja: Ist eine erneute Gesundheitsprüfung notwendig?
  • Gibt es die Möglichkeit der Beitragsstundung bei finanziellen Engpässen?

Interessante Zusatzbausteine für die Risikolebensversicherung 

Manche Gesellschaften bieten eine Kombination aus Unfallzusatzversicherung und Risikolebensversicherung an. Dabei wird im Falle eines Unfalltodes die Versicherungssumme oft zumindest verdoppelt. Die Prämien für die Kombination aus Risiko- und Unfallzusatzversicherung erhöhen sich dadurch zwar, bieten jedoch auch mehr Sicherheit. Besonders interessant ist diese Kombi für alle, die das Motorradfahren, Rennfahren, Fallschirmspringen, Bungeespringen oder ähnlich riskante Sportarten zu ihrem Hobby auserkoren haben. 

Für diejenigen, die einen gefährlichen Beruf nachgehen, gibt es auch noch andere Möglichkeiten der Kombination. So gibt es beispielsweise spezielle Lebensversicherungen mit Unfallzusatzversicherung für Polizistinnen und Polizisten. 

Eine Risikolebensversicherung in Kombination mit einer Berufsunfähigkeitszusatzversicherung kann zur Absicherung gesundheitlicher Gründe vernünftig sein. Bei dieser Kombination habt ihr die Wahl zwischen einer kleinen Zusatzrente oder einer Beitragsbefreiung der Versicherung. Die Lebensversicherung läuft dann ohne weitere Prämienzahlungen für den festgelegten Zeitrahmen weiter. Für Polizei und Bundesheer gibt es auch hier wieder eigene Polizzen. 

Weiter oben in diesem Artikel haben wir die Nachteile von kombinierten Dienstleistungen und Produkten genannt. Daher wollen wir auch an dieser Stelle nochmals auf die Vorteile des Abschlusses einzelner Polizzen hinweisen. Die Beitragszahlungen sowie die Leistung können sich auch in diesem Fall signifikant unterschieden. Interessant ist eine Kombination aus Risikolebensversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung meist nur dann, wenn es sich um eine Polizze mit hoher Deckungssumme handelt.

Risikolebensversicherung und Steuern 

Die Prämienzahlungen der Risikoversicherung könnt ihr bei der Steuer als Vorsorgeaufwendungen geltend machen. Die Besteuerung bei Leistung ist von folgenden Faktoren abhängig:

  • Bei Abschluss einer Versicherung auf das Leben eures Partners / eurer Partnerin und Festlegung des Leistungserhalts euch selbst fällt keine Erbschaftsteuer an. Das gilt auch bei einer gegenseitigen Lebensversicherung. 
  • Bei Abschluss auf das eigene Leben und Festlegung der Partnerin / des Partners bzw. der Kinder als Begünstigte(n) fällt eine Erbschaftssteuer an, wenn gewisse Freibeträge überstiegen werden. Die Freibeträge liegen bei 500.000 respektive 400.000 Euro (Partner / Kinder). 
  • Bei Abschluss einer Risikoversicherung auf das eigene Leben und Festlegung einer nicht verwandten Person als Begünstigten fällt der Freibetrag mit 20.000 Euro um einiges geringer aus. Eine Ausschüttung, die über diesen Betrag hinausgeht, wird mit 30 Prozent versteuert. 

Fazit: Risikolebensversicherung: Die ideale Absicherung für Jedermann? 

Bei der Risikolebensversicherung handelt es sich um eine Individualversicherung, welche im Falle des Todes im Vertrag geregelte Personen begünstigt. Häufig wird dieses Modell auch als Hinterbliebenenschutz oder Todesfallschutz bezeichnet. Laut Statistiken existieren in Deutschland rund 7,6 Millionen Versicherungen dieser Art (Stand 2014, GDV).

Als Todesfallschutz eignet sich die Risikolebensversicherung für alle, die ihren Lebenspartner oder seine Familie absichern will. Auch für Geschäftspartner ist sie die Lebensversicherung der ersten Wahl. Und für alle, die sich einen Immobilienkredit für die Realisierung ihres Traumes nehmen ist sie in Form einer Restschuldversicherung ohnehin in den meisten Fällen verpflichtend. 

Für Personen, die riskanten Sportarten frönen, eignet sich in vielen Fällen eher eine Unfallversicherung anstatt der Lebensversicherung. Auch über eine Trennung von Unfallversicherung und Risikoversicherung sollte ernsthaft nachgedacht werden. Denn nicht jeder Motorsportfreak ist gleichzeitig ein Familienvater. Für riskante Berufe, wie ihn beispielsweise Polizisten oder Soldaten ausüben, gibt es wiederum eigene Berufsunfähigkeitsversicherungen, die genau auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppen zugeschnitten sind. 

In jedem Fall solltet ihr euch für eine Versicherung entscheiden, die eure individuellen Wünsche und Bedürfnisse erfüllt. Ein Trick, der immer funktioniert: Noch bevor ihr euch aufmacht, um verschiedene Offerte untereinander zu vergleichen, solltet ihr eine Liste der Punkte anfertigen, welche euch besonders wichtig sind. So scheiden dann schon einmal viele Offerte aus. Die Angebote, die noch übrigbleiben, vergleicht ihr daraufhin auf die Details. Die eine Versicherung mit dem besten Leistungsprofil ist die für euch passende. Wichtig dabei: Verlasst euch niemals nur auf den Preis! Die günstigste Risikolebensversicherung ist so gut wie niemals die individuell beste!

Hier geht’s weiter: Hilfreiche Finanzthemen und Tipps für Familien.

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