Abenteuer Sprachentwicklung: Wenn Babys sprechen lernen

Die Entwicklung der Sprache bei Kindern ist wie ein Orientierungskurs auf einer großen Landkarte. Dieser beginnt mit der Geburt. Dabei ist Mama die erste wichtige Lehrerin, danach werden auch andere Personen für das Lernen wichtig. Eine ruhige Umgebung, welche frei von Hintergrundgeräuschen ist, stellt die beste Lernatmosphäre für Kleinkinder beim Sprechen lernen dar. Doch wie findet die Sprachentwicklung bei Babys statt und wie lernen Kinder sprechen? Die Lautbildung ist nicht schwer. Doch wie erreichen die Kleinen nach den Lautäußerungen die nächste Stufe?

Wie entwickelt sich die Sprache bei Kindern?

Sprache wird durch Nachahmung und Hören erlernt. Der Hörsinn entwickelt sich bereits im frühen Stadium der Schwangerschaft. Ab dem 4. Lebenstag kann der Säugling bereits seine Muttersprache von anderen unterscheiden, auch, wenn noch kein eigenes Sprachverständnis vorhanden ist. Trotzdem bleibt die Babysprache also bis zum Alter von 6 Monaten quasi international und wird intuitiv von Erwachsenen verstanden. In den ersten Lebensmonaten entwickelt sich die Sprache vor allem durch Beobachtung von Mimik und Gestik der Eltern. Auf diese antwortet das Baby. Das ist die angeborene, nonverbale Kommunikation zwischen Eltern und Kind. Zum Beispiel kommunizieren blind geborene Babys in den ersten Lebenswochen auch durch Mimik und Gestik. Doch der Spracherwerb steigert sich danach schnell.

Nutzung der Alltagssprache als Förderung

Grundsätzlich lernen Babys durch Nachahmung. Vorbilder des Sprechenlernens sind ihre Bezugspersonen. Dazu zählen Mama, Papa, Geschwister, Verwandte, Freunde, Tagespflegeperson oder Erzieherin. Im Umkehrschluss bedeutet das: Ein Kleinkind braucht abwechslungsreiche soziale Kontakte, die ein buntes Sprachprogramm bieten. Dies bedeutet, die beste Sprachförderung ist der natürliche Gebrauch der Alltagssprache. Es ist nicht förderlich, gezielt Babysprache wie „dadada“ oder „wauwau“ zu verwenden. Schließlich verwenden Erwachsene diese Worte selbst im Alltag nicht. Auf Grund natürlicher Veranlagung heben Erwachsene automatisch ihre Stimme ein wenig an, sobald sie mit Kleinkindern sprechen. Diese kaum vermeidbare Tatsache hat keine Auswirkungen auf die kindliche Sprachentwicklung. Ebenso wenig ist es notwendig, die vom Kind ausgehenden Kommentare wie „dada“ und andere auch in Babysprache zu beantworten. Vielmehr sollten diese Worte als eine Art Übungsmaterial vor dem „richtigen“ Sprechen angesehen werden. Dadurch wird die Entwicklung der Sprache bei Kindern vorangetrieben und es findet eine passive, frühe Sprachförderung statt. Zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr übt das Kleinkind seinen gesamten Wortschatz durch immer schneller werdende Sätze. Hauptsache viel und schnell lernen scheint die Devise zu sein. Diesen sprachlichen Mitteilungsdrang können Eltern besonders durch interessiertes Zuhören unterstützen – auch das bedeutet Sprache fördern bei Kindern. Logopäden raten davon ab, bereits in diesem frühen Stadium auf sehr korrekte Aussprache zu achten. Eine Korrektur dieser ist erst im Vorschulalter wichtig.

Neue Medien für Babys

Bereits für Kleinkinder ist die Nutzung neuer Medien für die Sprachentwicklung sehr wichtig. Dabei sind vor allem Bücher und Lieder aus Tonkonserven gemeint. Wichtig dabei ist, dass diese dem entsprechenden Entwicklungsstand der Kinder angepasst ist. Dabei gilt: je jünger die Kinder sind, desto weniger Zeit interessieren sie sich für eine Aktivität. Für Eltern kann das unruhig werden des Kindes ein Stoppzeichen sein. Eine zwanghafte Motivation des Kleinkindes ist zwecklos. Die Sprachentwicklung beim Baby oder Kleinkind kann durch gemeinsames Ansehen eines Buches stattfinden, dabei wird versucht – ähnlich wie in einem kleinen Workshop – dem Kind zu erzählen, was im Buch vorkommt. Das Kind sollte immer die Möglichkeit bekommen ein Feedback zu geben. Neu Erlerntes wollen kleine Kinder immer und immer wieder hören. Das ist die beste Förderung. Eltern beschäftigen sich mit ihnen und fördern es vor allem dadurch, dass kleine Bücher über verschiedene Tage thematisiert werden. Das Gleiche gilt für Lieder. Fernsehen wird erst ab circa 4 Jahren für maximal 20 Minuten empfohlen. Allerdings nur, wenn der sehr kurze Fernsehgenuss gemeinsam mit den Eltern erfolgt.

Jeder in seinem eigenen Tempo bitte!

Die Sprachentwicklung bei Kindern schreitet unterschiedlich schnell voran. Als Richtwert geben Kinderärzte und pädagogische Fachkräfte meist den ersten Geburtstag an. Schließlich läuft die sprachliche, als auch motorische Entwicklung im Doppelpack ab und die Kleinkinder sind zu diesem Zeitpunkt soweit, auch den praktischen Nutzen von Sprache zu erkennen. Das menschliche Gehirn ist jedoch darauf vorbereitet, das Sprechen lernen ab der Geburt bis zum 4. Lebensjahr zu absolvieren. Dabei haben externe Faktoren ebenso erheblichen Einfluss auf die kindlichen Kompetenzen. Neben aktivem Sprachgebrauch innerhalb der Familie spielen soziale Kontakte auch eine Rolle. Zum Beispiel sprechen Kleinkinder oft früher, wenn durch größere Geschwister oder andere Kindern im alltäglichen Umfeld die Motivation für den Sprachgebraucht gesteigert wird. Verbringt ein Kleinkind dagegen die ersten zwei Jahre vor allem mit der Mutter, so ist es aus kindlicher Sicht manchmal nicht notwendig, eine „andere“ Sprache zu sprechen. Schließlich versteht Mama mit Hilfe ihrer mütterlichen Intuition am besten. Weiterführend ist zu beobachten, dass Kinder mit bi- oder multilingualem Hintergrund meist standardmäßig später zu sprechen beginnen. Die Sprachentwicklung bei Kindern, die mit mehreren Sprachen aufwachsen muss aber nicht immer verspätet sein, es gibt einfach Kinder, denen es leichter fällt. So sind Die Entwicklungsphasen beim Sprechen lernen doch unterschiedlich.

Wenn Babys sprechen lernen…

Die Sprachentwicklung bei Babys ist ein Abenteuer. Mädchen sind häufig früher dran als Jungs, aber Schreien ist zunächst der erste Weg der Kommunikation. Die Entwicklung der Sprache kann in folgende Phasen gegliedert werden. Jedoch lernen Kinder das Sprechen unterschiedlich schnell, sodass die Entwicklungsphasen nicht klar zu trennen sind.

Alter in Monaten Entwicklungsstand der Sprachentwicklung beim Kind Laute
0. bis 3. Der Säugling reagiert auf Lärm und gibt unbewusst Laute von sich. Das Baby lässt sich von einer bekannten Stimme beruhigen und kann die Laute variieren. Die Kleinen beginnen zu gurren und quietschen. grr, guu
3. bis 6. Wenn Babys sich äußern, dann durch lallen und unterschiedliche Geräuschfolgen. Das Sprachzentrum entwickelt sich weiter und nach Lautstärke können leise und laute Töne unterschieden werden. aahh
6. bis 9. Die Brappelphase oder auch Lallphase ist durch erstes Plappern geprägt. Das Baby bildet mehrsilbige Laute. Vor allem Doppelsilben werden gebildet und einzelne Wörter verstanden. Bei rückläufiger Entwicklung in dieser Phase ist eine Hörstörung wahrscheinlich. bababa
9. bis 12. Ab dem 9. Monat werden Lautkombinationen bestimmten Dingen zugeordnet und die ersten Wörter gesprochen. Tiere werden zum Beispiel als „WauWau“ bezeichnet. Ihr erstes Wort sagen Babys zwischen dem 9. und 14. Monat. Mama, Papa
12. bis 18. Die Entwicklung der Sprache findet in dieser Zeit ihren Höhepunkt. Die Sprachentwicklung geht bei Kindern in dieser Phase soweit, dass sie bis zu 50 Wörter lernen und sprechen können. Das sind häufig Eigenkreationen, die in Einzelwortsätzen gesprochen werden. Mi für „Milch“

Foto-Urheberrecht:
© Pavels Rumme/123RF

You May Also Like