Stilvoll und kinderfreundlich einrichten

Der Marmeladenfleck auf dem Designersofa, das Regal, das regelrecht dazu einlädt, daran heraufzuklettern, scharfe Ecken und spitze Kanten auf Kinderkopfhöhe: Dinge, über die man sich kinderlos keine Gedanken bei der Wohnungseinrichtung macht, werden plötzlich relevant, sobald der Nachwuchs da ist. Spätestens, wenn das Kind ins Krabbelalter kommt, dreht sich in den eigenen vier Wänden nämlich alles um Sicherheit und Langlebigkeit.

Eine kinderfreundlich eingerichtete Wohnung muss einiges aushalten; das soll jedoch nicht heißen, dass künftig auf schönes Design und Wohlfühlatmosphäre verzichtet wird.

Auf stabile oder preiswerte Möbel setzen

Die Atmosphäre im Haus wird maßgeblich durch die Möbel bestimmt. Im kindgerechten Zuhause bietet es sich dabei an, auf robuste Stücke zu setzen. Dies steht glücklicherweise einem guten Stil nicht im Wege – im Gegenteil. Wer möchte, dass seine Räumlichkeiten einladend und ansprechend aussehen, aber auch häufigem Gebrauch standhalten, sollte sich für Möbel entscheiden, die beide Aspekte vereinen.

Massivholzmöbel aus Harthölzern wie Eiche oder Ahorn kreieren eine zeitlos schöne Optik und verzeihen eine grobe Behandlung. Materialien wie Stahl und Messing sorgen für ein modernes Aussehen und sind dabei preiswert, während Korb- und Rattanmöbel robust und leicht sind und zu verschiedenen Einrichtungsstilen passen.

Die Esszimmerstühle haben am besten einen abwischbarem Bezug, damit die vielen Flecken, die beim Essen entstehen, nicht für dauerhafte Verfärbungen sorgen. Alternativ kann man zu separaten Sitzpolstern greifen. Textilien sollten allgemein pflegeleicht sein, weshalb sich Leinen, Leder und Kunstleder anbieten.

Eher ungeeignet sind glanzlackierte Möbel, die das Zusammentreffen mit Bauklötzen und Wachsmalstiften sofort sichtbar machen. Auch Glasmöbel sind durch ihre Kanten und Anfälligkeit für Bruch in kinderfreundlichen Wohnungen weniger geeignet. Zudem müssen diese sehr oft geputzt werden.

Stauraum, Stauraum, Stauraum

Mit Kindern zieht das Chaos ein. Wer sich vornimmt, dass die Wohnung jeden Tag ordentlich und sauber ist, wird diesen Kampf verlieren – sofern er nicht zu Maßnahmen greift, die das Ordnunghalten zum Kinderspiel machen. Dabei geht es vor allem um Stauraum, Stauraum und noch mehr Stauraum – am besten in Form geschlossener Schränke, Truhen, Kommoden und Kisten. Wer Kinder hat, sammelt binnen kürzester Zeit vom Spielzeug bis zu den Feuchttüchern viele neue Dinge an, doch wenn all die Anschaffungen hinter geschlossenen Türen und Schubladen verschwinden, macht das einen großen Unterschied.

bunte Bordüre
© poligonchik/123RF

Man darf es sich ruhig einfach machen und am Abend das gesammelte Spielzeug, von den Bauklötzen bis zu den Kuscheltieren, zusammen in einer großen Kiste verschwinden lassen. Am nächsten Tag wird es ohnehin wieder zusammengewürfelt. Ein Gamechanger sind zudem große Körbe. Es bietet sich an, einmal am Tag mit einem Korb bewaffnet durch die Räume zu ziehen, alles einzusammeln, was nicht am passenden Platz ist und anschließend zu verräumen – oder einfach im Korb zu lassen, bis es wieder gebraucht wird. Handelt es sich dabei um einen hübschen Weidenkorb, sieht das sogar stilvoll aus.

Sicherheitsaspekte

Man glaubt kaum, wie viele Gefahren im eigenen Zuhause lauern. Gefahrenquellen sollten daher selbstverständlich gesichert werden.

  • Schränke und Regale an der Wand befestigen: Es genügen schon wenige unbeaufsichtigte Sekunden und ein Kind versucht, ein Regal oder einen Schrank zu erklimmen. Damit nicht die Gefahr besteht, dass die Möbelstücke auf das Kind fallen, sollten sie an der Wand befestigt werden.
  • Türstopper nutzen: Türstopper können vor eingeklemmten Fingern schützen.
  • Schränke und Schubladen sichern oder absperren: Stauräume mit Dingen, die dem Kind gefährlich werden können, sollten abgeschlossen werden.
  • Herdschutz anbringen: Ideal ist ein Backofen, der außen nicht heiß wird. Die Herdplatten sollten durch ein Schutzgitter gesichert werden.
  • Toilettenverschluss nutzen: Wer einmal in die Toilette greifen musste, um Spielzeuge oder andere Gegenstände aus dem Klo zu fischen, wird den Nutzen einer Sicherung für die Kloschüssel zu schätzen wissen.

Außerdem sollten Eltern Treppenschutzgitter anbringen, Steckdosen absichern und Kantenschutz-Aufsätze nutzen.

Damit es im Zuhause nicht nur sicher wird, sondern ästhetisch bleibt, kann man beim Kauf der Sicherungen darauf achten, dass diese farblich zu den gesicherten Gegenständen passen. Das Treppenschutzgitter aus dem gleichen Holz wie die Treppe wirkt gleich viel unauffälliger und Türstopper gibt es in schönen Designs. Sogar magnetische Kindersicherungen und Multisicherungen werden mittlerweile in ansprechenden Ausführungen offeriert. Vorrang hat natürlich immer die Funktionalität.

Pflanzenliebhaber sollten darauf achten, keine giftigen Exemplare im Haus zu haben. Damit die Blumenerde nicht durch Kinderhände auf dem Teppich landet, kann man sie mit einer Feinstrumpfhose sichern.

Kinderfreundliche Deko

In puncto Deko heißt es mit Kindern im Haus: Weniger ist mehr. Doch auf Dekoration verzichten muss man nicht. Eltern sollten allerdings damit rechnen, dass besonders schöne Stücke auch mal ins Kinderzimmer wandern. Für romantische Stimmung sorgen nun allerdings besser nicht mehr die echten Kerzen – zumindest nicht, solange die Kinder wach sind. LED-Kerzen ahmen die echten ausgezeichnet nach und können in einem schönen Kerzenhalter für das gewisse Etwas in den Räumen sorgen. Kinderkunst kann richtig stilvoll aussehen, wenn sie den passenden Rahmen bekommt. Warum also das Wasserfarbenbild an den Kühlschrank pinnen, wenn es in einem edlen Rahmen wie das abstrakte Werk eines hochdotierten Künstlers wirkt?

(C) Foto von Vitaly Gariev auf Unsplash, poligonchik/123RF

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