Wasserpfeife: für Kinder und Jugendliche gefährlich oder ein harmloses Vergnügen?

Die Wasserpfeife wird auch Shisha genannt und ist derzeit ein angesagter Trend bei Jugendlichen sowie Kindern. Doch ist der Konsum tatsächlich so unbedenklich, wie von den Herstellern und Konsumenten häufig behauptet wird? Wenn junge Menschen Wasserpfeife rauchen – harmlos oder gefährlich?

Was ist eine Wasserpfeife oder Shisha und wie funktioniert sie?

Wasserpfeife und Shisha sind zwei Begriffe, welche synonym verwendet werden. Ursprünglich stammt die Tabakpfeife aus dem Orient, wo sie in geselliger Runde – hauptsächlich von Männern – konsumiert wird. Die Shisha besteht aus einem gläsernen Gefäß, in welches Wasser gefüllt wird. Darüber wird ein weiteres Gefäß aus Ton angebracht. Hier befindet sich der Tabak oder das Liquid. Dank einem entsprechenden Ventil wird eine Rauchsäule erzeugt und der entstandene Rauch kann nach dem Anzünden direkt inhaliert werden. Da der Tabak im Fall der Shisha nicht direkt verbrannt wird, sind die Temperaturen deutlich geringer als bei der klassischen Zigarette oder Zigarre. Im Regelfall wird hier zudem anderer Tabak verwendet. Besonders beliebt sind unter anderem:

  • Tabak mit Fruchtessenzen
  • Tabak mit zugesetzte Früchten
  • Tabak mit verschiedenem Sirup
  • Nikotinfreie Kräuter gänzlich ohne Tabak

Die Auswahl an verschiedenartigen Wasserpfeifen ist auf dem Markt groß. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen, Formen, Farben und für den stationären oder mobilen Einsatz.

Rechtliches zum Thema Shisha: Welche rechtlichen Regelungen gelten für Kinder und Jugendliche bei Wasserpfeifen?

Im deutschen Jugendschutz ist die Abgabe von Tabakware an Jugendliche generell nicht gestattet. Gleiches gilt für das Rauchen in der Öffentlichkeit. Unter diese Regelung fallen nicht nur Zigaretten und Zigarren, sondern auch der aromatisierte Tabak. Erst ab einem Alter von 18 Jahren dürfen Jugendliche offiziell rauchen. Auch das Rauchen von sogenannten elektrischen Shishas ist gesetzlich untersagt. Selbst dann, wenn hier gar kein Tabak verwendet wird, sondern lediglich flüssige Liquids konsumiert werden, trifft diese Regelung zu. Auch das passive Rauchen wird gesetzlich weitestgehend eingedämmt. Daher stammt das Rauchverbot in Gaststätten, an Bahnhöfen und in vielen weiteren öffentlichen Einrichtungen.

So können Eltern mit dem Thema Wasserpfeife umgehen

Natürlich hören es Eltern überhaupt nicht gerne, wenn das Kind ihnen erzählt, dass es hin und wieder raucht. Diese Reaktion ist vollkommen normal und auch richtig. Indem sich Eltern über die Wasserpfeife und die damit verbundenen Risiken informieren, haben sie bereits einen ersten wichtigen Schritt getan. Wenn sich Betroffene ausreichend informiert haben, ist es an der Zeit, mit dem Kind zu sprechen. Aufklärung lautet das Zauberwort. Je besser sich Erziehungsberechtigte auskennen, umso eher können sie Kinder und Jugendlichen verständlich machen, dass das Rauchen alles andere als eine gute Idee ist. Das bloße Verbieten führt in der Regel zu nichts, außer vielleicht zu einer Trotzreaktion. Zudem können Kinder nicht rund um die Uhr bewacht werden.

Wie hoch ist das Risiko einer Sucht?

Hier gilt die alte Regel: Die Dosis macht das Gift. Eine Abhängigkeit von der Shisha ist in erster Linie aufgrund des Gewöhnungseffekts zu befürchten; eine körperliche Abhängigkeit besteht in der Regel nicht. Weil das Rauchen einer Wasserpfeife wesentlich angenehmer ist als das Konsumieren von gewöhnlichem Tabak, setzt der Gewöhnungseffekt sehr schnell ein. Kommen dann noch äußere Faktoren, wie zum Beispiel der Gruppenzwang hinzu, so kann das Rauchen der Shisha schnell zu einem geliebten Ritual werden. Ist Nikotin im verwendeten Tabak enthalten, dann wird genauso eine Abhängigkeit entstehen wie bei normalen Zigaretten auch. Hier kommt es also vor allem auf den Tabak an.

Weitere Gefahren durch das Rauchen der Wasserpfeife

Jugendliche und Kinder meinen häufig, dass das Rauchen einer Wasserpfeife viel unbedenklicher sei als das klassische Rauchen. Allerdings steckt hinter diese Annahme vor allem eines: Wunschdenken. Neben Nikotin kann auch Teer enthalten sein, welcher über die Lunge schnell vom Organismus aufgenommen wird und dort Schaden anrichten kann. Inzwischen wurde unter anderem Chrom, Arsen und Nickel nachgewiesen – diese Stoffe sind alles andere als unbedenklich! Zudem können auch noch weitere potenziell krebserregende Stoffe in verschiedenem Tabak und Liquid enthalten sein. Die Art und Menge der Schadstoffe hängt in erster Linie von der Marke, Geschmacksrichtung und Art des Tabaks ab.

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