Durchfall & Stillen: Darf ich bei Durchfall Stillen?

Dürfen Mütter bei Durchfall stillen? Was gibt es zu beachten? Wenn die Mutter an Durchfall und/oder Erbrechen leidet, kann das Baby – mit einigen Ausnahmen und Vorsichtsmaßnahmen – häufig trotzdem gestillt werden. Gute Hygiene spielt in dieser Zeit eine besonders wichtige Rolle.

 

Warum kann Durchfall beim Stillen ein Problem sein?

Mit der Muttermilch kann das Baby auch verschiedene Krankheitserreger aufnehmen. Bei Durchfall und Erbrechen der Mutter ist jedoch die große Nähe zum Stillkind oft ein zusätzliches Problem: Körperpflege und Fürsorge erfordern engen Körperkontakt zwischen Mutter und Baby. Dadurch steigt das Risiko einer Ansteckung während des Stillens.

Die Muttermilch kann das Immunsystem des Babys allerdings sogar unterstützen. Die Milch überträgt nicht nur mögliche Krankheitserreger, sondern auch Antikörper und andere Biomoleküle, die zur Abwehr beitragen. Dadurch zeigt sich in Statistiken ein Vorteil von Stillkindern: Babys, die natürliche Muttermilch erhalten, erkranken demnach im Vergleich zu nicht gestillten Babys seltener an Durchfall und ähnlichen Erkrankungen.

 

Hygiene

Zu einer guten Hygiene gehört es, die Hände richtig zu waschen. Beim richtigen Händewaschen hält die Mutter die Hände zunächst unter fließendes sauberes Wasser. Anschließend seift sie sich 20-30 Sekunden lang die Hände ein. Neben Handrücken und Handfläche dürfen die Zwischenräume zwischen den Fingern nicht vergessen werden. Anschließend müssen beide Hände wieder unter fließendes Wasser gehalten werden, um die Seife mit allen möglichen Krankheitserregern und Schmutz fortzuspülen. Dieser Vorgang sollte beim Stillen mit Durchfall stets erneut stattfinden.

Auch die Toilette, Wasserhähne, Türklinken und andere Gegenstände sollten besonders gründlich gereinigt werden. Ein geeignetes Desinfektionsmittel ist in vielen Fällen sinnvoll und in der Drogerie oder Apotheke erhältlich.

 

Wann zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist empfehlenswert, wenn der Durchfall länger als gewöhnlich andauert oder Komplikationen auftreten. Dazu gehören beispielsweise hohes Fieber, Flüssigkeitsmangel (Dehydration) oder Kreislaufprobleme. Auch starke Schmerzen oder Blut im Stuhl sind gute Gründe, einen Arzt aufzusuchen.

Wenn das Baby selbst Symptome eines Magen-Darm-Infekts zeigt, ist ein Besuch beim Kinderarzt sinnvoll. Bei sehr leichten Symptomen und Unsicherheit kann auch die Hebamme oft mit einer ersten Einschätzung der Lage weiterhelfen.

Ist sich die Mutter nicht sicher, ob das Stillen trotz Durchfall weiterhin stattfinden kann, ist immer ein Arzt aufzusuchen.

 

Komplikationen vermeiden

Um körperliche Komplikationen bei der Mutter zu vermeiden, ist neben einer guten Hygiene auch die Ernährung besonders wichtig. Durchfall und Erbrechen führen zum Verlust von Flüssigkeit. Dieses Defizit muss unbedingt durch zusätzliches Trinken ausgeglichen werden.

Tee und kräftige Suppe sind häufig besonders hilfreich. Auch spezielle Elektrolyt-Präparate aus der Apotheke können bei Durchfall und Erbrechen sinnvoll sein.

Einige Kräutertees sind jedoch während der Stillzeit nicht empfohlen. Als unbedenklich gelten beispielsweise Fenchel- und Kamillentee. Vor der Einnahme von Medikamenten während der Stillzeit ist ärztlicher Rat grundsätzlich sinnvoll – auch bei Durchfall oder Erbrechen.

 

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