Wie und wo kann man als Student investieren?

Das Investieren in Aktien, CFDs (Differenzkontrakte) oder in Fonds erscheint vielen Laien als einfache Möglichkeit schnell Geld zu verdienen. Meist sieht die Realität aber anders aus. Unerfahrene wenden sich oft an den erst besten Broker, der den Handel mit dem eigenen Kapital im Gegenzug für eine gewisse Summe übernimmt. Andere wissen gar nicht, ob es sich überhaupt lohnt mit dem geringen Einkommen eines Schülers oder Studenten zu investieren. Welche Möglichkeiten bestehen also für diese Gruppe? Geld anlegen als Student – so lässt sich auch kleines Geld vermehren.

Angst vor dem Anlegen & falsch angelegt

Das Leben als Student kann mitunter alles andere als leicht sein. Die relativ hohen Lebenshaltungskosten von durchschnittlich 819 Euro im Monat erlauben keine großen Sprünge. Weitere Überwindung kostet es vor allem die Studenten und Schüler, die neben dem Studium einem Job nachgehen. Wird diese Hürde aber erst einmal überwunden, ist es auch möglich, mit kleinem Geld langfristig zu planen.

Viele Studierende greifen auf ein Tagesgeldkonto zurück. Im Moment liegen die Zinsen aber so niedrig, dass es sich einfach nicht lohnt, solch ein Konto zu eröffnen. Hier ein Beispiel:

  • Bei 1.000 EUR
  • (hoher) Jährlicher Zinssatz 0,35
  • Nach einem Jahr: 1.017,62 EUR

Doch welche Optionen gibt es darüber hinaus und was steckt hinter Begriffen wie Differenzkontrakte (CFDs) und börsengehandelte Fonds (ETFs)?

Ab wann & worin investieren?

Sobald die Frage aufkommt, sollte investiert werden – am besten so früh wie möglich. Denn über die Jahre lassen sich nicht nur kleine Summen mithilfe von Sparplänen o. ä. vergrößern. Wer bereits früh damit beginnt Geld zu investieren, baut einen größeren Wissensschatz – das sogenannte Humankapital – auf.

Also worin sollte jemand mit einem kleinen Budget investieren, um seine Finanzen aufzustocken? Aktien sind in jedermanns Kopf verankert, müssen also gut sein, richtig? Falsch, denn der Handel mit Aktien ist meist bereits im Einkauf recht teuer und beim Verkauf (dem Schließen) auf Tradingplattformen fallen zusätzliche Verkaufsgebühren an. Ganz davon abgesehen braucht es einiges, um mit Aktien zu handeln. Die Präsenz des Unternehmens in der Öffentlichkeit im Auge behalten, das Know-how, wann etwas lieber geschlossen wird und wann nicht. Sprich die Nerven, nicht beim kleinsten Anzeichen eines Verlusts auf „Position schließen“ zu klicken.

Riester: Viele Banken versuchen heutzutage bereits, die sehr junge Generation mit einer vermeintlich sicheren Geldanlage zu locken. Die Wahrheit sieht aber anders aus. Riester-Renten bieten zwar einen relativ hohen Gewinn, jedoch sind die Kosten und Gebühren ebenfalls hoch. Ist ein Vertrag dann abgeschlossen, kann er nicht so einfach revidiert werden. In den meisten Fällen lässt sich das Programm dann nur noch pausieren, nicht beenden. Selbiges Problem gilt übrigens auch für Bausparverträge.

Aber was lohnt sich denn dann überhaupt, wenn Aktien zu teuer und für Einsteiger zu kompliziert sind, Riester und Bausparen mit hohen Kosten verbunden und die Zinsen auf der Bank momentan im Keller sind? Die Antwort mit drei Buchstaben lautet „ETF“.

Investieren in ETF (Fonds)

ETFs oder Exchange Traded Fund bzw. zu Deutsch Börsengehandelter-Index-Fond. Sie werden im Gegensatz zu Aktien oder anderen Wertpapieren nicht von einem Broker oder dem Käufer selbst gehandelt. Die Handhabung mit ETFs ähnelt einem Sparplan. Es wird Geld in einen ETF investiert und der Computer erstellt z. B. eine an den DAX angelehnte Voraussicht aller im DAX verzeichneten Firmen. Er versucht stets so nahe an der Kursentwicklung zu bleiben wie möglich. Steigt der Index, steigt der Gewinn. Dabei wird nicht in einzelne Firmen investiert, sondern in möglichst viele gleichzeitig, um das Risiko zu minimieren große Verluste zu machen. Die ETFs sind natürlich international verfügbar und nicht auf den deutschen DAX beschränkt.

In Unternehmen aufsteigender Industrienationen wie China zu investieren kann sich deshalb mehr lohnen, als an der heimischen Börse auf das nächste Audi-Modell oder Adidasprodukt zu warten. Aber auch hier muss nicht zwangsläufig in Unternehmen investiert werden. Auch in Rohstoffe wie Gold, Öl, oder seltene Erden kann eingezahlt werden. Oder wie wäre es mit Immobilien?

ETFs lohnen sich gerade für Studenten, da keinerlei Gebühren an einen Mittelsmann gezahlt werden müssen und das Startkapital bereits bei rund 25 EUR liegt. Das Risiko Verlust zu machen wird beinahe vollständig dezimiert. Außerdem ist es kinderleicht einen ETF-Sparplan zu erstellen. Die meisten Banken bieten die Funktion samt Unterlagen und Erläuterungen auf der eigenen Webseite an. Ansonsten steht das persönliche Gespräch mit einem Mitarbeiter der Bank ebenfalls offen.

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