Kindersichere Wohnung: Sicherheit für Kinder im Haushalt

Im Haushalt lauern für die Kinder viele Gefahren, die zu Unfällen führen können. Mit den richtigen Sicherheitsmaßnahmen kann man jedoch dafür sorgen, dass die Kleinen zu Hause sicher sind. Doch wie sieht eine kindersichere Wohnung aus? Was können Eltern für die Sicherheit der Kinder im Haushalt tun?

 

Ein sicheres Heim für Kinder in jedem Alter

Unfallstatistiken zeigen auf, dass jedes Jahr Kinder aller Altersstufen in ihrem eigenen Heim durch Unfälle verletzt werden. Im Jahr 2016 wurde eine Studie ausgeführt, die erwies, dass 16 Prozent der Kinder im Alter von 1 bis 17 Jahren jährlich zu Hause einen Unfall erleiden. Deshalb ist es wichtig, aus diesen Unfällen zu lernen und für Sicherheitsmaßnahmen zu sorgen, mit denen solche Unfälle vermieden werden können. Man muss davon ausgehen, dass für Säuglinge und Kinder im ersten Krabbelalter andere Gefahren lauern, als für größere Kinder. Die Maßnahmen zur Kindersicherung im Haus müssen also mit den Kindern wachsen und in jedem Lebensalter wieder neu durchdacht werden. Doch wie wird eine kindersichere Wohnung optimal eingerichtet, um Kindern ausreichend Sicherheit zu gewährleisten?

 

Babys und Kleinkinder – so schützt man die Wohnung

Für Babys stellt der Wickeltisch eine der größten Gefahrenstellen im Haushalt dar. Darum ist es auch wichtig, dass alle Utensilien, die zum Wickeln des Säuglings gebraucht werden, bereits vor dem Windeln wechseln bereit liegen. So kann das Baby zügig gewickelt werden und braucht nicht alleine auf dem Wickelplatz zu verbleiben. Auch, wenn ein Wicktisch über eine Sturzsicherung verfügt, ist das Kind die alleine darauf zu lassen. Im besten Fall wird dieser in einer Zimmerecke aufgestellt, welche mindestens zwei Wände als zusätzlichen Schutz gegen Herunterfallen bietet.

Eine weitere große Gefahr besteht auch darin, dass die Babys kleine Gegenstände verschlucken, die im Haus oft herumliegen. Dabei kann es sich sowohl um Legosteinchen der größeren Geschwister, als auch um Knöpfe und ähnliche Sachen handeln. Es gilt solche Kleinteile sicher vor kleinen Kindern aufzubewahren.

Babys müssen außerdem vor Kälte und übermäßiger Hitze geschützt werden. Gleichfalls müssen Babys einen sicheren Schlafplatz haben. Zu weit auseinander stehende Gitterstäbe des Kinderbettchens können ebenso eine Gefahr darstellen, wie ein Kopfkissen im Bett, unter dem die Kleinen ersticken.

Werden die Kinder größer und können sich selbständig zunächst krabbelnd und dann auch laufend durch die Wohnung bewegen, drohen andere Gefahren. Die Sicherung von Treppen und Steckdosen gehört zu diesem Zeitpunkt zu den wichtigsten Aufgaben, die vorgenommen werden müssen. Für den Schutz vor Treppenstürzen gibt es spezielle Treppenschutzgitter, welche ohne bohren einfach festgeklemmt werden. Ferner können auch ganze Räume mit Türschutzgittern abgesichert werden. In die Steckdosen gehören sogenannte Steckdosensicherungen, welche die Kontaktöffnungen abdecken und nur mit einem entsprechenden „Schlüssel“ wieder entfernt werden können. Denn Kleinkinder sind häufig sehr kreativ, wenn es darum geht Unsinn anzustellen.

 

Eine sichere Spielumgebung für Kleinkinder schaffen

Das Kinderzimmer sollte so gestaltet sein, dass die Kinder sicher darin spielen können. Eine besonders Gefahr besteht darin, dass die Kinder gerne klettern, um hoch liegende Gegenstände zu erreichen. In diesen Fällen kann man der Unfallgefahr auf verschiedene Weisen vorbeugen:

  • Beliebtes Spielzeug unten aufbewahren
  • Möbel so an den Wänden befestigen, dass sie nicht kippen
  • Schwere Gegenstände stets ganz unten aufbewahren

Zu den weiteren Sicherheitsmaßnahmen im Kinderzimmer gehört es, die Kanten der Möbel zu polstern. So vermeidet man Verletzungen, wenn sich die Kinder stoßen. Diese Maßnahme ist auch in anderen Räumen sinnvoll, in denen sich die Kinder häufig aufhalten. Es ist weiterhin empfehlenswert, im Kinderzipper auf Teppiche zu achten, die rutschfest verlegt sind.

Unbedingt sollten im Kinderzimmer auch die Fenster gesichert werden. Gern beugen sich die Kinder weit aus dem Fenster hinaus, um etwas auf der Straße oder im Garten zu beobachten und das Fallrisiko ist hoch. Deshalb sollten die Fenster nach Möglichkeit mit abschließbaren Griffen versehen werden. Verfügt das Haus über einen Balkon, so kann dieser mit einem Schutzgitter abgesichert werden.

Für Sicherheit in der Nacht sorgen Schlummerlichter. Sie helfen den Kindern dabei, sich im Dunkeln besser zurecht zu finden, wenn sie nachts zur Toilette müssen. Durch moderne LED-Technologie verbrauchen diese kaum Strom und können großzügig im Haushalt verteilt werden.

 

Weitere Tipps für eine kindersichere Wohnung

  • Ecken- und Kantenschützer an Möbeln anbringen
  • auf – für Kinder – gefährliche Möbelstücke verzichten (Glastisch)
  • auf Tischdecken verzichten
  • Möbel gegen umkippen absichern
  • Hochstühle mit einem Sicherheitsgurt verwenden
  • herabhängende Kordeln von Rollläden und Gardinen entfernen
  • Türstopper verwenden, um ein einklemmen zu verhindern
  • Treppen durch Gitter absichern
  • Den Kindern „ABS-Söckchen“ anziehen

 

Weitere Informationen und Ratschläge zum Thema Kindersicherheit in Haus und Wohnung:

 

Wissen und Körpergefühl schützen vor Unfällen im Haushalt

Eltern können noch auf eine andere Weise dazu beitragen, die Kinder vor Unfällen zu schützen. Sie sollten im Gespräch immer wieder auf die Gefahren hingewiesen werden, die gewisse Aktionen nach sich ziehen. So können schon die Kleinen lernen, einige Gefahrensituationen zu vermeiden. Bewegungsspiele tragen andererseits dazu bei, dass sich die Motorik der Kinder stärkt. So entstehen sichere Bewegungsabläufe, die weiterhin zum Vermeiden verschiedener Unfälle dienen können. Daher sollte man schon die Kleinsten unter Aufsicht turnen, balancieren und schaukeln lassen, um Motorik und Gleichgewichtssinn zu unterstützen.

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