Kindern gefahrlose Erfahrungen in der Küche ermöglichen

Beginnen Eltern in der Küche den Kochlöffel zu schwingen, sind die meisten Kinder nicht weit davon entfernt und möchten ihren Eltern fleißig beim Kochen helfen. Sie wachsen jeden Tag mehr an sich selbst und werden zu kleinen Entdeckern, da sie sich trauen, alles auszuprobieren. Dies ist zwischen Messern, Kochtöpfen und Herdplatten nicht ganz ungefährlich. Vor allem in der Küche machen Kinder die meisten unangenehmen Erfahrungen.

 

Die Familienküche einrichten: Alle Gefahrenquellen für Kinder beseitigen

Die Küche wird bei jungen Familien immer mehr zum Lebensmittelpunkt. Gesunde Ernährung und Selbstgekochtes haben in unserer Gesellschaft wieder einen höheren Stellenwert erlangt. Doch nicht nur das allein macht die Küche zum Mittelpunkt eines Familienhaushaltes. Sie ist außerdem der Raum, in dem die ganze Familie für gemeinsame Mahlzeiten und Gespräche zusammenkommt. Der Trend in der Küchenplanung geht daher immer mehr zu großzügigen, zum Teil offenen Wohnküchen, die nicht nur zum Kochen dienen, sondern auch Sitzgelegenheiten bieten sowie viel Platz für Schularbeiten und Spiele der Kinder. Viele unterschiedliche Inspirationen für eine Familienküche findet man im Internet. Doch in einer Familienküche, in der sich auch kleine Kinder aufhalten, kommt es nicht nur auf eine großzügige Planung an. Eltern sollten sich weiterhin darüber Gedanken machen, wie sie Gefahrenquellen für Kinder beseitigen können bzw. wie sie ihren Kindern den umsichtigen Umgang mit diesen beibringen können.

 

Vorsicht, heiße Zone am Herd

Kinder am HerdKochfelder und Herde sind die Gefahrenquelle Nummer 1 in einer Küche für Kinder; darauf verzichten kann man nicht. Jedoch können Eltern an Beispielen aufzeigen, welche Folge es hat, wenn man die Hitze der Herdplatte nicht rechtzeitig reduziert. Werden beispielsweise Nudeln gekocht, gilt die oberste Priorität, die Hitze runter zu drehen, bevor die Nudeln überkochen. Dies einmal zu provozieren und den Kindern zu demonstrieren, dass das Wasser überläuft und sich danach kochend heiß über die Platte gießt, zeigt dem Nachwuchs, dass dies durch kleine Hitzestufen vermeidbar ist. Diese praktischen Vorführungen prägen sich bei Kindern viel besser ein als lange, nervenaufreibende Erklärungen bezüglich der Sicherheit. Auch eine halbe Stunde nachdem der Herd aus ist, ist die Gefahr des Verbrennens noch nicht gebannt. Umso mehr gilt die Vorsicht in der Küche beim gemeinsamen Kochen mit Kind. Wie Verbrühungen und Verbrennungen bei Kindern noch vermieden werden können zeigen die Hinweise der BZgA.

Tipps & Tricks gegen die Verbrennungsgefahr in der Küche

  • Das Glas des Backofens sowie das Metall außen können sehr heiß werden. Eine Möglichkeit dies zu vermeiden, ist eine zusätzliche Acrylplatte für die kindgerechte Einrichtung – diese wird frontal angebracht.
  • Es ist zu raten, bevorzugt die hinteren Herdplatten zu verwenden, da Kinder viel mehr Mühen aufwenden müssen, um mit ihren Händen dorthin zu gelangen.
  • Pfannen sind immer nach hinten zu drehen – so ragt kein Griff über die Herdplatte hinaus und die Griffe sind somit für Kinder unzugänglich.
  • Herdschutzgitter sind ein weiteres Plus. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Sie lassen sich in jede moderne Küchenzeile einfügen. So werden durch versehentliches Herunterziehen von Töpfen oder anderen Kochgefäßen schmerzhafte Verbrennungen oder Verbrühungen vermieden, wenn Kinder am Herd stehen.

 

Auf der Hut bei Elektrogeräten

Kind versteckt sich in SpülmaschineMixen macht Spaß, besonders, wenn es um das Kuchen- oder das Plätzchenbacken geht, möchten Kinder nur zu gern vom Teig naschen und mit Ihren Fingern in die Rührschüssel langen. Hilfe bietet ein Mixer-Spritzschutz. Der transparente Aufsatz eignet sich für verschiedene Schüsseln und schützt beim Zubereiten der Speisen. Gleichzeitig hält er die Arbeitsfläche und die restliche Umgebung sauber. Weitere Informationen und Tipps zur Kindersicherheit in der Küche und im Haushalt erhalten Eltern auch in diesem PDF vom Runden Tisch zur Prävention von Kinderunfällen in Dortmund. Auch wir haben für euch noch ein paar Ratschläge für einen sicheren Umgang parat.

Tipps & Tricks für sicheren Umgang mit E-Geräten

  • Küchengeräte, wie Smoothie-Mixer, Rührgeräte, Toaster oder Pürierstab sowie Brotschneidemaschinen sollten immer gut in den Schränken verstaut und verschlossen werden. Geräte mit integrierter Kindersicherung sind zudem von Vorteil.
  • Die Stromkabel der Geräte sollten so verlegt werden, dass Sie keine Stolperstellen für die Kinder in der Küche aufwerfen.
  • Bei größeren Einbaugeräten entsteht für Kinder die Verlockung, sich darin gerne mal zu verstecken. Egal ob Spülmaschine oder Waschmaschine: Für Kinder bietet sich diese als kleine Höhle, ohne dass Sie danach wieder alleine heraussteigen können.
  • Vorsicht auch beim Bügeleisen. Dieses immer an Stellen auskühlen lassen, die für Kinder nicht erreichbar sind.

Kochen mit KindSobald Kinder aus den oberen Schubladen etwas rausholen möchten, ist es ratsam, dass sie sich auf einen rutschfesten Hocker stellen. Eine Erhöhung ist auch dann hervorragend geeignet, wenn Kinder beim Abtrocknen mit anpacken möchten. Ein Stuhl, der wackelt, ist ungeeignet. Vor allem sollten Schüsseln und Küchenhelfer aus Kunststoff sein, damit sie beim Herunterfallen Scherben oder  Dellen vermeiden. Silikonbackformen und Plastik-Ausstech-Förmchen mit einem dicken Rand mindern die Verletzungsgefahr eindeutig gegenüber Metall- oder Blechgegenständen. Der Umgang mit dem Messer ist zunächst den Erwachsenen vorbehalten, Kinder schneiden besser nur unter Aufsicht!

❗ Auch bei offenen Konservendosen sollte darauf geachtet werden, dass Kinder ihre kleinen Finger nicht einklemmen oder die Hände durch die scharfen Kanten aufgeschnitten werden.

In einer kindgerechten Küche gemeinsam Kochen

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Taschen und Schachteln jeder Art gut verstauen

Tüten sind nicht so harmlos, wie sie im ersten Moment scheinen. Nutzen Kinder Plastiktaschen als Spielzeug, können diese schnell lebensbedrohlich werden: Über den Kopf gezogen, wird bei jedem Atemzug die Luft dünner und es gelingt den Kindern oft nicht selbst die Tüte wieder abzuziehen. Deshalb auch bei selbstverständlichen Dingen auf die Sicherheit bei Kindern achten.

  • Plastiktüten, Müllbeutel und andere Arten von Behältern gleich in eine unzugängliche Kiste auf dem Schrank verstauen.
  • Einkaufstaschen sollten gleich nach dem Besorgen wieder gut verstaut werden, sodass ein Kind nicht in die Versuchung kommt, dies als Spielgegenstand zu nutzen.
  • Auch Zigarettenschachtel, die im Raum oder beim Altpapier liegen, lieber gleich im Restmüll entsorgen. Sie enthalten meist Reste von Tabak.

Für den Nachwuchs ist ein Ort kaum so spannend und anziehend wie die Küche. Mit sicheren Gewohnheiten und den richtigen Sicherheitsvorkehrungen können viele Unfälle vorab vermieden werden. Eine sichere Küche für Kinder ist immer auch von der Aufsicht der Eltern abhängig. Und nach dem gemeinsamen Kochen:

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