Taufe vorbereiten: die wichtigsten Tipps zur Planung

Die Taufe ist das erste heilige Sakrament eines Christen. Viele religiöse Eltern möchten ihrem Nachwuchs diesen Segen ermöglichen. Gleichzeitig sind sie unsicher bei der Planung. Die wichtigsten Tipps, um eine schöne Taufe vorzubereiten, sowie eine Checkliste, stehen in diesem Beitrag.

In welchem Alter wird getauft?

Grundsätzlich können sowohl Säuglinge, Kinder als auch Erwachsene getauft werden. Selbst direkt nach der Entbindung ist es möglich, dass Geistliche oder sogar Hebammen den Segen erteilen. Die Taufe eines Neugeborenen wird allerdings normalerweise lediglich in Notfällen durchgeführt, beispielsweise wenn das Baby nur geringe Überlebenschancen hat.

Für gewöhnlich wird das Sakrament im Altern zwischen drei und acht Monaten gespendet. Allerdings scheint sich langsam ein neuer Trend zu etablieren, nämlich die Taufe im Kleinkindalter. Mit zwei oder drei Jahren ist der Nachwuchs bereits in der Lage, die Zeremonie aktiv mitzuerleben. Auch Erwachsenentaufen werden nach wie vor praktiziert. Sie nehmen allerdings mit rund 9 Prozent nur einen geringen Anteil ein.

Wann das richtige Taufalter für den eigenen Nachwuchs ist, entscheiden die Eltern des Kindes. Wenn sie den richtigen Zeitpunkt ausgesucht haben, kann die weitere Planung beginnen.

Wo findet die Taufe statt?

Die Erziehungsberechtigten wählen den Ort der Taufe selbst aus. Es kann sich um die eigene Gemeinde genauso handeln wie um eine andere Kirche. Die Anmeldung erfolgt dort, wo der Segen gespendet werden soll.

Wichtig ist, dass alle Sorgeberechtigte der Taufe zustimmen. Ein Elternteil kann den Nachwuchs nicht gegen den Willen des anderen Elternteils segnen lassen. Was dagegen schon geht ist, dass ein Kind getauft wird, dessen Mutter und/oder Vater keiner Religionsgemeinschaft angehören. Bei der evangelischen Kirche obliegt die Zulassung einer solchen Taufe der Landeskirche oder der Kirchengemeinde. In römisch-katholischen Gemeinden bestimmt der Pfarrer, ob er den Segen trotzdem erteilt oder nicht. In allen Fällen werden die zuständigen Religionsvertreter die Beweggründe der Erwachsenen erfahren wollen. Schließlich ist es ungewöhnlich, dass die Eltern selbst keiner Kirche angehören, der Nachwuchs aber christlich aufwachsen soll.

Welche Arten von Taufen gibt es?

Die Tradition der Taufe entwickelte sich aus dem christlichen Glauben heraus. In folgenden Religionen wird das Sakrament bis heute praktiziert:

  • Römisch-katholische Kirche
  • Evangelische Kirche
  • Orthodoxe Kirche
  • Baptistische Kirche
  • Neuapostolische Kirche

Die jeweiligen Rituale unterscheiden sich etwas. In Deutschland werden hauptsächlich evangelische und katholische Taufen durchgeführt. Etwa die Hälfte aller Kinder in der Bundesrepublik erhält das erste Sakrament der Kirche.

Ansonsten verbreiten sich auch die freien Taufen immer weiter. Diese können sowohl mit als auch ohne religiösen Hintergrund zelebriert werden. Oftmals markieren sie eine Art Willkommensritual in der Familie. Das Event darf unter freiem Himmel genauso stattfinden wie in einem festlich geschmückten Saal oder zu Hause. Die freien Taufen werden entweder von Theologen oder einem geübten Redner abgehalten. Dadurch, dass es keinen vorgeschriebenen Rahmen gibt, können die Eltern die gesamte Zeremonie nach eigenen Vorstellungen planen.

Welche Dokumente werden zur Taufe benötigt?

Zur Anmeldung einer christlichen Taufe müssen die Erziehungsberechtigten verschiedene Unterlagen vorlegen. Dazu gehören:

  • Bescheinigung der Geburtsurkunde durch das Standesamt
  • Patenschein für den Taufpaten
  • Ausweise der Erziehungsberechtigten
  • Heiratsurkunde, falls vorhanden

Sind die Unterlagen zusammengesammelt, dann wird ein Termin mit dem Pfarrsekretariat vereinbart. Dort werden die Daten für das Taufgespräch sowie die Taufe vergeben.

Im Taufgespräch wird unter anderem der Ablauf der Taufe besprochen. Eltern und Paten dürfen den Gottesdienst mitgestalten. Sie haben beispielsweise Einfluss auf die Musik. Die gewünschten Lieder müssen vom Geistlichen allerdings genehmigt werden. Bei der Liedauswahl sollte daran gedacht werden, dass es die Texte und Melodien zu dem Anlass passen. Es sollte bei Geistlichen zudem gefragt werden, ob es gestattet ist, während der Zeremonie zu fotografieren.

Was muss zur Tauffeier besorgt werden?

Für den entscheidenden Tag müssen einige Utensilien organisiert werden. Wichtig ist das Outfit des Täuflings. In vielen Familien existiert ein sogenanntes Taufkleid, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird. Ist kein solches Gewand vorhanden, kann eines gekauft werden. Es ist aber auch möglich auf das klassische Outfit zu verzichten. Wichtig ist dennoch, dass ein festlicher Aufzug gewählt wird.

Auch die Eltern und der/die Pate/in wollen sich an dem bedeutenden Tag von ihrer besten Seite zeigen. Deshalb legen auch sie meistens großen Wert auf ihr Aussehen. Besonders schön wird das Gesamtbild, wenn die Outfits aufeinander abgestimmt werden.

In der katholischen Kirche wird eine Taufkerze benötigt. Obwohl sie im evangelischen Glauben nicht zwingend erforderlich ist, wird auch dort gerne ein Licht entfacht. Der Kerzenschein symbolisiert den christlichen Glauben, der den Lebensweg erhellen soll. Der Docht wird an der Flamme des Osterlichtes entzündet. Das übernehmen normalerweise die Eltern oder der Taufpate. Die Taufkerzen gibt es zu kaufen, genauso gerne werden sie aber auch selbst gestaltet.

Des Weiteren wird ein Taufspruch für das Kind ausgesucht. Er wird in der Taufurkunde vermerkt und soll den Nachwuchs ebenfalls ein Leben lang begleiten. In der Regel wählen die Eltern oder Paten dafür einen Bibelvers aus.

Normalerweise bekommen die Täuflinge auch Geschenke. Ein Schmuckarmband mit dem Namen und Taufdatum ist genauso bezaubernd wie eine Kinderbibel oder ein Gebetswürfel. Am besten sprechen sich die Eltern, Paten und anderen Angehörigen ab, damit es keine doppelten Präsente gibt.

Wer wird eingeladen?

Wenn ein Kind getauft wird, sind mindestens die Eltern und Paten anwesend. Zeremonien im kleinsten Kreis sind genauso legitim wie große Feiern. Es bleibt den Eltern überlassen, wen sie dabeihaben möchten.

Selbstverständlich freuen sich die Großeltern, Tanten, Onkeln und anderen Familienmitglieder sehr über eine Einladung zur Taufe. Aber auch enge Freunde und nahestehende Kollegen dürfen mit von der Partie sein.

Oftmals ist die Anzahl der Gäste eine Budgetfrage. Nach der Segnung in der Kirche wird normalerweise zu einer anschließenden Feier eingeladen. Je mehr Personen dabei verpflegt werden müssen, desto teurer wird der Anlass. Dies ist genauso zu bedenken wie die Beziehung zu den Angehörigen. Werden bestimmte Freunde und Verwandte nicht eingeladen, kann dies zu Verstimmungen führen. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig Gedanken über die Gästeliste zu machen.

Die Einladungen werden am besten so früh wie möglich verschickt. Idealerweise gehen die Taufkarten spätestens vier Wochen vor dem großen Tag in die Post. Dann haben die Empfänger ausreichend Zeit, sich vorzubereiten.

Wie wird nach der Kirche gefeiert?

Mit der Segnung ist die Tauffeier noch lange nicht beendet. Nach dem offiziellen Teil werden die Gäste zum Essen oder Kaffeetrinken eingeladen. Wo das Fest stattfindet, ist individuell verschieden. Manche Familien veranstalten das Beisammensein in den eigenen vier Wänden. Andere laden ins Restaurant ein.

Je nachdem, um wie viel Uhr die Taufe stattfindet, kann ein Brunch, Mittagessen oder Kaffeekränzchen organisiert werden. Wer nur wenig Budget hat, der bittet die Gäste einfach, Kuchen, Salate oder Beilagen mitzubringen. Wichtig ist nicht der pompöse Empfang, sondern die festliche Stimmung im Kreis der liebsten Menschen. Es handelt sich schließlich um einen religiösen Anlass – dabei hat Menschlichkeit Vorrang vor Prestige und Geld.

Was passiert nach der Taufe?

Ist der große Tag vollbracht, dann hört die Wirkung der Taufe nicht auf. Jetzt ist es an den Eltern, den Täufling im christlichen Glauben zu erziehen. Dazu haben sie sich verpflichtet. Ob sich das tägliche Gebet am Esstisch etabliert oder einfach nur die christlichen Werte vermittelt werden, handhabt jede Familie anders.

Damit der Tag der Taufe nicht in Vergessenheit gerät, legen viele Familien Fotoalben oder Fotobücher an. Außerdem freuen sich die Familienmitglieder und Freunde auch über ein paar schöne Schnappschüsse des Ereignisses. Am besten werden sie den Dankeskarten beigelegt. So können sich die Eltern direkt für die Geschenke und die Anwesenheit bei der Taufe erkenntlich zeigen.

Foto-Urheberrecht: © kovalnadiya/123RF

Ebenfalls interessant für dich