Kinesiologie: Konzentration steigern bei Kindern

Immer mehr Kinder in Deutschland leiden unter Konzentrationsstörungen. Oftmals werden diese Störungen dadurch verursacht, dass die Kinder bereits vom Babyalter an zu viel Stress ausgesetzt werden. Angenommen, die Mutter muss nach der Geburt des Kindes aus finanziellen Gründen ihren Beruf schnell wieder aufnehmen. Da der Vater ebenfalls Arbeiten geht, wird das Kind bereits in der frühen Entwicklung der sozialen Findung in fremde oder andere Hände gegeben. Abends und an den Wochenenden verbringt es aber seine Zeit mit den Eltern. Dieser Zwiespalt kann dann die späteren Konzentrationsstörungen hervorrufen. Zur Konzentrationssteigerung der betroffenen Kinder kann aber etwas unternommen werden. Kinesiologie ist eine altbewährte Methode bei Kindern eine Konzentrationssteigerung zu bewirken. Kinesiologie wird übrigens auch gern bei Verletzungen und Schmerzen des Bewegungsapparates eingesetzt.

 

Konzentration steigern bei Kindern

Was ist Kinesiologie und wie kann diese die Konzentration bei Kindern steigern? Angewandte Kinesiologie ist eine alternativmedizinische Methode, um bei Erwachsenen, aber auch Kindern die Konzentration zu steigern. Sie ist dem Bereich der Körpertherapie und Chiropraktik zuzuordnen. Was Kinesiologie und Edu-Kinestetik ist möchten wir euch im Folgenden näher erklären.

 

Was ist Kinesiologie und wo liegt der Zusammenhang mit Konzentrationsstörungen?

Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Kinesiologie „Bewegungslehre“. Dieses alternativmedizinische Diagnose- und Behandlungskonzept entspringt den Bereichen Chiropraktik und Körpertherapie. Durchgeführt wird die Kinesiologie überwiegend von medizinischen Laien. Diese ziehen zu einer Diagnose und zur Bestimmung einer anschließenden Therapie die Ergebnisse aus manuellen Muskeltests heran. In der angewandten Kinesiologie wird davon ausgegangen, dass durch eine gewisse Muskelspannung Rückschlüsse auf den funktionellen Zustand des Körpers gezogen werden können.

Eine Weiterentwicklung der Kinesiologie ist die Edu-Kinestetik oder Brain Gym. In den 80er Jahren von Paul Dennison, einem amerikanischen Pädagogen entwickelt, kann man die Edu-Kinestetik eher eine Bewegungspädagogik nennen. Diese wird beispielsweise bei Hyperaktivität oder Lernschwierigkeiten angewendet. Das Ziel dieser Bewegungspädagogik ist es, die Lernfähigkeit bei Kindern oder Schülern mittels einfacher körperlicher Übungen zu motivieren. Hierzu hat der amerikanische Pädagoge eine Anzahl kindgerechter Übungen entwickelt. Einige dieser spielerischen Übungen eignen sich sogar schon für Kleinkinder und Kinder im Kindergartenalter.

 

Das menschliche Gehirn besteht aus zwei Hälften

In der Edu-Kinestetik wird das menschliche Gehirn grob in zwei Hälften aufgeteilt, welche jeweils unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen haben. Sind beide Gehirnhälften integriert, aktiv und entspannt, erzielt ein Kind seine beste Lernleistung. Um Lernblockaden zu verhindern, werden mit diesen spielerischen Übungen beide Gehirnhälften integriert und erleichtern auf diese Art dem Kind das Lernen beziehungsweise die Konzentration auf das Lernen. Das Ziel dieser Übungen ist, dass die Kinder angeregt durch die Bewegung ruhiger werden, sich sammeln und zu konzentrieren. Konzentration steigern bei Kindern findet also nach der Kinesiologie mit entsprechenden körperlichen Übungen statt.

 

Die Aufgaben der beiden Gehirnhälften

Bei der Kinesiologie spielt die Unterteilung der Gehirnhälften eine wesentliche Rolle. Die Aufgaben beider unterscheiden sich im Wesentlichen wie folgt:

Aufgaben der rechten Gehirnhälfte:

  • Fantasie, visualisieren, in Bildern denken
  • Gesang, Musik, Rhythmus
  • Erkennung von Mustern und Formen
  • Unterscheidung und Erkennung von Farben
  • physische Aktivitäten und Bewegung
  • Kreativität
  • Malen, Zeichnen und Tanzen
  • räumliches Wahrnehmungsvermögen
  • Gefühle

Aufgaben der linken Gehirnhälfte:

  • Kontrolle der rechten Körperhälfte
  • Sprache, Wortstellung und Grammatik
  • Lesen und Handschrift
  • Logik, Analyse, Folge, Zahl
  • Gedächtniszentrum für Zahlen und Wörter
  • Kriterien, Beurteilungen, Analysen
  • Zuhören

 

Wie wird Edu-Kinestetik angewandt?

Die Edu-Kinestetik besteht aus vielen spielerisch durchgeführten gymnastischen Bewegungsabläufen. Diese sollen den Kindern helfen unbewusste Spannungen sowie Stress abzubauen. Durch die Aktivierung beider Körperhälften und der Überkreuzung der Körpermitte werden die Blockaden beider Gehirnhälften gelöst. Dem Lernenden wird dadurch ermöglicht, in höherem Maße auf seine Kompetenzen zuzugreifen. Die liegende Acht ist die wohl bekannteste Übung aus der Edu-Kinestetik. Sie kann auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt werden. Die einfachen Übungen sind leicht zu erlernen, können, ob zu Hause, in der Schule oder im Kindergarten, unkompliziert durchgeführt werden.

 

Wer führt Edu-Kinestetik durch?

Zuerst einmal muss erwähnt werden, dass die Edu-Kinestetik wissenschaftlich nicht anerkannt wird. Eltern, die mit ihrem Kind einen Kinesiologen aufsuchen, sollten sich keinem zu großen Erwartungsdruck aussetzen. Primär wird die Kinesiologie von Heilpraktikern ausgeübt. Allerdings haben sich auch schon Ärzte gefunden, die Kinesiologie anwenden. Da es sich bei einer solchen Therapie aber um eine nicht medizinisch erprobte Methode handelt, werden die auftretenden Kosten bei Kindern mit Lernschwächen von den Krankenkassen nicht übernommen.

Mehr Informationen zu diesem Thema sind auf der Website der Deutschen Gesellschaft für angewandte Kinesiologie zu finden. Dort befindet sich auch eine Liste von anerkannten Therapeuten.

 

Diese Übungen können Kinder ganz einfach zu Hause durchführen

Übungen der Kinesiologie und Edu-Kinestetik, die Kinder zu Hause durchführen können. Sie dienen zum Konzentration steigern bei Kindern.

 

Die Übung „Gehirnknöpfe“

Zu dieser Übung werden der Mittel- und Zeigefinger einer Hand auf den Bauchnabel gelegt. Zugleich werden mit dem Mittelfinger, Zeigefinger und Daumen der anderen Hand die kleinen Kuhlen rechts und links vom Schlüsselbein, sie befinden sich am äußeren Rand des Brustbeins, massiert. Nach rund einer Minute werden die Hände gewechselt.

Diese Übung hat zum Ziel, beide Gehirnhälften zu integrieren, wach zu werden und die Leistung beim Kind zu steigern.

 

Die Übung „Denkmütze“

Hierbei werden mit beiden Händen die Ohren vorsichtig und sanft lang gezogen. Dabei beginnt das Kind am oberen Ohrrand. Die Ohren werden Stück für Stück vom Kopf weggezogen, bis die Ohrläppchen erreicht sind. Diese Übung wird auch die „Einschaltübung“ genannt. Die Übung lenkt die Aufmerksamkeit auf die Ohren sowie das Gehör. Nebenbei werden noch wichtige Akupunkturpunkte aktiviert. Nach ein oder zwei Minuten beginnt die Übung ihre Wirkung zu entfalten.

Diese Übung verfolgt das Ziel, die Aufmerksamkeit zu steigern und die Ohren sowie das Gehör zu aktivieren.

 

Die Übung „Augen-Achten“

Dies ist eine Übung zur Steigerung der Aufmerksamkeit sowie zur Schulung der Hand-Auge-Koordination. In einem lockeren Stand werden die Füße so weit gespreizt, bis Füße und Schultern in einer Linie sind. Der linke Arm wird ausgestreckt und der Daumen konzentriert angeschaut. Mit dem Daumen wird dann eine liegende Acht in die Luft gemalt und die Bewegung mit den Augen konzentriert verfolgt. In der Körpermitte begonnen, werden die Schleifen über beide Körperhälften gemalt, wobei die Augen dem Daumen möglichst ohne Anstrengung folgen. Nach rund einer Minute ist der rechte Arm an der Reihe. Zum Ende der Übung bilden beide Arme mit zusammengelegten Händen Achterschleifen.

Diese Übung hat zum Ziel, das linke und rechte Gesichtsfeld zu integrieren und die Augenmuskeln zu entspannen.

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