Die Antibabypille ist in Deutschland das Verhütungsmittel Nr. 1 und kam bereits im Jahre 1960 in den USA auf den Markt. Etwas später gelangte sie dann nach Deutschland. Etwa 5 bis 10 Prozent der Mädchen ab dem 12. Lebensjahr nehmen die Pille ein und ab dem 18. und 20. Lebensjahr sogar um die 80 Prozent. Heutzutage handelt es sich bei den meisten Pillen um Kombinationspräparate, welche sowohl die Hormone Gestagen als auch Östrogen enthalten. Inzwischen gibt es vier Pillengeneration, die im Östrogengehalt variieren. Bei der Einnahme der Pille können aber auch Nebenwirkungen auftreten, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Das was sind die häufigsten Nebenwirkungen der Pille?
Welche Nebenwirkungen können bei der Antibabypille auftreten?
Je nachdem, um welche Art von Antibabypille es sich handelt, können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen zwei verschiedenen Präparaten: Dem Kombinationspräparat mit den Hormonen Gestagen und Östrogen und der Minipille mit Gestagen.
Kombinationspräparat
Beim Kombinationspräparat können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Gewichtszunahme
- Blutungsstörungen
- Übelkeit und Blähbauch
- Kopf- und Brustschmerzen
- Scheidentrockenheit
- Sexunlust
- depressive Verstimmungen
Minipille
Bei der Einnahme der Minipille können wiederum folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Eierstock-Zysten
- Unreine Haut
- Blutungsstörungen
- Gewichtsabnahme oder Zunahme
- Kopfschmerzen und Brustspannen
- Blähbauch
- Sexunlust
- tiefere Stimme und Behaarung im Gesicht (Damenbart)
Kopfschmerzen und Migräne
Wie in der Übersicht ersichtlich, können durch die Einnahme der Antibabypille auch Kopfschmerzen bis hin zu Migräne entstehen. Eine bereits bestehende Migräne kann durch die Pille noch zusätzlich verstärkt werden. Dies liegt daran, dass durch die 7-tägige Pillenpause das Hormon Östrogen im Blut abfällt, was wiederum zu Migräne führen kann. Wer unter Migräne mit Aura leidet, sollte in der Regel keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden, da so auch noch zusätzlich das Risiko für einen Schlaganfall erhöht wird. Es gibt natürlich Ausnahmen und hier kann nur ein Arzt entsprechend beraten! Doch gibt es neben den allgemeinen Nebenwirkungen der Antibabypille auch einige spezielle Fälle.
Gefährliche Nebenwirkungen der Pille
Geschwächtes Immunsystem
Neben den eher harmlosen Nebenwirkungen können bei der Einnahme der Antibabypille auch gefährliche Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehört unter anderem die Schwächung des Immunsystems. Dies kann dazu führen, dass Frauen anfälliger werden für Infektionen, indem häufiger Erkältungen und Krankheiten, wie Sinusitis und Bronchitis, auftreten. Des Weiteren können durch das geschwächte Immunsystem Harnwegsinfekte, Pilzinfektionen und Angina begünstigt werden.
Thrombosen
Zu den eher seltenen aber trotzdem möglichen Nebenwirkungen gehören Thrombosen, insbesondere bei der Einnahme von Kombinationspräparaten. So können durch die Einnahme Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Durchblutungsstörungen bis hin zum Herzinfarkt begünstigt werden. Dieses Risiko erhöht sich durch eine ungesunde Lebensweise und bei bestimmten Vorerkrankungen. So haben Raucherinnen ein erhöhtes Risiko und Frauen die unter Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht leiden. Außerdem steigt das Risiko einer Thrombose durch die Einnahme der Antibabypille ab einem Alter von 35 Jahren noch zusätzlich an. Des Weiteren ist das Risiko eine Thrombose in dem ersten Jahr der Einnahme erhöht.
Erhöhtes Krebsrisiko
In vielen Fällen kann die Antibabypille das Krebsrisiko insbesondere von Brustkrebs, bestimmten Lebertumoren und Gebärmutterhalskrebs begünstigen und dass unabhängig von anderen Risikofaktoren, wie dem Rauchen und einer allgemein ungesunden Lebensweise. Laut einiger Studien konnte außerdem bestätigt werden, dass das Krebsrisiko mit der Anwendungsdauer steigt. Wenn die Pille abgesetzt wird, dauert es 10 Jahre bis das Krebsrisiko wieder auf dem normalen Level einer Frau ist, die noch nie eine Antibabypille genommen hat.
Bluthochdruck und geringere Knochendichte
Bluthochdruck kann ebenfalls durch die Antibabypille begünstigt werden. Dies liegt schlicht und einfach daran, dass die Pille den Adrenalin-Stoffwechsel hormonell beeinflusst. Des Weiteren konnte beobachtet werden, dass Kombinationspräparate zu einer geringeren Knochendichte führen können.
Die Pille danach und ihre Nebenwirkungen
Die „Pille danach“ hat auch Nebenwirkungen, die aufgrund der kurzfristigen Einnahme aber wieder schnell abklingen. Zu den typischen Nebenwirkungen gehören hier unter anderem Kopfschmerzen und Übelkeit aber auch Müdigkeit, Spannungs- und Schwindelgefühle bis hin zu Bauchschmerzen, Menstruationsstörungen und Juckreiz. Da die Wirkstoffe der „Pille danach“ über die Leber abgebaut werden, wird diese auch dementsprechend belastet.
Welche weiteren Nebenwirkungen der Antibabypille kennt ihr? Welche orale Kontrazeptiva habt ihr bereits genutzt? Diskutiert mit uns auf Facebook.