Sommerzeit ist Zeckenzeit

Zecken sind blutsaugende Parasiten und gehören zur Ordnung der Milben. Die bekannteste Art ist der Gemeine Holzbock. Zecken können das FSME-Virus übertragen, welches eine Zecken-Enzephalitis auslöst. Dabei handelt es sich um eine schwere Hirnhautentzündung. Diese ist so gefährlich, weil sie sehr schlecht behandelbar ist. Eine Übertragung erfolgt während des Bisses über die Speicheldrüsen der Zecke. Ist das Immunsystem des Menschen beeinträchtigt, dann breiten sich die Viren im gesamten Körper der betroffenen Person aus. Erreichen die Viren das Gehirn, tritt die lebensgefährliche Hirnhautentzündung auf. Die Zecke selbst ist ziemlich unverwüstlich. So können zwischen zwei Blutmahlzeiten etwa zwei bis drei Jahre liegen. Zecken sterben erst bei Temperaturen unter minus 20 Grad Celsius ab. Selbst der Vollwaschgang der Waschmaschine kann den kleinen Parasiten nichts anhaben, den überstehen sie ohne jegliche Probleme.

Während des Sommers sind Zecken besonders aktiv. Dabei hat kein Einfluss, ob ihm ein warmer oder kalter Winter vorausgegangen ist.

Besonders in den Wäldern verbreiten sich die Zecken verstärkt. Und dort sind die Menschen vorrangig in der warmen Jahreszeit unterwegs. Deshalb empfiehlt es sich, eine Impfung gegen Zecken beim Arzt vornehmen zu lassen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für solch eine vorbeugende Impfung ohne Probleme. Allerdings ist diese Impfung umstritten. Es werden drei Impfungen innerhalb von 12 Monaten verabreicht. Mit diesen besteht dann ein rund 3 bis 5 jähriger Schutz vor FMSE, sollte es zu einem Zeckenbiss kommen. Vor Beginn einer Reise in ein Risikogebiet sollte an eine frühzeitige Impfung, ungefähr 6 Wochen vor der Reise, gedacht werden. Ein FMSE-Impfschutz ist erst rund zwei Wochen nach Verabreichung der zweiten Spritze für ungefähr 12 Monate feststellbar. Zu den gefährdeten Gebieten gehören Österreich, Osteuropa und Süddeutschland.

Hat man die Spritzen versäumt, aber auch so, ist auf lange Hosen und hohe Schuhe beim Waldspaziergang zum Schutz vor Zecken zu achten. Vorsichtshalber hat sich die ganze Familie, nach jedem Aufenthalt im Freien, gegenseitig nach Zecken abzusuchen. Besonders gerne setzten sie sich an den Kniekehlen, in der Armbeuge oder am Kopf fest. Wird eine Zecke gefunden, welche sich schon festgesaugt hat, dann ist diese mittels einer spitzen Pinzette oder einer handelsüblichen Zeckenzange langsam zu entfernen. Die Zecke ist mit der Zeckenzange oder der Pinzette nicht zu quetschen oder zu drücken, weil sie in diesem Moment das gefährliche Sekret abgibt. Neben der Zecken-Enzephalitis kann die Borreliose auf den Menschen übertragen werden.

 

Borreliose Symptome:

  • Rötungen (Wanderröte) und Hautentzündungen
  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Müdigkeit
  • Lähmungen
  • Grippeanzeichen

 

Um eine Zecken-Borreliose zu diagnostizieren, ist schnellstmöglich ein Arzt aufzusuchen. Eine Borreliose kann mit Antibiotika wirksam behandelt werden.

 

Praktische Tipps zum Schutz vor Zecken:

  • geschlossenes Schuhwerk
  • Socken
  • lange Hosen
  • durch langes Gras laufen vermeiden
  • nicht durch dichtes Gebüsch, sondern auf Wegen gehen
  • nach einem entsprechenden Aufenthalt im Wald gegenseitig nach Holzböcken absuchen

 

Da die Zecken-Impfung umstritten ist, sollte man sich vorab gut von einem Arzt beraten lassen und gegebenenfalls eine Zweitmeinung einholen. Beim Entfernen von Zecken sollte unbedingt mit viel Gefühl vorgegangen und im Zweifelsfall schnellstmöglich ein Experte hinzugezogen werden. Zecken entfernen kann man mit einer Zeckenzange oder einer Pinzette, allerdings sollte der Parasit nicht gequetscht werden. Weitere Informationen zum Schutz vor Zecken und zum Entfernen von Zecken beziehungsweise Holzböcken kann der Hausarzt geben.

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