Windelinhalt: Das sagt uns der Stuhlgang beim Baby

Sprichwort: „Du bist was Du isst“ – es spiegelt die Bedeutung der Ernährung wider. Besonders bei Neugeborenen und Babys zeigt sich die Ernährung auch in der Farbe und Konsistenz des Stuhlgangs in der Windel. Eltern müssen sich deswegen nicht gleich Sorgen machen, wenn der Stuhlgang ihres Babys einmal anders als sonst aussieht oder riecht. Wir zeigen euch, wie ihr den Windelinhalt richtig deuten könnt.

Der erste Stuhlgang

Der erste Stuhlgang ist grünlich bis schwarzfarbig und wird als Kindspech oder Mekonium bezeichnet. Er ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Darm des Neugeborenen gut funktioniert. Das Kindspech besteht aus Fruchtwasser, Galle und Schleim. Außerdem befinden sich in der Ausscheidung Darmzellen und Körperflüssigkeit. Die Stoffe haben sich im Darm des Babys während der Schwangerschaft angesammelt. Im Verlauf des ersten Lebensjahres verändert sich der Stuhl.

Stillbabys haben angenehmen Stuhlgang

Sobald das Baby das erste Mal Muttermilch getrunken hat, verändert sich der Stuhlgang (in Konsistenz, Farbe und Geruch). Die grünliche bis schwarze Farbe wird immer heller, bis sie einen warmen gelblichen bis senffarbigen Ton angenommen hat, der auch leicht ins grünliche gehen kann. Je nachdem, welche Stoffe in die Muttermilch gelangen, danach ändert sich die Farbe des kindlichen Stuhlganges. Schaumiger Stuhlgang deutet auf die kalorienarme Vormilch hin. Der Windelinhalt von voll gestillten Kindern riecht nicht streng. Oft macht das Baby sein Geschäft sofort nach dem Stillen in die Windel. Deshalb ist es sinnvoller, das Kleine erst nach der Mahlzeit zu wickeln.

Flaschenkinder lassen sich am Stuhlgang erkennen

Der Stuhlgang von Flaschenbabys unterscheidet sich nicht nur im Geruch vom Windelinhalt der Stillkinder. Der Stuhlgang riecht streng, eher säuerlich und hat eine gelblich weiße bis braune Farbe. Flaschenkinder drücken in der Regel einmal am Tag eine größere Menge Stuhlgang in die Windel. Je länger der Stuhlgang im Darm bleibt, umso mehr muss das Baby drücken.

Beim Zufüttern wird es bunt

Durch das Zufüttern von Brei ändern sich Farbe, Geruch und Festigkeit des Stuhlganges. Die Farbe richtet sich danach, was das Baby gerade gegessen hat. Karotten färben den Windelinhalt orangefarben, durch Rote Beete erhält er eine rote Farbe. Mit der Zeit wird sich ein hellbrauner bis dunkelbrauner Farbton einstellen. Zudem fängt er an, intensiv zu riechen und nimmt eine feste Form an. Ballaststoffe finden sich unverdaut in der Windel wieder.

Ist mein Baby krank?

Die Konsistenz des Windelinhalts gibt Eltern Hinweise auf mögliche Krankheiten. Wenn der Stuhlgang sehr dünn und schaumig wird und vier bis fünf Mal am Tag abgesetzt wird, dann kann der Durchfall ein Zeichen für eine Krankheit sein. Der Strahl kann aus dem Po regelrecht herausschießen und die Menge aus der Windel quellen. Babys und Kleinkinder verlieren bei Durchfall schnell größere Mengen Flüssigkeit, sodass sich ein lebensbedrohlicher Zustand ergeben kann. Der Arztbesuch sollte innerhalb von 24 Stunden erfolgen, um die Ursache abzuklären. Von Verstopfung spricht man dann, wenn das Baby im Abstand von zwei bis drei Tagen nur einmal Stuhlgang hat und vor Anstrengung einen roten Kopf bekommt, um den Stuhlgang in die Windel zu pressen. In der Windel finden sich danach kieselsteinartige Kotklumpen von hellbrauner bis dunkelbrauner Farbe. Vielleicht ist am Windelinhalt dann Blut zu sehen, weil sich der Schließmuskel beim Herauspressen verletzt hat. Ein Arztbesuch kann die Ursache für die Verstopfung abklären.

Blutfäden im Stuhl

Auf eine Unverträglichkeitsreaktion können Blutfäden im Stuhl hinweisen (zum Beispiel durch die Gabe von Kuhmilch oder Kuhmilchprodukten). Das sollte mit dem Kinderarzt besprochen werden.

Grüner, schaumiger Stuhl

Ebenfalls auf eine Unverträglichkeit kann ein schaumiger, grüner Stuhl hinweisen. Häufig kommt diese Farbe und Konsistenz jedoch durch häufiges Trinken bei Stillbabys zustande, wenn die fette Milch am Ende nicht bekommen wird (durch zu viel Laktose, der natürliche Milchzucker). Deshalb sollte vor dem Wechsel immer eine Brust leer getrunken werden. Hält die Optik länger als 24 Stunden an, sollte das Baby zum Arzt, welcher die Ursache abklären kann.

Wie häufig haben Babys Stuhlgang?

Normalerweise haben Babys einmal bis zweimal Stuhlgang am Tag. Der Windelinhalt sollte wie oben beschrieben von den Eltern stets auf Farbe, Konsistenz sowie Geruch überprüft werden.

Übrigens: Der Windelinhalt von Neugeborenen könnte das Allergie-Risiko verraten

Beim Windeln wechseln denken nur die Wenigsten darüber nach, aber US-amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine gestörte Mikrobiota, also Darmflora, auf ein erhöhtes Allergie- sowie Asthma-Risiko hinweisen kann.

Um die Verdauung der Kleinen zu beruhigen kann, nach ärztlicher Rücksprache, eine Spezialmilch verabreicht werden. Eine solche spezielle Säuglingsmilch hilft gegen Verstopfung, Durchfall sowie Blähungen. In dieser sind Proteine, Ballaststoffe, Elektrolyte und spezielle Fette enthalten. Als herkömmliches Hausmittel bei Blähungen können auch Heilpflanzen als Hausmittel, wie zum Beispiel Kümmel- und Fencheltee, angewendet werden. Weitere Tipps rund um den Windelinhalt gibt es im Windelratgeber in unserem Familienmagazin und Familienratgeber.

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