Die nordische Küche

Zu den nördlichsten Regionen in Europa gehören die skandinavischen Länder Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark. Diese Länder waren in der Vergangenheit oft politisch sehr eng verbunden. Auch heute sind die skandinavischen Staaten von der Natur und den rauen Lebensbedingungen ähnlich geprägt. Das spiegelt sich in den Küchentraditionen der Nordeuropäer wieder. Erhaltet im Folgenden einen umfangreichen Einblick in die Kochtöpfe Skandinaviens; Hintergründe und Rezeptideen zum Inspirieren und Nachkochen inklusive. Entdecke die nordische Küche!

 

Fisch und mehr

Die skandinavische Küche ist beeinflusst vom Meer und den kurzen Vegetationsperioden. Deshalb spielt das Konservieren in den Haushalten eine große Rolle bei der Küchenarbeit. Jedes skandinavische Land genießt gern Fisch und Meeresfrüchte. So schätzen die Nordeuropäer neben frischem Fisch auch Stockfisch. Salz gehört seit Urzeiten zu den bewährten Konservierungsmitteln. Der Stockfisch entsteht, wenn der Frischfisch eingesalzen und anschließend an der Luft getrocknet wird. So wird das Fischfleisch hart und hält sich sehr lange. Vor dem Einsatz in der Küche muss der Stockfisch erst gewässert werden, um den Salzanteil zu reduzieren und dem Fisch eine genießbare Konsistenz zurückzugeben.

Neben dem, was die Fischer an Land bringen, isst man in den nordischen Ländern gern Kohlgerichte, Äpfel, Käse, Gurken, Meerrettich, Pilze und Nüsse. Natürlich kommen auch Fleisch, Obst und Gemüse auf den Tisch der nordischen Küche. Es gibt viele Brotsorten. Zu den beliebten Brotspezialitäten gehört in Skandinavien das Knäckebrot. Durch den geringen Feuchtigkeitsanteil ist Knäckebrot sehr lange haltbar. Im Norden schätzt man in der Küche zum Würzen und Garnieren vor allem zwei Kräuter: Dill und Petersilie.

Heute ist in allen nordischen Ländern das Smørrebrød sehr beliebt. Das Smørrebrød als belegtes Brot zu bezeichnen wäre untertrieben. Auf Brotscheiben werden feine Zutaten in einer bunten Vielfalt aufgehäuft. So ein Smørrebrød kann eine ganze Mahlzeit ersetzen. Traditionell wird bei Festen in der Familie oder im offiziellen Rahmen ein Smörgåsbord (oder Smorgasbord) angerichtet. Dabei handelt es sich um ein kaltes Buffet, an dem sich jeder nach Lust und Laune bedienen kann.

 

Nordische Spezialitäten

In Dänemark gibt es als Nationalgericht gekochten Dorsch mit einer Senfsoße und dazu Salzkartoffeln. Die traditionelle dänische Küche beinhaltet noch viele Elemente aus früherer Zeit, als Vorratshaltung essentiell war. Weitere Spezialitäten sind die zahlreichen Heringsgerichte. Im Nordischen liebt man den Geschmack von Zimt. Die Dänen genießen zu einer Tasse Kaffee gern ein Stück Zimtkuchen, den Kanelstang.

Die Finnen verarbeiten in ihrer nordischen Küche das, was das Land bietet. Nationale Spezialitäten sind Gerichte mit Rentierfleisch. Dazu gibt es Beilagen aus Moltebeeren und Pfifferlingen. In Finnland erinnern die gefüllten Piroggen bereits an die Nähe Russlands.

Neben den vielen Variationen, in denen der Hering auf den Teller gebracht wird, liebt man in Norwegen und Schweden besonders den Gravad Lachs. Für diese Spezialität wird das Lachsfilet in einer Mischung aus Zucker, Pfeffer, Salz und viel Dill für etwa zwei Tage mariniert. Danach wird die Marinade abgestreift und der Lachs dünn aufgeschnitten. Genossen wird der Gravad Lachs mit einer Senfsoße, die eine süße Geschmacksrichtung hat. Typisch norwegisch sind Sauerrahmwaffeln, die mit Kardamom, Ingwer oder viel Zimt gewürzt werden.

Die Schweden genießen neben Heringsspeisen und anderen Fischgerichten mit Vorliebe ihre Köttbullar. Sie sind das schwedische Nationalgericht. Dabei handelt es sich um kleine Fleischbällchen, die aus gemischtem Hackfleisch gemacht werden. Serviert werden die Köttbullar mit einer Bratensoße und Preiselbeerkompott. Zu jeder Tageszeit essen die Schweden gern eine Zimtschnecke.

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