Metzgete: Schweizer Tradition der traditionellen Schlachtplatte

Metzgete ist eine traditionelle Herbst- und Winterküche aus der Schweiz. Serviert werden herzhafte Würste, Innereien und Fleischstücke mit klassischen Beilagen wie Sauerkraut, Rösti oder Kartoffelstock. Der Brauch lebt heute vor allem als gemütliches Wirtshausmenü weiter und bietet viele Möglichkeiten, kindgerecht zu wählen – von milden Würsten bis zu einfachen Beilagen, die auch ohne Fleisch schmecken.

Was ist die Metzgete?

Metzgete bezeichnet ein saisonales Essen, das in vielen Schweizer Regionen von Herbst bis Winter auf den Tisch kommt. Ursprünglich stand am Anfang die Hausschlachtung, heute findet das Geschehen fast ausschließlich in Gasthäusern statt. Der Fokus liegt auf der Küche: Aus einem Tier wird möglichst viel verwertet, von der Blut- und Leberwurst bis zu Stücken wie Rippli, Speck oder Zunge. Dazu kommen Beilagen, die kräftige Aromen abrunden, etwa Sauerkraut, Rösti, Kartoffelstock, Apfelmus oder frisches Brot. Die Gerichte schmecken deftig und sättigend, viele Wirtshäuser bieten verschiedene Portionsgrößen oder einzelne Komponenten an. So lassen sich milde, einfache Speisen auswählen, die auch Kindern zusagen. Metzgete ist damit weniger ein einzelnes Gericht als vielmehr ein Menü-Prinzip: herzhaft, regional geprägt und bewusst mit dem Ziel, das ganze Tier zu nutzen. Der gesellschaftliche Charakter bleibt wichtig. Oft wird an langen Tischen serviert, die Atmosphäre ist lebhaft und gemütlich. In dieser Form ist Metzgete ein kulinarisches Ereignis, das Tradition und Gegenwart verbindet und Raum für unterschiedliche Vorlieben lässt – vom Probierhäppchen bis zum ganzen Teller.

Wann und wo findet Metzgete statt?

Metzgete gehört zur kühlen Jahreszeit und steht meist zwischen Spätherbst und Winter auf den Speisekarten. Viele Landgasthäuser, Dorfbeizen und Berghotels bieten im Oktober, November und teils bis in den Februar spezielle Metzgete-Abende oder ganze Themenwochen an. Termine richten sich oft nach regionalen Bräuchen und der Verfügbarkeit der Produkte. Ein besonderes Beispiel ist die Alpschwii-Metzgete auf dem Säntisgipfel: Im Panorama-Restaurant wird an mehreren Tagen im Herbst ein umfangreiches Metzgete-Buffet angeboten, häufig inklusive Berg- und Talfahrt mit der Bahn.

Typische Speisen – was kommt auf den Tisch?

Im Zentrum stehen traditionelle Schweinspezialitäten aus möglichst vielen Teilen des Tieres. Serviert werden je nach Haus Blut- und Leberwürste, Bratenstücke, Speck, Rippli, Züngli oder Leber. Mancherorts gehören auch Brotsuppe oder eine einfache Suppe als Beginn dazu. Die Beilagen sind bewusst schlicht und herzhaft, damit sie die kräftigen Aromen ergänzen: Sauerkraut, Rösti, Kartoffelstock oder Salzkartoffeln, dazu Bohnen, Linsen oder ein frisches Bauernbrot. Für eine mildere Auswahl eignen sich Bratwurst, Rösti, Kartoffelstock und Apfelmus, die auch bei Kindern oft beliebt sind. Getränke wie Apfelsaft, Most oder Wasser runden das Essen ab. Insgesamt entsteht eine Küche, die wärmt, satt macht und die handwerkliche Verarbeitung von Fleisch betont.

Regionale Varianten und Menü-Formate

Je nach Kanton und Wirtshaus unterscheiden sich sowohl die Rezepte als auch die Art des Servierens. In einigen Regionen dominieren Innereiengerichte wie Leberli oder Züngli, andernorts stehen Bratenstücke und Würste im Vordergrund. Gewürze, Räuchergrad und Beilagen folgen lokalen Vorlieben, wodurch aus derselben Grundidee verschiedene Geschmacksbilder entstehen. Auch die Formate variieren: Mancher Betrieb bietet ein fixes Menü in mehreren Gängen, andere stellen eine Karte mit Einzeltellern zusammen, und vielerorts ist ein Buffet oder „à discrétion“ üblich, bei dem nachgenommen werden kann. Häufig gibt es verschiedene Portionsgrößen, damit sowohl Neugierige als auch Liebhaber der traditionellen Küche fündig werden. So bleibt die Metzgete zugleich regional verwurzelt und flexibel genug, um unterschiedliche Wünsche am Tisch zu berücksichtigen.

Mit Kindern zur Metzgete: so wird es entspannt

Ein Besuch gelingt besonders gut, wenn Ablauf und Umgebung kindgerecht gedacht werden. Ruhigere Zeiten am frühen Abend oder am Nachmittag sorgen für weniger Trubel und kürzere Wartezeiten. Eine Reservierung schafft Planungssicherheit, ebenso ein Platz mit etwas Bewegungsfreiheit für Kinderwagen oder Malunterlagen. Kurze Pausen zwischen den Gängen helfen, die Sitzdauer angenehm zu gestalten; ein kleiner Spaziergang vor dem Dessert bringt zusätzliche Energie. Eine kindgerechte Erklärung der Tradition nimmt Unsicherheiten und lenkt den Blick auf das gemeinsame Essen statt auf die Herkunft der Produkte. Teller lassen sich teilen, Probierportionen vermeiden Überforderung und reduzieren Lebensmittelreste. Getränke wie Wasser oder ungesüßter Saft stehen am besten früh auf dem Tisch. Hochstühle, Lätzchen und Besteck in Kindergröße machen das Essen leichter, ebenso ein Tuch für kleine Missgeschicke. So entsteht ein Rahmen, der die gemütliche Atmosphäre der Metzgete mit den Bedürfnissen von Kindern verbindet.

Kinderfreundliche Auswahl am Tisch

Bei kräftigen Gerichten bewährt sich eine milde Zusammenstellung. Bratwurst ohne scharfe Gewürze, Rösti, Kartoffelstock und Apfelmus gelten als sanfter Einstieg. Brot und einfache Salate ergänzen, wenn die Portionen klein gehalten werden. Neue Geschmacksrichtungen gelingen am besten in winzigen Happen, ohne Erwartungsdruck. Soßen passen separat in ein Schälchen, damit die Intensität steuerbar bleibt. Besonders würzige Innereien wie Leber oder Blutwurst eignen sich eher für neugierige Esser und können als kleines Probierstück auf den Teller. Ausreichend Wasser mildert Salzigkeit, und eine warme Beilage gleicht starke Aromen aus. Auf diese Weise entsteht ein Teller, der satt macht, aber nicht überfordert.

Vegetarische und vegane Optionen sowie Unverträglichkeiten

Auch ohne Fleisch bietet die Metzgete zahlreiche Beilagen. Rösti, Salzkartoffeln, Sauerkraut, Apfelmus, Salate oder Spätzli ergeben zusammen ein vollständiges Essen. Je nach Rezept enthalten Rösti Butter, Kartoffelstock Milch und Spätzli Ei; bei veganer Ernährung sind daher Varianten ohne tierische Zutaten nötig. Sauerkraut kann regional mit oder ohne Speck zubereitet sein. Wer Unverträglichkeiten berücksichtigt, achtet besonders auf Gluten in Würsten, Brot und Spätzli sowie auf Laktose in Kartoffelstock oder Rahmsoßen. Eine klare Auskunft zu Zutaten und Zubereitung verhindert Überraschungen, auch mit Blick auf mögliche Spuren in der Küche. So lassen sich passende Kombinationen aus Beilagen zusammenstellen, die zur Tradition passen und gleichzeitig individuelle Bedürfnisse berücksichtigen.

Gesundheit und Ernährung

Die Küche der Metzgete liefert reichlich Energie und enthält wertvolle Nährstoffe. Innereien können viel Eisen und Vitamin B12 beisteuern, zugleich sind viele Gerichte salz- und fettreich. Ein ausgewogenes Essen entsteht durch das Zusammenspiel mit Gemüse, Salat oder Obstbeilagen. Für Kinder bewähren sich kleine Portionen, die langsam gegessen werden, damit das Sättigungsgefühl wahrgenommen wird. Sehr heiße Speisen sollten etwas abkühlen, Wurststücke werden in kindgerechte Bissen geteilt. Genügend Wasser unterstützt die Verdauung. Nach dem Essen hilft ruhige Aktivität, den Kreislauf zu entlasten. So verbindet die Mahlzeit Genuss mit Achtsamkeit.

Nachhaltigkeit und Tierwohl – bewusst genießen

Die Metzgete knüpft an das Nose-to-tail-Prinzip an und mindert Lebensmittelverschwendung, weil möglichst viele Teile des Tieres verwendet werden. Regionale Herkunft und saisonale Angebote verkürzen Wege und stärken handwerkliche Betriebe. Eine bewusste Auswahl der Menge verhindert Reste, die nicht mehr verzehrt werden. Wer Wert auf höhere Standards legt, orientiert sich an Betrieben mit transparenter Haltung und Verarbeitung. Auf diese Weise bleibt der traditionelle Charakter erhalten und verbindet sich mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Tier und Ressource.

Zuhause nachkochen – familienfreundliche Beilagen

Ein Metzgete-Gefühl lässt sich auch mit einfachen Beilagen herstellen. Für Rösti werden festkochende, vorgekochte Kartoffeln grob gerieben, in einer Pfanne mit wenig Fett bei mittlerer Hitze goldbraun gebraten und vorsichtig gewendet, bis außen Knusprigkeit und innen Saftigkeit entstehen. Für Apfelmus eignen sich säuerliche Äpfel, die geschält, entkernt, in Stücke geschnitten und mit wenig Wasser sanft gegart werden; ein Pürierstab sorgt für die gewünschte Konsistenz, etwas Zimt rundet ab. Ein unkomplizierter Krautsalat gelingt mit fein geschnittenem Weißkohl, der mit einer Marinade aus Öl, Essig und einer Prise Zucker gründlich durchgeknetet wird, bis er weich und saftig ist. Wer eine komplette Mahlzeit ohne Fleisch möchte, kombiniert Rösti, Sauerkraut und Apfelmus auf einem Teller. Die Kombination liefert Kontrast aus knusprig, mild-säuerlich und fruchtig und bringt den Charakter der Metzgete in eine alltagstaugliche Form.

Antworten auf häufige Fragen zur Metzgete

Wann ist Metzgete-Zeit?

Die Hauptsaison liegt im Herbst und reicht je nach Region bis in den Winter. Viele Gasthäuser bieten Metzgete von Oktober und November an, teils bis in den Januar oder Februar, oft als einzelne Abende oder kurze Aktionswochen.

Was gehört zu einer Metzgete?

Im Mittelpunkt stehen Spezialitäten vom Schwein aus möglichst vielen Teilen des Tieres, etwa Blut- und Leberwürste, Leber, Speck, Rippli oder Zunge. Dazu kommen herzhafte Beilagen wie Sauerkraut, Rösti, Kartoffelstock, Salzkartoffeln, Apfelmus und Brot. Mancherorts eröffnet eine einfache Suppe das Menü, und je nach Haus werden einzelne Teller, fixe Gänge oder Buffetvarianten angeboten.

Was trinkt man zur Metzgete?

Klassisch passen Apfelsaft oder Most, Mineralwasser und Schorle. Häufig werden auch Bier und einfache Weine angeboten. Für Kinder und alle, die auf Alkohol verzichten, eignen sich Wasser, Saft oder Tee; die Getränke mildern die kräftigen Aromen und sorgen für Ausgleich.

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