Kinder haben ein Recht auf Bildung und das beginnt bereits im Kindergarten. Ob Eltern sich aber eine Betreuung im städtischen oder im privaten Kindergarten beziehungsweise bei einer Tagesmutter leisten können, liegt an der Finanzierungsstruktur. Was kostet ein Kindergartenplatz? Welche Kindergartenkosten und Betreuungskosten kommen auf die Eltern zu? Und wo ist der Kindergartenbeitrag besonders niedrig?
Wann müssen Eltern bezahlen?
Die Kindergartenbetreuung wird in Deutschland zu je einem Drittel durch das Land, die Kommunen und die Eltern finanziert. In privaten oder freien Kindergärten erfolgt die Finanzierung über Mitgliedschaften, Mindestbeiträge oder auch Spenden, weshalb diese im Allgemeinen für die Familien teurer sind. Die Kindergartenkosten unterscheiden sich jedoch stark.
Wonach richtet sich die Kindergartengebühr?
Die Kosten pro Kind unterscheiden sich je nach Betreuungsbedarf, der Anzahl der Kinder und dem elterlichen Einkommen. Die Betreuungsgrundsatzkosten decken die Kosten während des Regelbetriebs im Kindergarten. Sollten Eltern aufgrund ihrer Arbeitszeiten besonderen Betreuungsbedarf (sehr früh/spät oder in der Nacht) haben, so entstehen Betreuungszusatzgebühren.
Wie setzt sich der Kindergartenbeitrag zusammen?
Die Betreuungszusatzgebühren sind sehr individuell und sollten im Vorfeld mit dem Kindergarten, oder dem zuständigen Jugendamt abgesprochen werden. Zusätzlich zu den Betreuungskosten werden noch Verpflegungskosten und eventuell Kosten für Zusatzangebote erhoben, welche den Kindergartenbeitrag ausmachen.
Kindergarten kostenlos: Gibt es das noch in Deutschland?
Wo gibt es die günstigsten Gebühren? Um Eltern finanziell zu entlasten, gibt es in einigen Gemeinden eine höhere Kostenübernahme seitens der Kommunen. So ist der Besuch in einer Kindertagesstätte in Heilbronn beispielsweise seit 2008 für die Eltern beitragsfrei. Andere Städte folgten, oder ermöglichten ein Jahr ohne Elternbeiträge. Im Hamburg ist eine Betreuung bis zu 5 Stunden kostenlos, in Düsseldorf muss man erst Beiträge zahlen, wenn man ein bestimmtes Jahreseinkommen überschreitet.
2018 soll familienfreundlicher werden und so wird in diesem Jahr die Beitragspflicht in Hessen und in Niedersachsen abgeschafft. Die Beschlüsse dazu wurden im letzten Jahr bestätigt und sind nun in der Umsetzungsphase. In Rheinland-Pfalz und Berlin gibt es ebenso Pläne den Kindergartenbesuch kostenlos zu ermöglichen. In Brandenburg wird über ein beitragsfreies Jahr vor dem Schuleintritt verhandelt. Diese politischen Maßnahmen sind nicht für alle Gemeinden leicht umzusetzen, da sie einen hohen finanziellen Mehraufwand für diese bedeuten.
Da die Beschlüsse über Beitragsordnungen teilweise den Städten und Gemeinden obliegen, besteht hier keine Vollständigkeit über beitragsfreie Modelle von Kindergartenplätzen. Informationen zu den jeweiligen Kindergartenkosten bieten die jeweilig zuständigen Jugendämter oder Kindertageseinrichtungen vor Ort.
Gibt es finanzielle Unterstützung für Familien?
Geringverdiener und Alleinerziehende haben die Möglichkeit finanzielle Unterstützung für die Betreuungskosten beim Jugendamt zu beantragen. Familien, die mehrere Kinder in einem Kindergarten unterbringen, bekommen zudem meist auch einen Platz günstiger.
Da für die Berechnungsgrundlage vorwiegend die Familieneinkünfte aus dem letzten Jahr herangezogen werden, ist es wichtig bei großen finanziellen Veränderungen das Jugendamt rechtzeitig zu informieren. Somit kann der Gebührenbescheid angepasst werden, was eventuelle Nachzahlungen verhindert, oder sogar zu Erstattungen führen kann.
Die Betreuungskosten für Kinder können in der Steuererklärung als Sonderausgaben angeführt werden und können bis zu 4.000,00 Euro pro Kind geltend gemacht werden.
Fazit
So unterschiedlich die Schul- und Bildungslandschaft in Deutschland ist, so vielfältig sind auch die Betreuungskonzepte für die Kleinsten. Bevor der Entschluss zum passenden Kindergarten getroffen wird, sollten auch das Konzept und sämtliche Zusatzkosten bekannt sein, um einen guten Start zu ermöglichen. Es ist wichtig sich rechtzeitig zu informieren und verschiedene Modelle zu vergleichen (siehe auch Alternativen zur Kita).