Was kostet ein Kind?

Wer behauptet, dass Kinder kein Geld kosten, der hat keine. Im Babyalter fallen hohe Kosten im Bereich Babynahrung, Pampers, Feuchttücher und Kleidung an. Kleine Kinder wachsen schnell und benötigen viel Kleidung. Auch Kinderwagen, Autositze und Spielzeug müssen altersentsprechend eingekauft werden. Die Kosten bei Babys und Kleinkindern sind aber noch wesentlich geringer, als bei älteren Kindern. Laut Statistik kosten ein Baby und Kleinkind (0-6 Jahre) monatlich 468 Euro, Schulkinder (7-12 Jahre) 568 Euro und Teenager (13-18 Jahre) 655 Euro. Also kostet ein Kind bis zum 18. Lebensjahr im Durchschnitt 549 Euro pro Monat. In Zeiten, wo Kinderarmut in Deutschland längst angekommen ist, fällt es vielen Eltern nicht leicht, diese Kosten jeden Monat zu decken. Lies dazu auch unseren Ratgeber: Familien-Finanzcheck.

 

Was kostet ein Kind bis zum 18. Lebensjahr?

Bis zur Volljährigkeit kostet ein Kind rund 120.000 Euro laut einer Rechnung des statistischen Bundesamtes. Dabei sind jedoch noch keine Versicherungs- und Versorgungskosten mit ein eingerechnet. Außerdem fehlen in der Statistik die Kosten für eine Ausbildung oder ein Studium. Kinder kosten also wesentlich mehr, als die meisten Modellrechnungen verraten.

 

Ältere Kinder benötigen mehr Geld

Je älter das Kind wird, umso mehr werden die Kosten in andere Bereiche verlagert. Schulkinder benötigen außer ihrer Schultasche ständig neue Bücher, Stifte, Geld für Ausflüge und Klassenfahrten und ein höheres Taschengeld für die eigenen Bedürfnisse. Natürlich bekommen sie auch einiges von der Familie oder Nachbarn geschenkt. Für kleine Kinder ist es auch möglich, Kleidung oder Spielwaren vom Flohmarkt oder in Second Hand Shops zu kaufen. Ältere Kinder legen mehr Wert auf Marken. Hier sollten Eltern mit ihren Sprösslingen Kompromisse schließen, wenn das Geld knapp ist. Ein Markenteil aus dem Kaufhaus, dafür Schlafanzüge oder Jogginghosen vom Flohmarkt. Geschwisterkinder benötigen weniger Geld, da viele Spielsachen und Kleidungsstücke bereits vorhanden sind. Eine Städtereise ist häufig günstiger, als ein längerer Urlaub im Ausland und bei Vergnügungsparks müssen es nicht immer die großen mit hohen Eintrittspreisen sein. Aber woher kommen eigentlich die Zahlen, wieviel ein Kind kostet?

 

Modellrechnung des statistischen Bundesamtes zeigt reale Zahlen

Modellrechnungen und Statistiken stehen im Internet zur Verfügung, was ein Kind bis zum 18. Lebensjahr kostet. Diese basieren auf den unterschiedlichsten Berechnungsgrundlagen. Beispielsweise kommt das statistische Bundesamt auf einen Betrag von 550 Euro, die ein Kind pro Monat kostet. Hochgerechnet auf das Alter von 18 Jahren ergibt das eine Summe von 120.000 Euro. Das Modell umfasst nur die Ausgaben für den Konsum, aber nicht die Versicherungs- und Vorsorgekosten und auch nicht die anstehenden Kosten für ein späteres Studium. Insgesamt sind die Kosten so hoch wie ein kleines Eigenheim. Wenn ein Kind bis zur Volljährigkeit solche Summen benötigt, wird recht schnell klar, dass viele Eltern dieses Geld nicht mehr aufbringen können. Das spiegelt sich letztendlich auch im Rückgang der Geburtenrate in Deutschland wider.

 

Der Staat unterstützt die Eltern durch Kinder- und Elterngeld

Das Kindergeld (1. und 2. Kind 184 Euro, 3. Kind 190 Euro und ab dem 4. Kind 215 Euro) reicht in vielen Familien nicht aus, um alle Bedürfnisse der Kinder decken zu können. Durch einen Bildungsgutschein können einkommensschwache Familien einiges an Kosten für das Kind auffangen. Klassenfahrten, Tagesausflüge, ein langer Schulweg (Bus, Bahn) und das Mittagessen in der Schule / Kindergarten werden bezahlt. Auch Sport- oder Musikeinrichtungen können die Kinder mit Hilfe eines Gutscheins besuchen, ohne das die Eltern auch nur einen Cent bezahlen müssen. Zusätzlich können die Eltern für die ersten 14 Monate nach der Geburt des Nachwuchses Elterngeld beziehen. Diese Leistung liegt bei 67% des letztjährigen Nettogehaltes. Das macht im Monat 300 Euro bis höchstens 1.800 Euro aus. Allerdings kostet ein Kind, welches älter ist, mehr und Elterngeld wird dann nicht mehr bezogen. Dafür sieht der Staat weitere mögliche Leistungen zur Unterstützung vor.

 

Kinderfreibeträge, Mutterschaftsgeld und Kinderzuschläge lohnen sich

Je nach Einkommen kann ein Kinderfreibetrag und ein Freibetrag für den Erziehungs- und Betreuungsbedarf (Erziehungsfreibetrag) beantragt werden. Das bedeutet 1.824 Euro Kinderfreibetrag plus einen Sonderbetrag von 1.080 Euro für jeden Steuerpflichtigen. Bei Ehepaaren sind das 3.648 Euro und 2.160 Euro Abzug vom Einkommen (versteuert). Auch das Mutterschaftsgeld (6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt), das einkommensabhängige Wohngeld und der einkommensabhängige Kinderzuschlag können den Eltern helfen, in den ersten Lebensmonaten des Kindes finanziell besser klar zu kommen und die Kosten für ein Kind zu decken. Schwieriger sieht es dagegen bei Kind und Studium aus.

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