Trennung – ja oder nein: Soll ich mich trennen?

Streit gehört zu einer guten Beziehung dazu, er kann wie ein bereinigendes Gewitter wirken, doch was tun, wenn Konflikte den Alltag bestimmen: Trennen oder nicht? In diesem Ratgeber finden Sie hilfreiche Informationen zu Trennungsgründen, dem Trennungsgespräch, dem Trennungsablauf und dem danach – der Trennungsbewältigung.

Trennungsgründe: Wie merke ich, dass es gut wäre, sich zu trennen?

Auseinandersetzungen kommen auch in jeder guten Beziehung vor, doch wann ist das Maß voll? Wenn nach der Versöhnung der liebevolle und respektvolle Umgang fehlt, dann ist es an der Zeit sich die Frage zu stellen: Trennung ja oder nein? Indikatoren für die Frage “soll ich mich trennen?” sind:

  • Streit gehört zur Tagesordnung, harmonische und liebevolle Phasen zwischendurch fehlen
  • Unzufriedenheit in der Beziehung macht sich breit
  • in der Beziehung fehlt der Halt und die Geborgenheit
  • Wünsche werden vom Gegenüber nicht mehr gehört
  • im Alltag gehen die Gesprächsthemen aus
  • freie Stunden/Tage werden lieber mit Freundinnen verbracht als mit dem Partner
  • Skepsis gegenüber allem was der Partner sagt und tut – es fehlt das positive Gefühl für den Partner
  • ein unbehagliches Gefühl bei Zärtlichkeiten und Zuneigungen
  • es fehlt einem jegliche Vorstellung gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden

Bevor das Gespräch mit dem Partner gesucht wird, muss eine bewusste Entscheidung getroffen werden: Trennen oder bleiben? Denn nur wer felsenfest hinter seiner Entscheidung steht, kann die Trennung vom Partner gut begründen und verteidigen.

Trennungsgespräch: Wie teile ich ihm meine Entscheidung mit?

Für eine “saubere” Trennung ist es wichtig ein klärendes Gespräch zu führen, es gehört sich weder einfach ohne Abschied zu gehen, noch per Whatsapp oder SMS Schluss zu machen. Man selbst möchte auch nicht so zurückgelassen werden. Im Trennungsgespräch sollten klare und kurze Sätze verwendet werden. Das Gespräch sollte in einem ruhigen Ton stattfinden. Sätze mit Du-Formulierung sind zu vermeiden, das kommt oft vorwurfsvoll beim Gegenüber an – besser ist es das Anliegen mit “Ich” zu formulieren, z. B.  “Ich stelle mir das anders vor”. Im Trennungsgespräch ist es zudem sehr wichtig auch den Partner zu Wort kommen zu lassen, denn er hatte bis dato keine Zeit sich auf das Gespräch vorzubereiten. Im Vorfeld sollte man sich damit Auseinandersetzen, wie der andere reagiert, welche Fragen er stellen könnte – gut vorbereitet, lässt sich darauf besser reagieren. Durch Formulierungen wie “Du merkst doch auch, dass wir nicht mehr harmonieren und glücklich sind” kann es gelingen den Partner auf seine Seite zu ziehen und das Trennungsvorhaben zu einer gemeinsamen Entscheidung zu machen. Doch hat man für sich entschieden, ob man sich trennen oder bleiben möchte – wie ist der weitere Ablauf?

Trennungsablauf: Was sind die ersten Schritte bei einer Trennung?

Nachdem das klärende Gespräch stattgefunden hat und die bevorstehende Trennung “amtlich” ist, gilt es noch einiges zu klären. Bei Paaren, die in einer gemeinsamen Wohnung oder in einem gemeinsamen Haus leben, müssen die Besitzverhältnisse geklärt werden: Wer bleibt in der Wohnung? Wer behält welche Möbel? Sind Kinder da, so muss besprochen werden wer sie betreut und bei wem sie wohnen. Auch muss finanziell ein Cut gezogen werden, gemeinsame Konten müssen in einzelne gewandelt werden. Ist einer der beiden Partner vom anderen finanziell abhängig, so muss ein Job für denjenigen organisiert werden.

Trennungsbewältigung: Wie überwinde ich die Trennung?

Für eine endgültige Trennung ist es am besten den Kontakt zum Ex-Freund komplett abzubrechen. In sozialen Medien sollte allmählich der Kontakt versickern, denn das abrupte Ändern vom Beziehungsstatus und Löschen der gemeinsamen Fotos kann den gegenüber öffentlich kränken.

Trennen oder nicht – ja oder nein? Selten ist eine Trennung vom Partner einfach. Doch Menschen verändern sich. Im Laufe der Jahre kann es passieren, dass Partner sich auseinander entwickeln – dann gilt: “Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende”. Denn ein selbstbestimmtes Leben für jeden Einzelnen ist dann besser als ein unglückliches zusammen.

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