Wie sieht ein optimaler Wickelplatz aus?

Für frisch gebackene Eltern mag diese Zahl unvorstellbar klingen: Doch nach realen Schätzungen werden Kinder etwa 6000 Mal gewickelt, bis sie keine Windel mehr brauchen. Ein guter Grund also, um den Wickelplatz möglichst perfekt auszustatten! Doch welche Eigenschaften sollte der optimale Wickelplatz haben, damit er sowohl den Eltern als auch dem Baby die Arbeit erleichtert?

Rundum wohlfühlen am richtigen Wickelplatz

Gerade in den ersten Lebensmonaten des Babys nimmt das Wickeln eine Menge Zeit in Anspruch. Kostbare Zeit, die nicht nur einem praktischen Zweck dient, sondern auch Raum für zusätzliche Kuscheleinheiten bietet. Daher spielt der Wohlfühlfaktor eine große Rolle, wenn es um die Entscheidung für den richtigen Wickelplatz geht. Ob im Kinderzimmer, Schlafzimmer oder Wohnzimmer – eine gemütliche Ecke, wo sich Eltern und Kinder gleichermaßen wohlfühlen, gibt es in jeder Wohnung. Wickeltische und -kommoden sind zum Glück in vielen unterschiedlichen Größen und Ausführungen erhältlich. Hier findet sich bestimmt ein hübsches Möbelstück, das sich für den perfekten Wickelplatz eignet.

Frieren Babys beim Wickeln, ist es mit dem Spaß schnell vorbei. Am Wickelplatz sollte die Temperatur daher zwischen 23 und 25 Grad liegen, dann klappt es auch mit dem Wickelvergnügen. Auch eine kalte Wickelauflage und Zugluft können dazu führen, dass die Kleinen nicht ruhig liegen bleiben.

Gerade in den kalten Jahreszeiten leisten Heizstrahler oder Wärmelampen gute Dienste. Sie sollten allerdings je nach Herstellerangaben in einem bestimmten Mindestabstand zum Kind aufgehängt werden, um gefährliche Verbrennungen zu vermeiden.

Wickelkommode: sicher und stabil

Es gibt sie als Gestell, als Tisch mit Rollen oder als massive Kommode: gerade spezielle Online-Shops für Kinderzimmer beglücken junge Eltern mit einer umfangreichen Auswahl an Wickel-Möbeln. Experten für Kindersicherheit sind sich indes einig: Eine hochwertige Wickelkommode gilt als die beste Variante, da sie nicht nur stabil ist, sondern auch viel Platz für sämtliche Utensilien bietet. So sind geräumige Schubladen Gold wert, um Wäsche, Tücher und Windeln griffbereit zu verstauen.

Damit auch Kleinkinder noch genügend Platz auf der Kommode haben, sollte die Wickelfläche selbst mindestens 75 x 60 cm betragen, im Idealfall 85 x 75 cm. Ob das Wickeln entspannt verläuft, hängt auch von der richtigen Höhe der Wickelkommode ab. Sie sollte sich eine Handbreit oberhalb der Hüfte befinden. So hält der Rücken von Mama und Papa ohne Probleme bis ins Kleinkindalter durch.

Möbel für Kinder sollten möglichst keine Schadstoffe enthalten. Ebenfalls stehen Lösungsmittel in Lacken und Klebstoffen unter Verdacht, Allergien und andere Krankheiten auszulösen. Hochwertige Bio-Kindermöbel und Heimtextilien sind auf dem Vormarsch und werden von vielen Händlern angeboten. Anerkannte Prüfzeichen wie das ÖkoControl-Siegel bestätigen die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Kindermöbeln. Aber auch andere Gütesiegel, welche von Spielzeugen bekannt sind, können bei der Auswahl hilfreich sein.

Wickelauflage und Wickelzubehör

Sie macht das Wickelglück perfekt: Eine komfortable Wickelauflage kann so manches Windelerlebnis angenehmer gestalten. Und wenn sich das Baby wohlfühlt, trägt das natürlich auch zum Vergnügen der Eltern bei. Zur Sicherheit sollte sich die Auflage an der Wickelkommode befestigen lassen. Ein seitlicher Fallschutz trägt ebenfalls zum sicheren Wickeln bei, ersetzt aber nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern!

Ein waschbarer Stoffbezug ist nicht nur praktisch, sondern hält auch den Rücken des Kindes wärmer als ein Kunststoffbezug. Bei Kunststoffbezügen sollte man darauf achten, dass sie keine Weichmacher enthalten. Besser sind Bezüge aus PP oder PE, die sich leicht abwischen lassen und keine schädlichen Stoffe enthalten.

Ist die Entscheidung für eine Wickelkommode und die passende Auflage gefallen, fehlen nur noch die nötigen Utensilien.

Hier eine kleine Checkliste für wichtiges Wickelzubehör:

Kleidung zum Wechseln sollte sich ebenfalls in Reichweite des Wickelplatzes befinden. Ein fester Platz für die Wechselgarnitur erleichtert den Großen nämlich die Arbeit, gerade wenn die Kleinen schon agiler sind. Größere finden das Wickeln ohnehin oft langweilig und können es kaum erwarten, wieder auf allen Vieren die Welt zu entdecken. Ein buntes Mobile über dem Wickeltisch oder ein interessantes Spielzeug in der Hand können die Langeweile dann zumindest für eine kleine Weile vertreiben.

Hygiene-Setup

Ein funktionales Hygiene-Setup hält den Wickelbereich sauber und erleichtert den Ablauf. In unmittelbarer Nähe des Wickelplatzes stehen Waschbecken mit Flüssigseife und Einmalhandtüchern oder alternativ ein Hautdesinfektionsmittel bereit, sodass die Hände vor und nach dem Wickeln gereinigt werden können. Saubere Utensilien wie Windeln, Tücher und Pflegeprodukte liegen auf einer festen, gut erreichbaren Ablage; benutzte Tücher und verschmutzte Kleidung wandern konsequent in eine separate Schale oder Wanne, um Kreuzkontamination zu vermeiden. Zur Reinigung des Kindes eignet sich lauwarmes Wasser mit weichen Waschlappen als Standard, Feuchttücher kommen nur bei Bedarf zum Einsatz und möglichst unparfümiert. Die Reinigung erfolgt sanft und stets von vorne nach hinten.

Textilien wie Bezüge, Waschlappen und Handtücher liegen in ausreichender Anzahl bereit, damit ein schneller Wechsel möglich ist; waschbar bei 60 °C und bei Bedarf mit zusätzlichem Spülgang. Die Wickelauflage ist abwischbar, ein Ersatzbezug liegt griffbereit. Für Abfälle dient ein Windeleimer mit Deckel und Fußpedal, der täglich geleert wird; stark verschmutzte Wäsche kommt in einen geschlossenen Korb oder geruchsdichten Beutel. Nach jedem Stuhlgang werden Wickelfläche und Auflage abgewischt, einmal täglich erfolgt eine gründliche Reinigung des gesamten Bereichs mit milden, kindersicheren Mitteln. Ein kurzer, immer gleicher Ablauf hat sich bewährt: Hände reinigen, Materialien bereitlegen, Kind wickeln, benutzte Dinge separieren, Fläche säubern, Wäsche und Müll verräumen, erneut die Hände reinigen. Eine kleine Checkliste in der Schublade hilft, Vorräte regelmäßig zu prüfen und rechtzeitig nachzufüllen.

Organisation & Stauraum

Ein klarer Workflow verkürzt das Wickeln und verhindert Suchzeiten. Am Wickelplatz bewährt sich das Zonenprinzip: In der direkten Greifzone liegen täglich genutzte Dinge wie Windeln, Tücher, Creme und Ersatzbody. Eine zweite Zone hält Reservepackungen bereit, eine dritte Zone lagert Vorräte. Ordnungshilfen wie Schubladeneinteiler, beschriftete Boxen und rutschfeste Matten halten alles an Ort und Stelle. Eine kleine Ablageschale sammelt Kleinteile wie Thermometer, Nägel-Schere oder Nasensauger, gefährliche Gegenstände bleiben konsequent außerhalb der Reichweite.

Alle Handgriffe sind auf Einhand-Bedienbarkeit ausgelegt, damit eine Hand beim Kind bleibt. Links- oder rechtshändige Anordnung der Utensilien erleichtert das Greifen im sogenannten Greifdreieck zwischen Hand, Wickelfläche und Ablage. Ein geschlossener Wäschekorb und ein Windelbeutelvorrat stehen in Bodennähe bereit, der Windeleimer lässt sich per Fußpedal öffnen. Für die Nacht oder das Unterwegswickeln liegt ein kompakter Caddy mit wenigen, aber vollständigen Utensilien bereit.

Die Organisation passt sich dem Alter an: Mit zunehmender Beweglichkeit wandern ablenkende Spielsachen in die obere Ablage, Pflegeprodukte bleiben weiterhin sicher verstaut. Ein fester Nachfüllrhythmus verhindert Engpässe; einmal pro Woche werden Bestände geprüft und rechtzeitig ergänzt. Dabei gibt es eine kurze Ausmist-Routine für leere Verpackungen und überzählige Produkte. So bleibt der Stauraum übersichtlich und der Ablauf jederzeit gleich.

Nacht- & Unterwegs-Wickeln

Für die Nacht bewährt sich eine kleine Wickelstation in Bettnähe: ein kompakter Caddy mit wenigen, aber vollständigen Utensilien (2–3 Windeln, Tücher oder Wasser und Waschlappen, Wundschutz, Ersatzbody, Mulltuch, kleiner Müllbeutel). Gedämpftes, blendfreies Licht verkürzt die Wachzeit; laute Geräusche, stark parfümierte Produkte und überflüssige Reize bleiben außen vor. Die Abläufe bleiben möglichst gleich: Material bereitlegen, zügig wickeln, gebrauchte Textilien separieren, Hände reinigen. Eine abwischbare, weiche Unterlage schützt Matratze oder Sofa, ein Schlafanzug liegt gefaltet griffbereit.

Unterwegs erleichtert ein leichtes Wickelset den Alltag: Reiseauflage, Windeln, Feucht- oder Waschtücher, Wetbag für Nasses, geruchs- und reißfeste Müllbeutel, kleine Pflege, 1–2 Wechselgarnituren, Mulltuch, Handdesinfektion. Geeignete Orte sind ausgewiesene Wickelräume oder eine stabile, ebene Fläche in Bodennähe; im Auto eignet sich der Kofferraum bei stehendem Fahrzeug mit angezogener Bremse. Erhöhte, wackelige Ablagen werden gemieden, eine Hand bleibt am Kind. Bei Kälte sorgt eine zusätzliche Lage Kleidung oder eine Decke für Wärme, bei Hitze helfen Schatten und kurze Wickelzeiten. Benutzte Windeln werden geruchssicher verpackt und fachgerecht entsorgt; wenn kein Mülleimer verfügbar ist, bleibt der Abfall im Beutel bis zur nächsten Gelegenheit.

Nach jeder Nacht und jedem Ausflug wird das Set sofort wieder aufgefüllt. Defekte oder leere Produkte wandern konsequent heraus, damit das Gepäck leicht bleibt und alles Wichtige stets verfügbar ist.

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