Werdende Eltern, insbesondere der weiterblickende Teil des Paares, nämlich die werdende Mutter, macht sich in der Regel schon frühzeitig Gedanken über die Entscheidung, ob die traditionelle Mehrwegwindel oder die bequeme Wegwerfwindel für die Kleinkindhygiene in Frage kommt. Beide Hygieneprodukte haben Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Während der Stoffwindel häufig eine bessere Nachhaltigkeit innerhalb dieser Diskussion zugesprochen wird, bietet die Pampers eine bessere Praktikabilität. Es gibt jedoch auch umweltfreundliche Einwegwindeln, sogenannte Ökowindeln.
Weniger Arbeit, aber viel Müll oder mehr Wäsche und dafür wenig Papier?
Im Gegensatz zur Wegwerfwindel produziert die Stoffwindel keinen Müll – das Häufchen wird mit Hilfe einer Vlieseinlage zum größten Teil von der Stoffwindel ferngehalten und kann mit ihr über die Toilette entsorgt werden. Allerdings müssen Stoffwindeln gewaschen werden, was Kosten verursacht, ebenfalls die Umwelt belastet und zusätzliche Arbeit bedeutet.
Die Einwegwindel, wie die Pampers, wandert beim Wickeln hingegen vom Po des Babys in die Mülltonne. Wer plant, sich auf die Stoffwindel zu verlegen, sollte bedenken, dass damit etwa jeden zweiten Tag die Waschmaschine angeworfen werden muss. Nicht nur um einen immer gleichbleibenden Vorrat an sauberen Windeln zur Verfügung zu haben, sondern auch um kein „Geruchsproblem“ entstehen zu lassen, welches durch die nassen, nach Urin und Stuhl riechenden Windeln entsteht.
Stoffwindel oder Einwegwindel – nicht nur eine Kostenfrage
Wegwerfwindeln unterschiedlicher Windelmarken gibt es in verschiedenen Preisklassen, die sich in der Qualität zum Teil nur marginal, im Preis aber ganz erheblich unterscheiden können. Mehrwegwindeln, also Stoffwindeln, sind in der Anschaffung sehr teuer, wenn man sie nicht gebraucht erstehen kann. Sie wachsen nur begrenzt mit, das heißt man muss mehrere Größen anschaffen.
Wieviele Stoffwindeln brauche ich? Mindestens 20 bis 30 Stück pro Größe gehören zur Babyausstattung. Dazu kommt, dass man bei Kindern, die bereits durchschlafen und die man nachts nicht aus dem Schlaf holen möchte, um ihnen eine frische Windel anzulegen, eine zusätzliche Einlage benötigt, die einen Teil der Nässe aufsaugt. Ein zusätzlicher Kostenpunkt, da man im anderen Falle morgens ein „durchgeweichtes“ Kind hat oder das Baby aufgrund des Unwohlseins durch die nasse Windel geweckt wird.
Häufiges Wechseln für das Wohlbefinden des Kindes – auch zum Wohle der Eltern
Im Gegensatz zur Wegwerfwindel, der Pampers, liegen die Kinder in der Stoffwindel im nassen Windelinhalt, da die Feuchtigkeit nicht eingeschlossen wird. Gerade bei empfindlichem Kindern, oder bei Hauterkrankungen, wie Windeldermatitis und Neurodermitis, kann dies zu Problemen führen. Die Haut des Babys kann schlecht atmen, da über die Stoffwindel eine Gummihose gezogen wird, um die Kleidung zu schützen. Das Kind spürt die Nässe sofort und wird dies deutlich zu machen wissen. Diese Aspekte führen dazu, dass Stoffwindeln häufiger gewechselt werden müssen, um das Wohlbefinden des Kindes aufrecht zu erhalten. Die richtige Pflege des Babypos ist dann besonders wichtig, bis das Kind trocken ist.
Umfangreiches Reisegepäck – nicht unbedingt ein Vorteil
Die Stoffwindeln werden nicht einfach wie Wegwerfwindeln entsorgt – man muss also für unterwegs nicht nur genügend Windeln und Wechselwäsche einpacken, sondern auch an eine gesonderte Tasche denken, in der die nassen und verschmutzten Windeln transportiert werden. Auch sollte bedacht werden, dass Stoffwindeln oftmals schneller auslaufen als Einwegwindeln. Bei Stoffwindeln muss neben der Größe und dem Gewicht des Kindes auch der Hersteller beachtet werden. Es gibt eine Vielzahl an Anbietern, deren Windelformat und -schnitt sich erheblich von einander unterscheiden.
Wer unschlüssig ist und ausprobieren will, welche Wickelvariante ihm am meisten liegt, kann bei diversen Windeldiensten Stoffwindeln ausleihen. In unserem Ratgeber: richtige Windel könnt ihr noch mehr zum Thema Stoffwindeln oder Pampers erfahren.