Gebärmutterhalskrebs

Viele Frauen wünschen sich beim regelmäßigen Frauenarztbesuch mit Krebsfrüherkennung, dass der Befund in Ordnung ist und der „Pap-Test“ keine Auffälligkeiten zeigt. Ein auffälliges Ergebnis dieses Tests ist jedoch noch keine Krebsdiagnose, denn für Veränderungen am Gebärmutterhals sind häufig Entzündungen verantwortlich und die Diagnose lautet deshalb nicht sofort Gebärmutterhalskrebs.

Information
Gebärmutterhalskrebs ist ein bösartiger Tumor des Gebärmutterhalses (Cervix uteri). Bei Frauen ist ein Zervixkarzinom (Carcinoma cervicis uteri) der weltweit vierthäufigste maligne Tumor. Ein solches Karzinom hat meistens eine Infektion mit HPV (Humane Papillomviren) als Ursache.

Was ist Gebärmutterhalskrebs?

Gebärmutterhalskrebs kurz erklärt: Der Gebärmutterhals bildet den unteren Teil der Gebärmutter. Krebs beschreibt eine bösartige Neubildung von Gewebe. Ein Zervixkarzinom tritt im Gebärmutterhals auf.

Ursachen von Gebärmutterhalskrebs

In den meisten Fällen gehen Ärzte und Wissenschaftler als Ursache beim Zervixkarzinom von einer Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV) aus. Weitere Faktoren werden im Zusammengang mit Gebärmutterhalskarzinomen jedoch ebenfalls genannt. Dazu gehört Rauchen, andere genitale Infektionen oder die Langzeiteinnahme von oralen Verhütungsmitteln (Antibabypille). Auch eine hohe Anzahl von bisherigen Geburten oder eine Suppression des Immunsystems wird bezüglich der Krebsentstehung diskutiert.

Risikofaktoren

  • häufig wechselnde Geschlechtspartner
  • Geschlechtsverkehr ohne ausreichenden Schutz
  • früher Start ins Sexualleben
  • eine erworbene Immunschwäche
  • Rauchen
  • Vererbung
  • häufige Infekte im Genitalbereich

Die HPV Infektion

Das Virus wird durch Haut- und Schleimhautkontakt (Kontakt- und Schmierinfektion) übertragen. Das geschieht in den meisten Fällen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Eine Infektion mit HP-Viren findet meist im Jugendalter statt und die Papillomviren können jahrelang inaktiv bleiben. Eine Infektion ohne Sexualkontakt ist beispielsweise während der Geburt möglich. Zwischen 50 und 80 Prozent der Bevölkerung hat eine HPV-Infektion irgendwann im Laufe des Lebens durchgemacht. Allerdings heilen die Infektionen häufig ohne Symptome ab und die Betroffenen bemerken diese gar nicht, da ein abwehrstarkes Immunsystem die veränderten Zellen abtötet. Verläuft die HPV-Infektion jedoch chronisch und dauert länger als 12 Monate an, besteht ein hohes Risiko an einem Zervixkarzinom zu erkranken. Bei Frauen, wo 18 Monate nach einer Erstdiagnose der Viren noch HPV nachweisbar sind, besteht ein etwa 300-mal so hohes Risiko, wie bei Frauen, die nicht mehr infiziert sind.

Symptome bei Gebärmutterhalskrebs

Die Symptome bei einem Zervixkarzinom sind häufig unauffällig, da die Erkrankung zunächst ohne Schmerzen verläuft. Deshalb gibt es kaum Warnzeichen oder Warnsignale. Leichte Schmierblutungen können ein Hinweis sein, jedoch treten diese nur gelegentlich auf. Symptome treten erst auf, wenn der Tumor größer ist und unter Geschwürbildung zerfällt. Unregelmäßige Blutungen und Blutungen beim Geschlechtsverkehr, aber auch Schmerzen im Unterleib können dann Anzeichen sein.

Diagnose bei Gebärmutterhalskrebs

Die Krebsfrüherkennung findet beim Frauenarzt durch den „Pap-Test“ statt. Ist dieser Test auffällig, kann es ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs sein. Häufig sind jedoch lediglich Entzündungen für Veränderungen am Gebärmutterhals verantwortlich – deshalb ist das Testergebnis keine Krebsdiagnose. Eine histologische Untersuchung kann bei Auffälligkeiten Aufschluss geben. Dabei wird eine kleine Probe entnommen und das Gewebe untersucht.

Behandlung von Gebärmutterhalskrebs

Bei Krebsvorstufen werden leicht veränderte Zellen mit Hilfe eines Lasers oder durch eine Konisation entfernt. Dabei wird das veränderte Gewebe kegelartig herausgeschnitten. In fortgeschrittenem Stadium kann eine Konisation unter Umständen ebenfalls noch ausreichen. Weitere Informationen zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs gibt gern der behandelnde Gynäkologe, der alle nötigen Details kennt.

Vorbeugung und Impfung

Vor allem das Vermeiden der oben genannten Risikofaktoren wird als Prävention angesehen. Seit 2006 gibt es jedoch auch eine Impfung, die gegen die Hochrisiko HPV-Typen 16 und 18 schützen soll. Aktuell sind zwei Impfstoffe zugelassen, die seit 2007 von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden (bei Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren). Eine bestehende Infektion kann dadurch nicht behandelt werden und die Impfung ist nicht ganz unumstritten – jedoch zeigen Studien zu den Impfstoffen Cevarix und Gardasil eine gewisse Wirksamkeit. Eine HPV-Impfung kann jedoch nicht vollständig gegen Gebärmutterhalskrebs schützen. Die Früherkennung des Zervixkarzinoms ist wichtig, deshalb müssen alle Frauen wirklich regelmäßig zum Frauenarzt, der durch eine Screening-Unersuchung (den Test durch einen Pap-Abstrich) durchführt.

Häufigkeit und Erkennungsalter bei einem Zervixkarzinom

Gebärmutterhalskrebs wird im Alter von 45 bis 55 Jahren am häufigsten diagnostiziert. Vorstufen hingegen können bereits mit 20 bis 30 Jahren auftreten. Die Häufigkeit unterscheidet sich bei Genitalkarzinomen weltweit stark. Zervikale Krebsvorstufen haben eine steigende Tendenz laut Statistik, das Alter bei der Erstdiagnose sank in den letzten Jahren stark und diese Art des Genitalkrebs wird in Deutschland als die elfthäufigste Krebsart diagnostiziert.

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