Garten im Herbst: So gelingt der Heckenschnitt mit der ganzen Familie

Der Sommer sagt langsam ade und für die deutschen Hobbygärtner heißt es nun wieder, den eigenen Garten im Herbst auf Vordermann bringen. Eine der wichtigsten Arbeiten rund um das Haus ist dabei die Beschneidung der heimischen Hecken, damit sie in Form bleiben und im Frühjahr neu und gesund austreiben. Diese Aufgabe ist für viele Gartenliebhaber eine Herausforderung, denn je nach Pflanze variieren Zeit, Art und Form der Beschneidung, wenn es um die perfekte Pflege, die Winterhärte und nicht zuletzt die Weichenstellung für das Wachstum von neu gepflanzten Hecken geht.

 

Heckenschnitt allgemein: Zeit und Zubehör

Hecken sind in Deutschland ein, wenn nicht das beliebteste Mittel zur Be- und Eingrenzung des Grundstücks und zur Formgebung des Gartens rund um das Eigenheim. Insbesondere beim Heckenschnitt greifen allerdings selbst im heimischen Garten Bundesgesetze, die die Zeit der Beschneidung auf Oktober bis Februar beschränken. Nur kleinere schonende und formgebende Schnitte sind in dieser Sperrzeit erlaubt. Gerade bei dicht gewachsenen Hecken sollten sich Gartenbesitzer an diese Vorgabe halten, um die Brut- und Lebensräume verschiedenster Tierarten zumindest in der Brutzeit vom 1. April bis zum 15. Juli zu schützen (siehe auch Wildtiere im Garten). Beim Werkzeug sollte dann generell auf Qualität gesetzt werden, denn die Schere oder das Schnittblatt sollten so scharf wie möglich sein. Andernfalls bietet der stumpfe Schnitt den perfekten Unterschlupf für schädliche Pilze. Die beste Form für Hecken ist das Trapez, das nach oben hin schmal zusammenläuft, da das so gleichmäßig eindringende Licht Kahlstellen vorbeugt.

 

Besondere Hecken verdienen besondere Aufmerksamkeit

HeckenschnittDiese allgemeinen Angaben lassen sich nicht auf alle Heckenarten übertragen. So kann man beispielsweise den Buchsbaum auch öfter als zwei Mal im Jahr in Form schneiden. Außerdem spielt das Jahr der Anpflanzung eine Rolle. Heckengehölze wie die Rotbuche treiben im ersten Jahr so gut aus, dass sie einen vergleichsweise radikalen Schnitt benötigen. Wohingegen Nadelgehölze wie die Thuja im ersten Jahr gar nicht geschnitten werden sollten. Da sich die Eigenarten und Besonderheiten der unterschiedlichsten Heckenarten nicht in der Kürze darstellen lassen, finden Interessierte im Internet oder entsprechender Literatur weitergehende Informationen und können gegebenenfalls auch neue Heckenpflanzen bestellen. Denn egal, ob zum Austausch einer toten Pflanze oder zum Anlegen einer komplett neuen Hecke: Der Herbst ist die richtige Jahreszeit, um ein wenig frischen Wind und feste Wurzeln in den eigenen Garten zu bringen.

 

Was darf man im Herbst neu pflanzen?

Winterharte Pflanzen wie Stauden dürfen auch im Herbst noch gepflanzt werden. Die Pflanzung in dieser späten Jahreszeit hat sogar einige Vorteile: Denn die Erde ist durch den Sommer noch warm, während der häufige Niederschlag im Herbst für ausreichend Feuchte sorgt. Etwas zusätzlicher Mulch schützt die noch jungen Wurzeln. So kann die Pflanze zusammen mit dem Frühjahrsbeginn austreiben, weil sich die Wurzeln bereits gebildet und in der Erde gefestigt haben.

 

Kinder im Herbst: heimische Natur entdecken und schätzen lernen

Unumstritten ist, dass der Bezug zur Natur für die Entwicklung von Kindern wichtig ist. Die freie Natur stärkt die kindlichen Abwehrkräfte und die Bewegung in frischer Luft trägt zur kindlichen Gesundheit bei. Deshalb lohnt es sich, auch die Kleinsten in die Gartenarbeiten mit einzubeziehen. Kinder können in Laubhaufen spielen oder beim Aufsammeln der Heckenschnitte behilflich sein. Dabei sollte man sich die Zeit nehmen, die kindliche Neugier mit verschiedensten Erklärungen über Pflanzenart und Jahreszeit zu stillen.

Insgesamt ist der jährliche Heckenschnitt je nach Gartengröße und Artenreichtum keine leichte Sache. Doch mit dem richtigen Werkzeug, dem Wissen um gesetzliche Beschränkungen und der Mithilfe der ganzen Familie kann auch die herbstliche Gartenarbeit und das Hecke Schneiden zu einem verbindenden Erlebnis werden. Denn in einem gepflegten Garten lässt sich schließlich besonders gut als Familie grillen, ein Lagerfeuer machen oder einfach nur eine heiße Schokolade trinken.

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