Bewegung bei Kindern fördern: Generator für die körperliche und geistige Entwicklung

Toben, Fahrradfahren und Verstecken – spielerische Aktivitäten sollten in die alltägliche Freizeit des Nachwuchses integriert werden. Doch in Zeiten von Videospielen und Smartphones verbringen Kinder zunehmend weniger Zeit damit, sich ausgiebig zu bewegen. Dabei ist das aktive Spielen draußen ein wichtiger Bestandteil beim Entwicklungsprozess – sowohl körperlich als auch geistig. Deshalb gilt es die Bewegung bei Kindern zu fördern, diese ist der Generator für die körperliche und die geistige Entwicklung.

 

Bewegungsmangel ausgleichen: Kinder brauchen Abwechslung

Nachmittagsunterricht, Hausaufgabenstress und elektronische Medien bestimmen den Alltag vieler Kinder – und das schon im Grundschulalter. Doch insbesondere zwischen drei und sechs Jahren, wenn sich die Sinneswahrnehmungen und motorischen Fähigkeiten in einem wichtigen Entwicklungsstadium befinden, erzielt Bewegungsmangel nachhaltig negative Effekte wie Übergewicht. Experten raten daher, zwei Stunden körperliche Aktivität in den Alltag der Kinder einzubauen. Neben dem wöchentlichen Schulsport sollten Eltern ihrem Nachwuchs ausreichende Möglichkeiten bieten, den Bewegungsdrang zu befriedigen und geistige Belastungen auszugleichen. Doch wie kann man die Bewegung bei Kindern fördern? Vereinssport eignet sich ab dem Grundschulalter – die restliche Freizeit sollte man mit abwechslungsreichen Spielideen und Unternehmungen spicken, damit keine Langweile aufkommt. Das können zum Beispiel auch Erlebnisparks und Abenteuerparks sein, wo die Kinder in Ihrer Bewegung gefordert und gefördert werden.

 

Das nötige Pensum alltäglicher Aktivitäten

Obgleich der Schulsport an sich durch Turnen, Ballspiele, Schwimmen oder Leichtathletik abwechslungsreich erscheint, werden die Kinder dennoch einem gewissen Leistungsdruck ausgesetzt. Als Ausgleich im heimischen Garten reichen einfache Spielgeräte, wie Bälle oder Springseile aus, um sich spielerische Wettkämpfe auszudenken, die sowohl die Muskeln in Bewegung setzen als auch den Geist fördern, indem bestimmte Aufgaben zu bewältigen sind. Für die motorische Koordination eignet sich beispielweise ein kindgerechtes Trampolin, auf dem ein gewisses Körpergefühl entwickelt werden kann und gleichzeitig wichtige Muskelgruppen trainiert werden. Die empfohlene Bewegung von zwei Stunden am Tag setzt sich aus 30 Minuten mittlerer Aktivität im Alltag durch Fahrradfahren oder dem Fußmarsch zur Schule sowie einer Stunde spielerischer Freizeit und einer halben Stunde Schulsport zusammen.

 

Lernen und Koordinieren durch Bewegung

Kinder spielen draussen Frisbee im Garten oder Park um ihre Bewegung zu fördernWer dieses Pensum in etwa einhält, fördert nicht nur die körperliche, sondern auch geistige Fitness seines Kindes: Die von Geburt an vorhandenen, zahlreichen Nervenzellen werden erst im Laufe des frühen Vorschulalters zu Synapsen und Sinneszusammenhängen geknüpft – nämlich, sobald das Kind bestimmten Reizen ausgesetzt ist. Dazu gehören auch körperliche Bewegungen wie Hüpfen, Springen, Drehen und Toben: Muskelreize werden an das Gehirn weitergeleitet und sorgen dafür, dass der Nachwuchs lernt, wie Arme und Beine in bestimmten Positionen zu steuern sind. Somit entwickelt sich ein ausgeprägtes Koordinations- und Körpergefühl und ein guter Gleichgewichtssinn. Darüber hinaus trägt Bewegung maßgeblich zur Leistungsfähigkeit bei: Beobachten Kleinkinder ältere Spielgefährten zum Beispiel beim Fahrradfahren, werden die Bewegungen im Geiste verinnerlicht und später umgesetzt. In diesem Prozess erlernt der Nachwuchs gleichzeitig das Abschätzen von Gefahrenquellen und Abfangen beim Stolpern oder Herunterfallen von Klettergerüsten. Eltern sollten daher feste Regeln aufstellen, jedoch ausreichend Handlungs- und Erfahrungsspielraum lassen.

 

Selbstvertrauen und soziale Kompetenz

Nicht nur das Klettern und Fahrradfahren sind wichtige Aktivitäten, um die Entwicklung und Bewegung zu fördern. Auch im interaktiven Spielen mit anderen Kindern liegt der Grundstein für eine weitere wichtige Kompetenz: sozialer Umgang und Kommunikationsfähigkeit. Denn beim Toben, Verstecken und Jagen im Kindergarten oder Zuhause entwickeln Kinder einen Sinn dafür, kreativ zu werden, Regeln aufzustellen und diese zu befolgen. Des Weiteren üben sie sich in Toleranz, gemeinsamer Problemlösungsfindung und gegenseitigem Respekt. Diese Kompetenzen in Verbindung mit einer guten körperlichen Koordination, die zu Erfolgserlebnissen beispielsweise beim Klettern und Wettrennen führen, stärken letztlich das Selbstvertrauen der Kinder und ebnen den Weg unter anderem für einen sicheren Umgang mit Prüfungssituationen und anderem Stress.

 

Gesundheit und Stressempfinden

Letztlich trägt ausreichend Bewegung maßgeblich zu einer gesunden Lebensweise bei: Volkskrankheiten wie Übergewicht mit Folgen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislaufbeschwerden werden vorgebeugt und dem Nachwuchs Möglichkeiten wie Vereinssport eröffnet, dem er sonst nicht nachgehen könnte. Darüber hinaus werden die Knochen, obgleich ihre Entwicklung genetisch bedingt ist, durch Muskelreize stimuliert. Wichtig ist zudem die korrekte Ausbildung der Wirbelsäule: Im Alter von sechs Jahren ist diese noch flexibel und wird nur durch ausreichend Bewegung in die aufrechte S-Form positioniert. Bewegungsmangel und zu wenig Sauerstoff können sich auch bei Erwachsenen unangenehm auswirken und in Form von Konzentrationsschwächen und Kopfschmerzen auftreten. Kinder registrieren diese Belastungen schon viel früher, weshalb ihr Tatendrang öfter am Tag befriedigt werden sollte. Zur Steigerung der Konzentration wird übrigens gern Kinesiologie angewendet.

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