Viele Eltern vermuten auf den ersten Blick, dass klassische Musik für Kinder nicht geeignet ist. Wird die Musik jedoch richtig aufbereitet, dann macht sie Lust auf mehr und jede Menge Spaß. Viele Menschen denken an die Konzerte in dem gediegenem Ambiente und auch Orchesterstücke. Zwar spricht dies die Kinder nicht unbedingt an, doch allgemein handelt es sich durchaus um eine Musikrichtung, welche auch die Jüngsten begeistern kann. Warum Klassik für Kinder etwas ist, möchten wir euch im Folgenden einmal näher erklären.
Ein gutes Gefühl für Musik bekommen (von klein auf)
Für Musik haben bereits die Babys ein gutes Gespür. Auf Lautstärken und Geräusche reagieren sie schon in dem Mutterleib und sie werden bei klassischer Musik ruhig. Das Gehör eines Babys ist bereits in der Mitte von dem vierten Schwangerschaftsmonat entwickelt, damit der Musik gelauscht werden kann. Ungeborene Babys können sich laut Studien sogar erholen, wenn klassische Musik gehört wird. Auch nach der Geburt reagieren Kinder auf die Stücke, welche sie von der Zeit im Mutterleib kennen. Melodiös ist auch das Glucksen der Babys und so ist die Musikalität den Menschen in die Wiege gelegt. Spannend ist vor allem, dass es spezielle Klassik für Kinder gibt. Diese ist auf die Bedürfnisse der Kleinen zugeschnitten und kann ihnen zum Beispiel beim Einschlafen helfen oder sie beruhigen. Doch darüber hinaus verbreitet die klassische Musik nicht nur Ruhe sondern fördert die frühkindliche Musikerziehung.
Wenn Kinder mit Musik aufwachsen und sich entwickeln
Kinder können zu dem späteren Zeitpunkt für verschiedene Musikrichtungen offen sein und wichtig ist, dass sie mit Melodien, Tönen und Klängen aufwachsen. In anderen Kulturkreisen ist das selbstverständlich – bei uns nicht immer. Wird im Radio klassische Musik gehört, dann klatschen Kleinkinder (zum Dossier) begeistert in die Hände und die Babys (zum Dossier) glucksen fröhlich – bis auf wenige Ausnahmen. In der Regel entwickelt sich der Geschmack für eine bestimmte Musikrichtung erst später. Es ist dabei sehr wichtig, dass die Eltern mitmachen. Das bringt den Kindern die Musik im Allgemeinen näher. Die (klassischen) Lieder können oft mitgesungen und die Melodien können auch gesummt werden. Kinder verbinden dann die Musik mit der Stimme von Mama oder Papa. Klassische Musik kann sich auch auf die Kindesentwicklung positiv auswirken. Warum? Hören Mädchen oder Jungen oft Musik mit anspruchsvollen Klangfolgen oder machen selbst Musik, sprechen sie oft besser (siehe Sprachentwicklung bei Kindern) und sie sind häufig intelligenter sowie kreativer. Bei den Kleinen wird zudem auch das logische Denken gefördert. Im kindlichen Gehirn werden mit Melodie und Rhythmus gleich mehrere Bereiche angesprochen.
Klassische Konzerte für kleine Kinder (und auch größere)
Einige Theater- und Konzerthäuser bieten ab dem Kindergartenalter eigene Klassikkonzerte an. An die Welt der Klassik werden die Kinder dann spielerisch und kindgerecht herangeführt. Es gibt einige altersgemäße Geschichten, womit die klassischen Musikstücke dann auf die Bühne kommen. Vielen Kindern werden so sehr besondere Musikerlebnisse beschert. Auch Familien mit Säuglingen werden oft angesprochen, denn es gibt Baby-Konzerte, wo Säugling und Eltern zusammen Musik genießen.
Die Frühforderung bei Kindern durch Kurse
Die musikalische Frühförderung kann ein Gefühl für Rhythmus und Klänge sowie für die klassische Musik vermitteln. Viele Kurse richten sich an Kinder aus verschiedenen Altersgruppen und dort wird zusammen getanzt, gesungen und musiziert. Die Kinder bekommen mit, wie Musik gemacht wird und was Musik eigentlich ist. Nicht immer steht Klassik für die Kinder im Vordergrund – die Vielfalt ist hier interessant. Durch den Vergleich mehrerer Angebote können Eltern immer passende Kurse für Kinder entdecken. Altersstruktur und Gruppengröße sind wichtig, damit die Kinder beim Musizieren auch wirklich profitieren.
Die Kinder an klassische Musik heranführen
Sollen Kinder an die klassische Musik herangeführt werden, dann reicht oft der spielerische Zugang. Natürlich muss es nicht gleich der komplette Mozart sein. Wichtig ist, dass Ansatzpunkte gefunden werden, welche auf mehr neugierig machen. Sehr viele Tonträger richten sich an Jugendliche und Kinder. Oft ist die Musikvermittlung für Kinder auch Marketing. Es sollte keinem egal sein, ob eine CD oder ein Buch geschenkt wird, was am Ende nicht beachtet wird. Das Format sollte die Faszination Musik vermitteln können und dann wird in Zukunft auch ein Kunde für Instrumentalunterricht, Konzertkarten und für CDs gefunden. Die Eltern sollten den Kindern Sport, Musik und Kunst aus allen Richtungen anbieten. Es zeigt sich dann, wozu die jungen Menschen eine Affinität entwickeln. Die Eltern sollten nichts zu streng sehen, denn alles sollte einfach spielerisch an die Kinder herangetragen werden.
Kinder interessieren sich entweder als Ganzes oder aber es wird etwas abgelehnt. Wenn die Kleinen nur noch an technischen Endgeräten kleben, müssen Zeitlimits eingeführt werden und Regeln festgelegt werden. Natürlich ist dies jedoch auch immer etwas schwierig, weil viele Eltern über einige ruhige Minuten froh sind. Sollen Kindern an klassische Musik herangeführt werden, dann eignet sich beispielsweise der Holzwurm der Oper. Hier gibt es viele Opern wie der fliegende Holländer, die Zauberflöte sowie Hänsel und Gretel. Außerdem beliebt ist „Klassik for Kids“ und hier gibt es Wolfang Amadeus Mozart, Antonio Vivaldi und Ludwig von Beethoven. Ebenfalls sehr beliebt ist Marko Simsa mit Nachtmusik und Zauberflöte, Beethoven für Kinder, tierische Klassik-Hits für die Kinder und mit dem Zookonzert.
Selbst Campino von „Die Toten Hosen“ begeistert sich für „Klassiker“ der älteren Musik abseits unseres „Pop-Gesülzes“ wie er bei n-tv im Interview berichtet. Im Artikel heißt es „Klassik für Kinder? Geht doch!“ – worin er über seine Vergangenheit berichtet und der Meinung ist, dass neben Kunst und Sport eine musikalische Erziehung essentiell ist – und das möglichst aus allen Richtungen. Wie seht ihr das? Ist Klassik für Kinder etwas? Erzieht ihr eure Kids musikalisch? Nimmt euer Nachwuchs im Schulkindalter (zum Dossier) Musikunterricht? Diskutiert mit uns auf Facebook.