Bei jedem zweiten Deutschen über 35 Jahre zeigen die Gelenke bereits Abnutzungserscheinungen und nahezu jeder ist ab dem 60. Lebensjahr betroffen, wie die Statistik zeigt. Das führt zu einer schmerzhaften Arthrose, da die Knochen aneinander reiben. Die Gelenke, mit der höchsten Gewichtsbelastung, erkranken dabei am häufigsten.
Was ist Arthrose?
Unter dem Begriff Arthrose versteht man einen Verschleiß der Gelenke, der über das altersübliche Maß hinausgeht. Bei einem solchen Gelenkverschleiß wird das Krankheitsbild nach der Ursache unterschieden. Prinzipiell gibt es die primäre Arthrose und die sekundäre Arthrose. Darüber hinaus geht die aktivierte Arthrose mit einer Entzündungsreaktion eines Gelenkes einher.
- Primäre Arthrose: Das Knorpelgewebe ist biologisch minderwertig.
- Sekundäre Arthrose: Die Gelenke werden mechanisch überbelastet, sind entzündet oder es liegen metabolische Störungen vor.
Ursachen für eine Arthrose
Prinzipiell wird eine Arthrose durch Abnutzung des Knorpels ausgelöst. Dieser soll die Knochen bei Belastung schützen. Liegt der Knochen dann teilweise oder ganz frei, ist dieser Schutz nicht mehr gegeben und eine Überbelastung kann nicht mehr ausgeglichen werden. Neben dem Alter können also verschiedene andere Ursachen für eine Arthrose verantwortlich sein. Das kann eine mechanische Überbelastung, ein Trauma, eine Destabilisierung der Gelenke oder eine genetische Veranlagung sein. Aber auch medikamentöse Ursachen sind möglich (zum Beispiel Gyrasehemmer Antibiotika). Eine Hüftgelenk-Fehlstellung oder auch eine Valgus-Fehlstellung (X-Bein-Stellung) sind ebenfalls mögliche Auslöser.
Symptome bei Arthrose
Die Symptome einer Arthrose sind nicht immer spürbar. Ein Anlauf- und belastungsabhängiger Schmerz ist für die Krankheit typisch. Eine Verformung (Deformation) der Gelenke, Gelenkgeräusche oder ein Gelenkerguss sind weitere Symptome. Eine Diagnose findet durch bildgebende Verfahren, wie Röntgen, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), statt.
- Gelenkschmerzen
- Anlauf- und belastungsabhängiger Schmerz
- Ermüdungsschmerz
- abnehmende Gelenkbeweglichkeit
- Knirschen oder Knacken der Gelenke
- Beschwerden bei feuchter und kalter Witterung
- Hitzegefühl bei Belastung oder auch Kältegefühl
- Morgensteifigkeit
Läuft bereits ein entzündlicher Prozess im Gelenk ab (aktivierte Arthrose), so kann auch ein Ruheschmerz auftreten, das Gelenk sich verformen oder mit Körperflüssigkeiten füllen, die nicht ins Gelenk gehören (Gelenkerguss).
Therapie bei Arthrose
Die Behandlung von Arthrose verfolgt das Ziel eine Schmerzfreiheit zu erreichen sowie Veränderungen und mechanische Einschränkungen zu minimieren. Es werden verschiedene Mittel gegen Arthrose eingesetzt. Bei einer Arthrose-Therapie werden schmerzlindernde Substanzen (SYSADOA und DMOAD) verabreicht. SYSADOA (Symptomatic Slow Acting Drugs in Osteo-arthritis) verändern den Verlauf der Krankheit nicht. DMOAD (Disease Modifying Osteo-arthritis Drugs) hingegen sollen die Knorpeldegeneration verlangsamen und die Knorpelregeneration verstärken. Je nach betroffenem Gelenk wird eine fortgeschrittene Arthrose operativ behandelt.
Wichtige Arthroseformen:
- Arthrose der Hand- und Fingergelenke
- Hüftarthrose (Coxarthrose)
- Kniearthrose (Gonarthrose)
So gibt es aber auch etwa die Kiefergelenkarthrose und viele andere Formen.