Ergonomische Schulranzen für einen gesunden Kinder-Rücken

Der große Tag der Einschulung rückt immer näher und die Erstausstattung für die zukünftigen Schüler muss her. Das Wichtigste dabei: Der Schulranzen. Das Angebot an unterschiedlichsten Modellen ist groß und entsprechend schwer ist die Entscheidung – für Groß und Klein. Auch wenn den Kindern vor allem ein cooles Design wichtig sein mag, sollten Eltern auf andere Kriterien besonderen Wert legen. An oberster Stelle steht die Ergonomie, denn bei schlecht sitzenden Ranzen können dauerhaft Rückenprobleme entstehen. Doch wie sehen ergonomische Schulranzen aus?

 

Worauf Eltern beim Kauf von Schulranzen achten sollten

Um beurteilen zu können, ob die Schultasche die Anforderungen an die Ergonomie erfüllt, sollten sich Eltern verschiedene Teile ansehen. Hierzu gehören:

  • Das Rückenteil
  • Die Schultergurte
  • Die Brust- und Beckengurte
  • Die Fächeraufteilung
  • Das Leergewicht

Gesunder Kinder-RückenSowohl das Rückenteil als auch die Schultergurte sind für die rückenfreundliche Passform des Schulranzens besonders wichtig und sollten daher ergonomisch geformt sein. Die Träger sollten zudem gut gepolstert sein, mindestens vier Zentimeter breit und leicht verstellbar sein. So ist gewährleistet, dass die Belastung gut verteilt wird und die Gurte nicht einschneiden. Die Verstellbarkeit der Träger ist essentiell, damit der Schulranzen an die Körpergröße des Kindes angepasst werden kann. Er sollte weder zu hoch noch zu tief sitzen. Im ersten Fall trägt das Kind dann den Ranzen primär mit den Schultern und macht dabei einen Rundrücken. Im zweiten Fall zieht das Gewicht nach hinten und das Kind fällt ins Hohlkreuz.

Das ideale Rückenteil ist gepolstert und atmungsaktiv, damit es nicht zu Staunässe darunter kommt. Wenn die Kinder mit durchgeschwitzter Kleidung herumlaufen, können sie sich verkühlen oder sich Muskelverspannungen zuziehen. Das Rückenpolster sollte weiterhin nicht zu dick sein, da sich der Schulranzen sonst beim Tragen nicht an den Rücken des Kindes anschmiegen kann. Bevor Eltern die finale Kaufentscheidung treffen, sollten sie daher in jedem Fall den Sitz des Ranzens überprüfen. Bestellt man die Schultasche online, kann man diese bei vertrauenswürdigen Händlern problemlos wieder zurückgeben. Ein vielseitiges Angebot finden Eltern im Internet, wo rückenfreundliche Taschen und Rucksäcke von verschiedenen Marken und in unterschiedlichen Größen angeboten werden. Aber auch im lokalen Geschäft lassen sich die Schulranzen auf ihre Ergonomie gut testen.

Damit das Gewicht den Kinderrücken nicht zu sehr belastet, können Becken- und Brustgurte helfen. Außerdem ist es wichtig, dass die Fächeraufteilung im Schulranzen eine sinnvolle Gewichtsverteilung möglich macht, bei der schwere Sachen nah am Körper getragen werden. Eine solche Aufteilung erkennt man daran, dass im hinteren Teil des Ranzens große Fächer, im vorderen kleine Fächer sitzen.

Wieviel darf ein Schulranzen wiegen?

Als Faustformel gilt: 10-12,5 % vom Körpergewicht des Kindes sollten nicht überschritten werden, um den Kinder-Rücken nicht zu überfordern. Siehe auch: Schulranzen Ratgeber

Natürlich hilft auch der beste ergonomische Rucksack nichts, wenn er zu schwer ist. Zwar ist jedes Kind individuell stark belastbar, um aber auf der sicheren Seite zu sein und eine Überlastung des Kinder-Rückens zu vermeiden, ist es ratsam, mit dem Schulranzen 10-12,5 % des Kindergewichtes nicht zu überschreiten. Schon beim Kauf sollte also auf das Leergewicht des Ranzens geachtet werden. Hier gelten als Richtwerte bei einem Ranzen mit ca. 15 Liter Innenvolumen 1.300g für Grundschulkinder und 1.500g für die Mittel- und Oberstufe. Je nach Modell kann die Schultasche also bereits ca. die Hälfte der Maximalbelastung ausmachen. Außerdem tragen viele Schüler oft einfach viel zu viele Schulsachen mit sich herum. Eltern sollten deswegen darauf achten, dass der Inhalt der Schultasche regelmäßig „ausgemistet“ wird, Schulvorbereitung beginnt bereits zuhause. Denn nicht jedes Heft und Buch wird auch jeden Tag benötigt. So lässt sich das Gewicht schnell verringern. Weitere Tipps erhalten Eltern auch bei der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. (BAG).

 

Problemen durch zu hohe Belastung und Bewegungsmangel entgegenwirken

Zu hohe Belastung oder auch eine falsche Einstellung der Haltegurte am Rucksack können für Kinder schwerwiegende Folgen haben. Haltungsschäden und eine mögliche Verformung der Wirbelsäule können die Gesundheit nachhaltig belasten. Denn gerade in den frühen Entwicklungsjahren sind die Knochen noch weich und die Muskulatur noch nicht so stark ausgeprägt, wodurch sich Schäden schnell schmerzhaft bemerkbar machen. Eltern sollten deshalb für ihre Schützlinge hochwertige, ergonomische Schulranzen anschaffen und darauf achten, dass die Kinderrucksäcke auch richtig getragen werden: Nämlich immer mit beiden Schultergurten und eng anliegend, so dass die Oberkante des Ranzens mit dem Nacken abschließt.

Letztendlich ist aber ein gesunder, sportlicher Körper die beste Grundlage, und dieser ist durch unsere heutige Lebensweise leider nicht die Regel. Ganz im Gegenteil, durch das viele Sitzen in der Schule ebenso wie in der Freizeit sind Kinder heutzutage in ihrer körperlichen Entwicklung oft beeinträchtigt. Um also einem Bewegungsmangel entgegenzuwirken, liegt es an den Eltern mit gutem Beispiel voranzugehen und ihre Kinder auch außerhalb des Sportunterrichts zu körperlichen Aktivitäten zu animieren, um die Bewegung zu fördern. Dann ist der Kinder-Rücken in Verbindung mit einem ergonomischen Schulranzen gut gewappnet für die tägliche Beanspruchung.

 

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