Viele kennen das: er juckt, spannt und ist lästig – wer immer schon wissen wollte, was Lippenherpes genau ist, erfährt in diesem Herpes Ratgeber mehr über das Krankheitsbild. Was verursacht diese Erkrankung und was hilft dagegen?
Wissenswertes zum Thema Lippenherpes
Lippenherpes oder Herpes labialis (Herpes simplex labialis) wird durch einen Virus hervorgerufen, das von etwa 90 Prozent aller Menschen weltweit in sich getragen wird. Eine Herpes-simplex-Infektion (HSV-Infektion) ist in der Regel bereits im Kindesalter erfolgt. Das Virus wird durch Berührung oder Tröpfcheninfektion übertragen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das bedeutet, dass das Virus ein ganzes Leben lang im Körper verbleibt. Allerdings bricht es nur bei etwa 20 bis 40 Prozent aller Infizierten aus. Alle anderen Virusträger leiden nicht unter der Erkrankung, da das Virus im Körper sozusagen schläft. Es befindet sich in den an der Schläfe gelegenen Nervenknoten. Ist das Immunsystem geschwächt, wandert es zur Oberfläche der Haut. Dann kommt es zum Ausbruch von Lippenherpes.
Ratgeber Lippenherpes (Herpes labialis)
Beim Ausbruch von Lippenherpes treten häufig rund um den Mund „Fieberblasen“ und wunde Stellen auf. Das liegt etwa an der hohen Dichte sensorischer Nervenenden an der Lippe. Erfahre jetzt hier mehr über die Auslöser und Ursachen, Symptome und Anzeichen sowie Behandlung und Therapie.
Lippenherpes, medizinisch als Herpes labialis bezeichnet, ist eine weit verbreitete Virusinfektion, die durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) verursacht wird. Sie äußert sich typischerweise durch schmerzhafte Bläschen im Lippenbereich.
- Symptome: Die Infektion beginnt oft mit einem Kribbeln oder Brennen an der betroffenen Stelle. Innerhalb von ein bis zwei Tagen entwickeln sich kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die aufplatzen und schmerzhafte Geschwüre hinterlassen. Diese heilen in der Regel innerhalb von 10 Tagen ab.
- Ursachen: HSV-1 wird hauptsächlich durch direkten Hautkontakt übertragen, etwa beim Küssen oder durch gemeinsame Nutzung von Gegenständen wie Besteck oder Handtüchern. Nach der Erstinfektion verbleibt das Virus lebenslang im Körper und kann durch Faktoren wie Stress, Sonnenexposition oder ein geschwächtes Immunsystem reaktiviert werden.
- Häufigkeit: Lippenherpes ist weltweit verbreitet. Schätzungen zufolge sind etwa 67% der Weltbevölkerung unter 50 Jahren mit HSV-1 infiziert.
- Verlauf: Nach der Erstinfektion verbleibt das Virus inaktiv in Nervenzellen. Bei Reaktivierung wandert es entlang der Nervenbahnen zur Hautoberfläche und verursacht erneut Bläschen. Die Häufigkeit und Schwere der Ausbrüche variieren individuell.
- Folgen: Neben den typischen Lippenbläschen kann HSV-1 in seltenen Fällen auch andere Körperbereiche betreffen, wie die Augen (Herpes-simplex-Keratitis) oder, bei Neugeborenen, schwere systemische Infektionen verursachen.
- Diagnose: Die Diagnose erfolgt meist anhand des klinischen Erscheinungsbildes. In unklaren Fällen können Labortests, wie der Nachweis von Virus-DNA oder Antikörpern, zur Bestätigung herangezogen werden.
- Vorbeugung: Um eine Ansteckung oder Reaktivierung zu vermeiden, sollten direkter Kontakt mit aktiven Herpesläsionen gemieden und persönliche Hygieneartikel nicht geteilt werden. Sonnenschutzmittel auf die Lippen aufzutragen kann helfen, sonneninduzierte Ausbrüche zu verhindern.
- Behandlung: Antivirale Cremes oder orale Medikamente wie Aciclovir oder Valaciclovir können die Dauer und Schwere eines Ausbruchs reduzieren. Schmerzlindernde Salben oder Pflaster können zusätzlich Erleichterung verschaffen.
Tipps
- Stressmanagement: Techniken wie Meditation oder Yoga können helfen, Stress zu reduzieren und somit Ausbrüche zu minimieren.
- Immunsystem stärken: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf unterstützen die Immunabwehr.
- Sonnenschutz: Verwenden Sie Lippenbalsam mit UV-Schutz, um sonnenbedingte Reaktivierungen zu verhindern.
- Hygiene beachten: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände und vermeiden Sie es, die Augen nach Berühren der Lippen zu reiben, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Durch das Befolgen dieser Maßnahmen können Sie das Risiko von Lippenherpes-Ausbrüchen reduzieren und die Heilung unterstützen.
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