Beamte waren einst eher arm. Die Staatsdiener fristeten – was den Wohlstand betraf – am Rande der Gesellschaft. Deshalb waren einfache Gerichte gefragt. In Berlin wurde das Rezept Beamtenstippe in der Nachkriegszeit oft in Kantinen serviert. Es ist ein typisches Rezept aus der ehemaligen DDR – ein schnelles Essen für die ganze Familie.
Beamtenstippe Rezept
Beamtenstippe (von „stippen“ für eintunken, ein Berliner Ausdruck) war ursprünglich ein typisches „Armeleuteessen“. Andernorts wird dazu auch Schusterstippe, Schneiderstippe, Lehrerstippe oder Gehacktesstippe gesagt.
- 500 g gemischtes Hackfleisch
- 100 g Zwiebelwürfel
- 50 g Butter
- 350 ml Wasser
- 1 EL Brühe
- 1 EL Mehl
- 1 TL Paprikapulver
- Salz
- Pfeffer
- Die Zwiebeln würfeln und in Fett leicht anbräunen.
- Das gemischte Hackfleisch hinzugeben und krümelig braten.
- Das Mehl in die Pfanne stäuben.
- Das Brühpulver im Wasser verrühren und in die Pfanne geben.
- Das Paprikapulver zugeben und kurz köcheln lassen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Da Fleisch Mangelware war, wurde es häufig klein geschnitten, angebraten und mit preiswertem verfügbaren Gemüse, wie Zwiebeln, verlängert und mit Flüssigkeit gestreckt. So wird auch die Beamtenstippe – ein „Armeleuteessen“ – entstanden sein. Das Gericht ist einfach und schnell zubereitet. Gerade in der Berliner Region, aber auch in anderen Regionen in Norddeutschland, gibt es die Stippe häufig auf der Speisekarte. Als Beilage werden klassisch Kartoffeln oder Kartoffelbrei serviert.
Wird gebratener Speck oder werden Schinkelwürfel hinzugefügt, spricht man von einer Speckstippe. ErichsErbe haben in ihrem Youtube-Kanal Ostdeutschkochen eine kurze, schöne Videoanleitung für das leckere, einfache Gericht veröffentlicht (siehe oben).
Beamtenweihnacht
Der Gabentisch ist öd und leer,
die Kinder blicken blöd umher.
Da läßt der Vater einen krachen,
die Kinder fangen an zu lachen.
So kann man auch mit kleinen Sachen
Beamtenkindern eine Freude machen.