Die Pubertät: Wann müssen Grenzen gesetzt werden?

Die Pubertät ist sowohl für Eltern als auch ihre Kinder ein schwieriger Teil des Erwachsenwerdens. Das Konfliktpotenzial ist sehr hoch und die Balance zwischen Grenzen und Freiräumen essenziell für ein funktionierendes Zusammenleben. Denn jedes Kind erlebt die Pubertät auf eine andere Weise und nicht immer wird die Beziehung zu den Eltern komplett neu definiert. Es gibt jedoch Expertentipps, wie man auf dem schmalen Grat zwischen Bevormundung und Haltgeben am besten wandert. Wie streng ist zu streng und was bedeutet es, genügend Freiraum zu geben?

Befindet sich das Kind in der Pubertät, ist es meist auf Konfrontationskurs mit den Eltern und mit den von ihnen aufgestellten Regeln und Grenzen. Die Rebellion gegen vorher beachtete Normen werten Experten jedoch als gesund und notwendig, schließlich soll der Heranwachsende an Unabhängigkeit und Selbstständigkeit gewinnen. Die Folgen dessen sind oftmals demonstrierte Gleichgültigkeit und Verachtung der Eltern, die nicht den Fehler machen sollten, es dem Pubertierenden bei allem recht zu machen – das ist nämlich kaum möglich. Was Eltern dagegen tun sollten, ist eine konstante Demonstration von Gesprächsbereitschaft, ohne sich den Kindern aufzudrängen.

 

Wie streng ist zu streng?

Das Streiten mit den Eltern ist auch ein Mittel zum Austesten von Grenzen. Werden keine gesetzt, versucht das Kind dennoch zu provozieren, zum Beispiel mithilfe von Zigaretten, Alkohol und Schulverweigerung. Sind auf der anderen Seite die Regeln übertrieben hart, führt dies jedoch zu ähnlichen Folgen aus Trotz. Werden Regeln gebrochen und keine Konsequenzen gezogen, verlieren diese an Bedeutung und die Eltern an Glaubwürdigkeit. Regeln haben viel mit gemeinsamen Absprachen zu tun. Ausgehzeiten sollte man nicht allein festlegen, sondern mit dem Kind gemeinsam definieren und klären was passiert, wenn diese nicht eingehalten werden. Die Pubertät ist schwierig, aber mit dem nötigen Einfühlungsvermögen einfach zu meistern.

 

Was bedeutet es, genügend Freiraum zu geben?

Mehr Freiraum für die Kinder bedeutet eine Einschränkung der elterlichen Kontrolle, ohne den Eindruck der Gleichgültigkeit zu vermitteln. Fragt der Jugendliche ab und zu um Rat oder um eine Meinung, ist dies ein Zeichen, dass durchaus Vertrauen zum Elternteil besteht – unabhängig davon, ob der Rat befolgt wird oder nicht. Was man in solchen Situationen vermeiden sollte, ist ein verhörmäßiges Ausfragen. Es ist normal, dass den Eltern nicht mehr alle Details anvertraut werden.

 

Das Jugendzimmer als Ausdruck einer neuen Identität

Ein Merkmal der Pubertät ist der Wunsch, alles Kindliche so schnell wie möglich hinter sich zu lassen und wie ein Erwachsener behandelt zu werden. Dementsprechend hat die Clown-Bettwäsche und Katzentapete nichts mehr im ehemaligen Kinderzimmer verloren. Besonders wichtig bei der Umgestaltung eines Jugendzimmers ist die Mitsprache des Kindes. Der Raum dient ihm schließlich auch als Rückzugsort und als Treffpunkt für Freunde – Bevormundung wird dabei nicht akzeptiert, auch wenn während der Pubertät Regeln und Grenzen klar gesetzt werden müssen.

Der Aufwand, ein Zimmer neu zu gestalten, ist abhängig von den Veränderungswünschen. Muss neu tapeziert und der Teppichboden entfernt werden oder reicht es aus, ein paar Möbel und Accessoires kaufen? Letzteres kann relativ schnell mit einem Besuch im Möbelhaus oder beim Online-Shoppen erledigt werden. Online-Händler bieten sogar ganze Sets an, die oft günstiger als Einzelteile sind, und hinterher immer noch individualisiert werden können. Nicht vergessen werden darf, dass mit dem Alter auch mehr Stauraum für Schul- und Arbeitssachen und ein Schrank mit ausreichend Platz für Kleidung benötigt wird. Ob das neue Zimmer auch funktional genug ist, sollten dennoch die Eltern überprüfen.

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