Stillen: Tipps & Tricks, mit denen es einfach klappt!

Dass Eltern nur das Beste für ihr Kind wollen, liegt in der Natur der Sache. Klar, dass da gerade frisch gebackene Mütter nicht auf das Stillen verzichten wollen. Doch was dabei so natürlich aussieht, ist manchmal alles andere als einfach. Nicht nur das richtige Anlegen will da gelernt sein, sondern auch das richtige Abnehmen des Babys von der Brust. Da letztendlich alles wohl doch nur eine Frage der Übung ist, verraten wir Ihnen im Folgenden, wie Sie im Stillen routinierter werden können und warum gerade Muttermilch für die Entwicklung Ihres Kindes so wertvoll ist. ✓ Ein Anfänger-Guide zum Thema Stillen: Tipps und Tricks der Experten.

Stillen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme

Das Stillen Ihres Neugeborenen dient nicht nur dazu, es mit Nährstoffen zu versorgen. Vielmehr pflegen Sie durch das Stillen auch eine besonders enge Bindung zu Ihrem Kind. Doch natürlich hat Muttermilch gegenüber der industriell hergestellten Babymilch einige Vorteile. Muttermilch verfügt nämlich über Vitamine, Abwehr- und Immunstoffe, die Ihr Kind im späteren Leben vor Allergien schützen und sein Immunsystem stark machen können. Bekanntlich ist daher Muttermilch reichhaltiger als die industrielle Säuglingsnahrung, wie selbst dessen Hersteller kleinlaut einräumen müssen.

Warum Stillen gar nicht so einfach ist

Obwohl diese Vorteile fast allen Müttern bekannt sind und viele daher auch den redlichen Wunsch hegen, Ihr Neugeborenes zu stillen, ist dies manchmal gar nicht so einfach. Neben Problemen des Anlegens und des Abnehmens von der Brust, kommen dann gerade nach der Geburt noch wunde oder schmerzende Brustwarzen hinzu, die das Stillen zu einer einzigen Qual machen. Doch diese Probleme können Sie umgehen, wenn Sie die Techniken des richtigen Stillens beherzigen. Obwohl diese alles in allem gut gelernt sein wollen, entpuppen sie sich dann bei genauerem Hinsehen jedoch gar nicht mehr als so kompliziert.

So legen Sie Ihr Kind richtig an

Wenn Sie Ihr Kind an die Brust anlegen wollen, sollten Sie dazu beide Hände zu Hilfe nehmen. Mit der einen Hand fixieren Sie dabei Ihre Brust, während Sie mit der anderen Hand den Mund Ihres Babys sachte an Ihre Brustwarze heranführen. Dabei ist es ratsam, Ihre Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten. Denn so wird es für Ihr Kind noch einfacher, den Brustwarzenvorhof anzusaugen, ohne dass Sie dabei allzu viel Schmerzen verspüren sollten.

Welche Brust soll ich nehmen?

Generell empfiehlt es sich immer, die Brust zu nehmen, die voller ist. Sofern diese dann nicht zur Sättigung Ihres Babys reicht, können Sie es auch noch an die andere Brust anlegen. Achten Sie dabei jedoch darauf, dass Sie die Brust, wenn Sie das nächste Mal stillen, wechseln. So vermeiden Sie es auch, dass Ihre Brustwarzen unnötig wund werden, da Ihr Kind nun gleichmäßig an beiden saugt (siehe Brustpflege während der Stillzeit).

So nehmen Sie Ihr Kind richtig von der Brust ab

Viele Mütter fragen sich, woran Sie merken, dass Ihr Kind auch wirklich satt ist. Doch diese Frage ist meist unbegründet, da das Baby normalerweise alleine von Ihrer Brust ablässt, wenn sich ein Sättigungsgefühl eingestellt hat. Zur Beruhigung kann es jedoch häufig vorkommen, dass Ihr Baby gerne noch weiter an Ihrer Brustwarze nuckelt, ohne dass es wirklich daran saugt. Lösen Sie es in diesem Fall vorsichtig von Ihrer Brust, indem Sie Ihren Finger zwischen Ihre Brustwarze und den Mundwinkel Ihres Kindes legen. Denn nur so durchbrechen Sie das Vakuum, das sich während des Stillens gebildet hat und vermeiden, das Ihnen die Abnahme Ihres Kindes von der Brust unnötige Schmerzen bereitet.

Nicht versagen – Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Falls es nicht gleich beim ersten Mal mit dem Stillen klappen sollte, führen Sie sich stets vor Augen, dass das Stillen auch einiger Routine bedarf. Aus diesem Grund werden die Hebammen im Krankenhaus auch nicht müde, Ihnen das richtige Anlegen und Abnehmen Ihres Kindes von der Brust immer wieder vorzumachen. Tipp: Lassen Sie sich bei dieser Gelegenheit auch gleich einmal die gängigsten Stillpositionen von Ihnen zeigen!

So nehmen Sie die richtige Position beim Stillen ein

Das A und O bezüglich der richtigen Stillposition ist das Sie sich wohlfühlen. Bedenken Sie diesbezüglich auch, dass insbesondere Neugeborene bis zu 30 Minuten pro Brust trinken können. Entspannen Sie sich also während des Stillens! Suchen Sie sich zu diesem Zweck eine bequeme Liegeposition für sich und Ihr Kind und lassen Sie sich auch von Ihrer Hebamme einige möglichen Positionen vorführen.

So sorgen Sie für ausreichend Milch

Einige Mütter haben das Problem, dass sie nicht genügend Milch produzieren. Diesem Phänomen können Sie vorbeugen, indem Sie am Tag mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Natürlich ist Wasser dafür am besten geeignet, aber auch natürlich Tees oder Säfte können Sie zu sich nehmen. Trick: Spezielle Stilltees sorgen außerdem dafür, dass die Milchproduktion zusätzlich angeregt wird. Heilpraktiker schwören diesbezüglich aber auch auf das Wärmen der Brüste mit Tüchern oder Stillölen. In aller Regel gilt jedoch, dass je mehr Ihr Kind trinkt, Ihre Brüste auch desto mehr Milch produzieren. Machen Sie sich demnach nicht allzu viele Sorgen, nicht genügend Milch zu haben! Meistens ist die Natur uns da schon einen Schritt voraus.

Wie lange sollten Sie stillen?

Kinderärzte, Hebammen, doch vor allem auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) raten Müttern dazu, ihre Babys mindestens sechs Monate lang zu stillen. Natürlich bleibt die individuelle Stilldauer dabei ganz Ihrem eigenen Wohlbefinden überlassen. Setzen Sie sich also nicht unnötig zusätzlich unter Druck! Manchmal erweist sich diesbezüglich auch ein langsames Entwöhnen Ihres Kindes von der Muttermilch als äußerst wirksam. Beginnen Sie dazu doch Ihr Kind neben dem Stillen auch mit industriell hergestellter Babymilch zu füttern.

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