Arbeitshefte, Taschenrechner, Wörterbücher, Schulspind und Klassenkasse – schnell steigen die Unkosten im Laufe eines Schuljahres an. Gerade in den ersten zwei Wochen nach Schulbeginn schlägt die Erstausstattung an Schulmaterial bei den meisten Eltern sehr zu Buche. Im Laufe des Jahres können oft mehrere Hundert Euro Kosten für Lernmittel und Schulbedarf zusammen kommen.
Die heiße Phase
Laut einer Statistik sind die Schuljahre 1-6 die teuersten, was die Anschaffungen für Schulbedarf und verschiedene benötigte Lernmittel betrifft. Vor der Einschulung ist es außerdem der Schulranzen, der ein großes Loch in die Kasse reißen kann. In einigen Fällen kommen zwar die Paten dafür auf, dennoch sind die Ausgaben nicht zu unterschätzen.
Neben dem Schulranzen gibt es noch die Schultüte für den ersten Schultag, einen Turnbeutel, Turnschuhe und Turnhose für den Sportunterricht dürfen ebenfalls nicht fehlen. In einigen Kommunen gibt es bereits spezielle Sammelboxen für Sportkleidung, in die Sportsachen eingeworfen werden können, aus denen die Kinder heraus gewachsen sind. So können sich auch Kinder aus finanziell schwächeren Familien Sportkleidung leisten. Auch das Internet bietet viele Möglichkeiten, günstig an gebrauchte waren zu kommen.
Schulbesuch selbst ist kostenlos
An staatlichen Schulen ist der Schulbesuch kostenlos. Dafür investiert der Staat je nach Bundesland eine hohe Summe pro Schüler. Die eigentlichen Kosten für notwendige Materialien sind jedoch nicht unerheblich. So erhalten die meisten Schüler vor Beginn des neuen Schuljahres eine Liste mit Heften und anderen Dingen, die angeschafft werden müssen. Schnellhefter in bestimmten Farben, Ordnermappen, Malblöcke in DINA 4 und DIN A 3, Hausaufgabenhefte, linierte und karierte Hefte, mit oder ohne Rand, dazu die passenden Einbände, Karteikasten und Karteikarten, Füller, besondere Stifte, ein Malkasten. Die Liste des Schulbedarfs könnte man noch um Einiges erweitern. Oft wird von Seiten der Schule erwartete, dass man zum Beispiel bei Farbkästen nicht auf Markenware verzichtet, da billige Produkte aus dem Discounter nicht decken würden. Um nicht jedes Jahr einen neuen Farbkasten kaufen zu müssen, kann man dazu übergehen, nur die leeren Farben auszutauschen.
Hat das Schuljahr dann erst einmal begonnen, geht es gleich weiter. Zusätzliche Arbeitsmaterialien wie Arbeitshefte für die Fremdsprachen oder Papiergeld für Kopien werden eingesammelt. Trotz aller Sparmaßnahmen, wie zum Beispiel der Kauf von gebrauchter Sportkleidung oder Hefte aus dem Discounter, kostet der Schulanfang zwischen 100 und 200 Euro.
Kostenerstattung / Kostenübernahme bei Schulbedarf
Ein Zuschuss für den Schulbedarf ist u. U. für folgende Personengruppen möglich:
- Bezieher von Arbeitslosengeld II
(Hartz IV) - Bezieher von Sozialhilfe oder Sozialgeld
- Berechtigte von Kinderzuschlag nach
§ 6a BKGG (Bundeskindergeldgesetz) - Wohngeldberechtigte
Jedoch werden nur Leistungen für Kinder bezahlt, welche eine Allgemein- oder Berufsbildende Schule besuchen, das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und keine Vergütung bei der Ausbildung erhalten.
Nach § 28 SGB II (Bedarfe für Bildung und Teilhabe) erhalten Schüler zweimal jährlich eine Pauschale für die Schulausstattung.
Teure Ausflüge mit der Schule
Der Posten, der das tiefste Loch in das Portemonnaie reißt, betrifft nicht unbedingt die Lernmittel sondern die Ausflüge. In der Grundschule wird an den Wandertagen meist noch wirklich gewandert. Während in den fortgeführten Schulen auch hier schon wieder Kosten entstehen, wie zum Beispiel für Busfahrten oder Eintritte. Außerdem gibt es noch Schullandheimaufenthalte, Austausch mit anderen Ländern, zum Beispiel eine Fahrt nach Frankreich oder eine Kindersprachreise beziehungsweise Schülersprachreise nach England, Oberstufenfahrten, Bildungsfahrten nach Berlin oder Dachau. Doch wo bekommen Eltern Unterstützung? Wer finanzielle Engpässe hat, kann sich in der Regel an den Elternbeirat oder den Förderverein wenden, der diese Klassenfahrt dann unterstützen wird. Zwischen 50 und 500 Euro sind für derartige Fahrten durchaus schnell ausgegeben. Die Lernmittel und der Schulbedarf stellen also nicht immer die höchsten Kosten für Schüler und Eltern dar.
Nachmittagsbetreuung oder Ganztag
Viele Eltern sind darauf angewiesen, dass ihr Kind auch nach der regulären Schulzeit am Nachmittag betreut wird, da sie selbst berufstätig sind und nicht schon mittags ihr Kind an der Schule abholen können. Verschiedene Einrichtungen sorgen dafür, dass sowohl das Mittagessen als auch die Hausaufgabenbetreuung gesichert ist. fast in jeder Stadt gibt es mindestens eine Schule, die das Konzept des Ganztags vertritt. Die Kinder kommen dann am Nachmittag nach Hause, hatten ein Mittagessen und die Hausaufgaben sind erledigt. Diese Schulart ist für die Eltern kostenlos, nur das Essen ist zu zahlen. Teurer wird es, wenn man sich für eine Hortbetreuung entscheidet, bei der man zwar flexibler ist als Elternteil, jedoch die Kosten, die je nach Stundenbedarf gestaffelt sind, selbst tragen muss. Auch Kosten für eine mögliche Nachhilfe sollten Eltern nicht außer Acht lassen. Es gibt bereits Nachhilfe für Grundschüler, welche in manchen Fällen Sinn macht. Jedoch gibt es inzwischen auch preiswerte Angebote im Internet, auf sogenannten Lernseiten (Online-Nachhilfe).