Checkliste für Mütter nach der Geburt

Erst kommt es einem unendlich lang vor, ehe der kleine Schatz auf die Welt gekommen ist. Dann plötzlich ist man Mutter und Vater – und auch wenn die Welt in den leuchtendsten Farben erstrahlt, so stehen einige Dinge an, die unbedingt erledigt werden müssen, damit die Zukunft von Baby, Mama und Papa in trockenen Tüchern liegt. Diese Checkliste nach der Geburt hilft Eltern, damit nichts vergessen wird. Wir haben alle wichtigen Formalitäten nach der Geburt gesammelt.

Was muss ich nach der Geburt alles erledigen?

Ratgeber: Was ist alles zu erledigen?

Nach der Geburt stehen einige Anträge, Formalitäten, Gänge auf Ämter und Behörden sowie das Ausfüllen verschiedener Formulare und Abholen von Dokumenten an. Damit nichts vergessen wird, haben wir alle wichtigen Informationen in einer Checkliste mit Ratgeber zusammengefasst.

Checkliste: „Wir werden Eltern“

Die ersten Tage zu Hause

Natürlich dreht sich die Welt nun anders, weil Sie und Ihr kleines Bündel endlich zu Hause sind. Manchmal sind Sie von der Geburt noch geschafft oder aber, besonders beim ersten Kind, voller Energie, weil es nichts Wichtigeres gibt als Ihr Baby. Wenn Sie es nicht schon vom Krankenhaus aus getan haben, können Sie eine ruhige Minute nutzen und alle Freunde und Familie über die Geburt informieren. Wichtig ist allerdings, dass Sie die ersten Tage nicht ständig Besuch empfangen. Sie werden die Zeit nach der Geburt für sich und Ihr Baby brauchen. Bitten Sie Ihren Partner, Familienmitglieder oder eine gute Freundin, Sie die ersten Tage etwas zu unterstützen. Wenn Sie eine Geburtsanzeige aufgeben möchten, dann können Sie das online tun, aber überstürzen Sie nichts, das läuft Ihnen nicht davon. Andere Erledigungen sind allerdings sehr wichtig, diese haben wir in der folgenden Checkliste zusammengefasst.

Behördengänge, Finanzen und Beruf

Die oft unbeliebten Gänge auf Behörden und Ämter sind für Sie jetzt das Erste, was wirklich wichtig sein wird neben Ihrem Baby und Ihrer Gesundheit, denn nur so können Sie sich und Ihrem Kind eine Existenz sichern. Darauf müssen Sie bei den Formalitäten achten.

1. Geburtsurkunde beim Standesamt abholen

Durch Ihre Klinik, in der Sie entbunden haben, wurde die Geburt bereits an das dortige Standesamt übermittelt. Daher ist es durch Sie nur noch notwendig die Geburtsurkunde abzuholen, denn dieses Dokument müssen Sie bei allen folgenden Behörden vorlegen können. Es gilt als eine der ersten Erledigungen nach der Geburt eines Kindes.

2. Kind beim Einwohnermeldeamt anmelden

Natürlich ist ein neuer Mitbewohner bei Ihnen eingezogen und daher ist es auch verpflichtend Ihr Baby anzumelden. Bitte legen Sie beim Einwohnermeldeamt die Geburtsurkunde vor. Die Meldebescheinigung, die Sie erhalten, ist wichtig, damit Sie Kindergeld gewährt bekommen.

3. Krankenkasse

Nach der Geburt müssen Sie die Krankenkasse über die Geburt Ihres Kindes informieren. Dies hat zwei Gründe. Denn anhand der Vorlage der Geburtsurkunde können Sie nun Ihr Kind bei sich mit versichern. Die Familienversicherung ist kostenfrei. Und weiterhin ist die Urkunde die entscheidende Voraussetzung dafür, dass Sie den zweiten Teil des Mutterschutzgeldes ausbezahlt bekommen. In den ersten acht Wochen nach der Geburt erhalten Sie Mutterschaftsgeld durch die Krankenkasse als Lohnersatzleistung. Den Lohnausgleich übernimmt der Arbeitgeber, wie in den sechs Wochen vor der Geburt mit Beginn des Mutterschutzes. Außerdem können Sie mit weiteren Leistungen durch die Krankenversicherung nach der Schwangerschaft rechnen.

4. Lohnsteuerkarte umschreiben lassen

Gehen Sie direkt zum Finanzamt und legen Sie die Geburtsurkunde vor, damit Sie den Kinderfreibetrag erhalten können.

5. Elterngeld beantragen

Wenn Sie in Elternzeit gehen möchten, dann sollten Sie direkt nach der Geburt Elterngeld beantragen. Das für Sie zuständige Landratsamt hat dafür die richtigen Formulare. Weiterhin benötigen Sie die Geburtsurkunde Ihres Babys und Ihre Einkommensnachweise der letzten 12 Monate vor Beginn des Mutterschutzes. Es ist ratsam diese schon vor der Geburt bereitzulegen, denn die Bearbeitung kann bis zu sechs Wochen dauern. Das Elterngeld erhalten Sie entweder vom 1. bis zum 12. Lebensmonat des Kindes oder wenn Sie Mutterschutzgeld bekommen, vom 3. Lebensmonat an. Dies ist dann auch Ihre Elternzeit. Sobald Sie den Bescheid erhalten haben, sollten Sie diesen dem Arbeitgeber übermitteln. Ob Sie gemeinsame Elternzeit beantragen oder Mutter beziehungsweise Vater alleine Elternzeit nimmt sollte gut überlegt werden. Nutzen Sie dafür unser Musterschreiben für den Antrag auf Elternzeit.

6. Kindergeld beantragen

Ähnlich wie mit dem Elterngeld verfahren Sie auch mit dem Kindergeld. Sie benötigen für den Kindergeldantrag die Geburtsurkunde, eine Meldebescheinigung von sich, Ihrem Baby und ggf. dem Kindsvater. Weiterhin eine Arbeitgeberbescheinigung, in dieser wird Ihnen bestätigt, ob Sie nach dem Mutterschutz arbeiten oder Elternzeit nehmen. Sollten Sie den Elterngeldbescheid schon vorliegen haben, dann fügen Sie eine Kopie bei. Den Antrag an sich erhalten Sie auch online über das Portal der Arbeitsagentur, somit können Sie sich das Formular bereits vor der Geburt bereitlegen. Die aktuelle Höhe der Auszahlung kann der Kindergeldtabelle entnommen werden.

7. Betreuungsgeld und Kinderzuschlag

Abhängig von Ihrer finanziellen Situation könnten Sie Anspruch auf die obengenannten Leistungen haben. Lassen Sie sich zu diesem Zwecke direkt bei den zuständigen Behörden (Familienkasse + Landratsamt) bezüglich Kinderzuschlag und Betreuungsgeld beraten. Dies können Sie schon vor der Geburt erledigen.

8. Vaterschaftsanerkennung

Sollten Sie und Ihr Partner nicht verheiratet sein, dann wäre eine Vaterschaftsanerkennung empfehlenswert. Somit ist Ihr Partner auch sorgeberechtigt. Wenn Ihnen etwas passiert, dann ist ihr Kind bei seinem Vater gut aufgehoben, ohne dass das Jugendamt zuvor einschreiten muss.

9. beruflichen Wiedereinstieg nach Elternzeit planen

Natürlich sollten Sie Ihren Arbeitgeber schon im Vorfeld informiert haben, dass Sie Elternzeit nehmen und wie lang Sie das tun. Gegen Ende der Elternzeit können Sie wieder Kontakt mit ihm aufnehmen und besprechen, wie es weiter gehen wird. Wenn Sie zum Zeitpunkt der Geburt arbeitssuchend waren, dann lassen Sie sich von der Agentur für Arbeit beraten, Sie werden Ihnen helfen eine geeignete Anstellung zu finden. Versuchen Sie frühzeitig Ihren beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit zu planen. Bitte beachten Sie auch, dass Sie einen Kita-Platz für Ihren kleinen Schatz oder eine alternative Kinderbetreuung brauchen werden.

Gesundheit und Baby

Die ersten Tage nach der Geburt werden Ihnen viele Dinge auffallen, die Ihnen in Bezug auf Ihr Baby noch fehlen. Schauen Sie dazu auch in unsere Einkaufsliste für die Babyausstattung. Gehen Sie in Ruhe Kleidung kaufen und was noch alles so fehlt. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit Ihr Kind zwischen den Mahlzeiten von Ihrem Partner oder den Großeltern beaufsichtigen zu lassen. Es wird Ihnen gut tun wieder einmal allein heraus zu gehen. Sie opfern sich seit der Geburt stetig für Ihr Kind auf und manches Mal werden Sie an Ihre Grenzen geraten. Denn neben einer schlaflosen Nacht nach der anderen, kommen noch der lästige Wochenfluss und die schwankende Laune dazu.

1. Baby-Blues: ein Stimmungstief ist oft normal

Haben Sie keine Bedenken sich das einzugestehen und sich helfen zu lassen. Durch die hormonelle Umstellung nach der Schwangerschaft kann auch mal Traurigkeit und der Zweifel an den eigenen Fähigkeiten im Vordergrund stehen – der sogenannte „Baby-Blues“. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich Pausen gönnen und auch mal den Partner den Haushalt machen lassen. Sie sind nun Mutter und das müssen auch Sie erst einmal begreifen und damit zurechtkommen. Dem werdenden Papa geht es häufig auch ohne hormonelle Veränderungen ähnlich.

2. Wochenfluss: bitte nicht erschrecken

In Bezug auf den Wochenfluss sollten Sie wissen, dass die Blutungen bis zu sechs Wochen dauern können und während dieser Zeit immer schwächer und heller werden bis sie vollständig versiegt sind. Wenn Sie sich unsicher sind, suchen Sie Rat bei Ihrem Gynäkologen. Hier haben Sie sowieso drei Wochen nach der Geburt einen Termin zur Nachkontrolle. Auch hier können Sie Fragen klären, wenn Ihnen der Ausfluss seltsam erscheint. Sollten Sie nach der Geburt unter Hämorrhoiden leiden, dann besorgen Sie sich eine Salbe aus der Apotheke und essen Sie stuhlgangfördernd, damit Sie nicht zu viel pressen müssen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung in der Stillzeit sowie auf ausreichend Flüssigkeit. Nehmen Sie während der Stillzeit mindestens 2 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich und achten Sie auf einen gesunden Lebensstil, wie während der Schwangerschaft.

3. Dammschnitt oder Dammriss

Wenn Sie einen Dammriss oder Dammschnitt bei der Geburt hatten, so werden die Schmerzen nach einer Woche erträglicher. Eine Dammmassage kann hilfreich sein. Auch Himbeerblättertee wirkt krampflösend und lindert die Beschwerden. Besorgen Sie sich einen Sitzring, damit können Sie die Naht entlasten und haben nicht zu viel Schmerzen.

4. Brustpflege und Bauchpflege

Während und nach der Schwangerschaft sollte auf eine ausreichende Pflege der strapazierten Körperregionen geachtet werden. Kaufen Sie sich zur Brustpflege eine geeignete Creme in der Apotheke. Quark wirkt kühlend und lindert Beschwerden. Für die Bauchpflege werden gern Öle eingesetzt, eine Laserbehandlung kann ebenfalls eine Option sein.

5. Anmeldung zum Rückbildungskurs

Abschließend wäre es empfehlenswert einen Platz in einem Rückbildungskurs mit Rückbildungsgymnastik zu suchen. Diese beginnt sechs Wochen nach der Geburt. Bitte achten Sie in dieser Zeit vor der Rückbildung sehr auf sich. Ihr Becken ist noch von der Schwangerschaft geschafft. Sie sollten schweres Heben und häufiges Bücken meiden, damit Ihrer Muskulatur genug Zeit gelassen wird um sich von der Geburt und der Schwangerschaft erholen zu können. Viele Mütter schwören auch auf Yogaübungen zur Entlastung, um Körper und Geist fit zu halten.

Wenn Sie diese Punkte beachten, dann können Sie eine entspannte Zeit als Mutter erleben und die Zeit mit Ihrem Baby in vollen Zügen genießen ohne sich sorgen zu müssen. Wichtig ist, dass Sie sich helfen lassen und die Unterstützung zulassen. Je entspannter Sie sind, umso entspannter ist auch Ihr Baby. Eine weiterführende Checkliste für die Zeit nach der Geburt hält auch das Bundesinstitut für Risikobewertung hier als PDF bereit.

Da frischgebackene Mütter nach der Geburt viel erledigen müssen, haben wir die wichtigsten Informationen in einem Ratgeber zusammengetragen. Wir vom socko – Familienmagazin und Familienratgeber freuen uns, wenn Sie die Checkliste für Formalitäten nach der Geburt auch mit anderen Eltern teilen, damit alle Formulare, Anträge sowie Gänge auf Behörden und Ämter einfach und unkompliziert erledigt werden können.

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